Umfrageergebnis anzeigen: Leben wir in der Plutokratie?

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22. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
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Thema: Leben wir in der Plutokratie?

  1. #21
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    Fragezeichen AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Man müsste natürlich noch viel mehr dazu sagen, weil Plutokratie ja noch einen Schritt weitergeht und dass Vermögen dann zu Herrschaft führt und dies auch als legitim gilt. Dann würde es auch darum gehen, dass marktwirtschaftliche Spielregeln in andere Bereiche des Lebens übertragen werden und sozusagen die Marktwirtschaft als wirtschaftliche Option zu dem wird, was man hierzulande als "Kapitalismus" bezeichnet, als ganzheitliches Lebensmodell, an das sich alles andere auszurichten hat. ("Buddha für Manager") Außerdem auch um die Frage, welcher Menschentyp dann herangezüchtet wird und wer als Ideal propagiert wird.
    @marc,

    der orthodoxe, ökonomistische Linke und Antikapitalist lehnt den Kapitalismus aufgrund ökonomischer Gesetzmäßigkeiten ab, die zu seinem Zusammenbruch führen. Das mag durchaus so sein und die Bankenkrise ist ein Indiz dafür. Egal, ob sie jetzt zum Totalcrash führt oder ob die Systemