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Thema: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

  1. #1
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    Fragezeichen Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

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    US-Hypothekenbanken in der Krise - Unter die Fittiche Washingtons

    Nach dem Absturz der Aktien von Fannie Mae und Freddie Mac will die US-Regierung die halbstaatlichen Institute nun offenbar vollständig kontrollieren.



    Die Krise am US-Finanzmarkt spitzt sich zu:
    Branchenkreise erwarten, dass die US-Regierung noch an diesem Wochenende die Kontrolle über die angeschlagenen halbstaatlichen US-Immobilienbanken Fannie Mae und Freddie Mac übernimmt, um den kriselnden Hypothekenmarkt zu schützen.

    Die Aktien der beiden Institute waren am Freitag im nachbörslichen Handel abgestürzt, nachdem das Wall Street Journal über dringend benötigte staatliche Finanzhilfen für die beiden Institute berichtet hatte. Die Aktie von Fannie Mae brach um 24 Prozent ein, Freddie Mac verloren 19 Prozent.

    In dem Bericht heißt es, dass Einzelheiten des Rettungsplans bereits an diesem Samstag bekanntgegeben werden könnten. Es werde erwartet, dass die beiden Unternehmenschefs Daniel Mudd und Richard Syron ihren Hut nehmen. Sowohl das Finanzministerium als auch Fannie Mae und Freddie Mac wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.

    Elfte Bank zusammengebrochen

    Ende Juli hatte der US-Senat ein Gesetzespaket zur Bekämpfung der Hypothekenkrise verabschiedet, das dem Finanzministerium erlaubt, Fannie Mae und Freddie Mac Kredite in nicht genannter Höhe zu gewähren und sich an den beiden Firmen zu beteiligen, sollten sie in Schwierigkeiten geraten.

    Fannie Mae und das kleinere Schwesterunternehmen Freddie Mac kaufen Immobilienkredite kleinerer regionaler Banken und haben so einen gewaltigen Hypothekenberg angehäuft. Zusammen sitzen sie auf etwa der Hälfte der in den USA ausstehenden Hypotheken.

    Durch die vor etwa einem Jahr ausgebrochene Krise sind sie schwer in Bedrängnis gekommen. Zusammen haben sie von April bis Juni 3,1 Milliarden Dollar verloren, weil immer mehr Hauseigner ihre Kredite nicht zurückzahlen können. Ihre Zahlungsunfähigkeit könnte den völligen Kollaps des US-Immobilienmarktes bedeuten mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft.


    Unterdessen ist im Zuge der US-Finanzkrise bereits die elfte Bank in diesem Jahr zusammengebrochen. Die Behörden schlossen am Freitag die Silver State Bank mit Einlagen von fast zwei Milliarden Dollar und 17 Filialen in Arizona und Nevada.


    Der Zusammenbruch des relativ kleinen Kreditinstituts aus Nevada könnte auch Wellen im amerikanischen Präsidentschafts-Wahlkampf schlagen: Ein Sohn des republikanischen Kandidaten John McCain saß bis vor kurzem im Verwaltungsrat der Bank und war unter anderem mit für die Aufsicht über die Finanzen zuständig, wie das Wall Street Journal berichtete.

    Adoptivsohn McCains im Verwaltungsrat

    Der 46-jährige Andrew McCain, ein Adoptivsohn aus John McCains erster Ehe, habe seinen Posten bei der Bank am 26. Juli aus "persönlichen Gründen" aufgegeben, schrieb die Zeitung. Es gebe keine Hinweise auf ein Fehlverhalten seinerseits. Ebensowenig gebe es Anzeichen dafür, dass Präsidentschaftskandidat McCain von den Problemen der Bank bescheid gewusst habe, hieß es.

    Die bislang folgenschwerste Pleite in der US-Branche seit Jahresbeginn - und die drittgrößte einer US-Bank überhaupt - war die Insolvenz des größten unabhängigen börsennotierten Baufinanzierers IndyMac, der nach einem Kapitalengpass vom Staat übernommen wurde.

    Dieser Fall kostete den staatlichen Einlagensicherungsfonds FDIC 8,9 Milliarden Dollar. Mit Pleiten von dieser Größenordnung rechnen die Bankenaufseher derzeit allerdings nicht mehr.

    Kapitalbeschaffung bei Lehman Brothers


    Das japanische Brokerhaus Nomura erwägt derweil eine Beteiligung an der angeschlagenen US-Bank Lehman Brothers. Dem Broker stünden umgerechnet 1,3 Milliarden Euro für Investitionen in den USA und Europa zur Verfügung, sagte Nomura-Chef Kenichi Watanabe der Zeitung Yomiuri Shimbun. Lehman Brothers sei dabei einer von etlichen Kandidaten, die man ins Auge fasse. Eine Entscheidung solle voraussichtlich in der kommenden Woche getroffen werden.

    Lehman steht unter Druck, sich noch vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen im September Kapital zu beschaffen. Deshalb erwägt die viergrößte US-Investment-Bank seit einiger Zeit den Verkauf verschiedener Geschäftsteile. Lehman ist mit mehr als 60 Milliarden Dollar am krisengeschüttelten Hypothekenmarkt engagiert.

    Medienberichten zufolge sind Europas Branchenprimus HSBC, mehrere US-Hedgefonds und eine chinesische Bank an Lehman interessiert. Die staatliche Korea Development Bank hat Gespräche über eine Beteiligung an Lehman bereits bestätigt.

    Es geht um 50% aller Hypothekenkredite die von diesen Banken zusammengerafft wurden. Nun werden die Probleme verstaatlicht.

    Für McCain dürfte sein Adoptivsohn noch ein Problem werden - prächtige Wahlkampfsprengstoff.

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Tja, von wegen "Freie Marktwirtschaft"...
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Ist zwar OT und hat vermutlich nur wenig mit dem Fall zu tun, aber ich habe das Gefühl da bahnt sich was größeres an.

    Mir ist aufgefallen dass in letzter Zeit vermehrt Werbung für Bundesanleihen bzw. Bundesschatzbriefe betrieben wird. Ich bin zwar unkundig auf dem Gebiet aber das würde ich als Frühindikator für ein drohendes "überschwappen" auf Deutschland sehen.

  4. #4
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Tja, von wegen "Freie Marktwirtschaft"...
    Wir brauchen eine freie Marktwirtschaft.

    Aber keine vogelfreie Marktwirtschaft, für die keine Regeln und Gesetze gelten.

    Derzeit haben Großunternehmen, Monopolisten Oligopole, global opperierende Kartelle, Spekulanten und Geldschieber die Macht übernommen.

    Die Arbeitnehmer, die kleinen Selbständigen und die Mittelständische Wirtschaft ist diesen mafiösen Organisationen- Unternehmen möchte ich sie bewusst nicht nennen- ausgeliefert.

    Diese Wirtschaftsgruppen werden die Volkswirtschaften weltweit ins Chaos stürzen, wenn man sie läßt und genau die freien Märkte ruinieren, die eine gesunde Marktwirtschaft benötigt.

    Es müssen weltweite Regelungen zur Steuerung dieser unkontrollierten kapitalen Machenschaften her, sonst geht die gesamte Weltwirtschaft den Bach runter.
    Geändert von RDX (06.09.2008 um 12:06 Uhr)

  5. #5
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Zitat Zitat von RDX Beitrag anzeigen
    Wir brauchen eine freie Marktwirtschaft.

    Aber keine vogelfreie Marktwirtschaft, für die keine Regeln und Gesetze gelten.
    Jahain.
    Hängt m.E. entschieden von den konkreten Regeln und Gesetzen ab, die gelten sollen!
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
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  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Zitat Zitat von Deutschmann Beitrag anzeigen
    Mir ist aufgefallen dass in letzter Zeit vermehrt Werbung für Bundesanleihen bzw. Bundesschatzbriefe betrieben wird. Ich bin zwar unkundig auf dem Gebiet aber das würde ich als Frühindikator für ein drohendes "überschwappen" auf Deutschland sehen.
    Eigendlich dienen Bundesschätze und Bundesanleihen dem Bund ( Staat ) dazu, sich Geld zu besorgen, welches er dann verwendet um sein Haushaltsdefizit zu finanzieren.
    Insofern würde ich da nicht einen Frühindikator a la USA sehen, sondern eher einen Frühindikator auf den wirklich dezifitären, brisanten Staatshaushalt von Deutschland sehen.
    Wer weiß wieviel die div. Wahlgeschenke so kosten !?
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  7. #7
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Wenig aufregend, es geht um den virtuellen Finanzmarkt, nicht um den realen.

  8. #8
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Zitat Zitat von klartext Beitrag anzeigen
    Wenig aufregend, es geht um den virtuellen Finanzmarkt, nicht um den realen.
    Meinst DU der virtuelle Finanzmarkt ist vom realen Markt abgekoppelt ?

  9. #9
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Zitat Zitat von klartext Beitrag anzeigen
    Wenig aufregend, es geht um den virtuellen Finanzmarkt, nicht um den realen.
    Ist ein um 20% reduzierter DAX kein realer Finanzmarkt?

    Zumindest auf meinem Konto ist er sehr real.
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

  10. #10
    Tragödie Benutzerbild von Pandulf
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    Standard AW: Weitere US-Hypothekenbanken verstaatlicht.

    Da freut sich der amerikanische Steuerdepp. Die Verstaatlichung von Fannie und Freddie wird den US-Haushalt weiter aufblähen.
    Geändert von Pandulf (07.09.2008 um 10:55 Uhr)
    Pulver ist schwarz
    Blut ist rot
    Golden flackert die Flamme

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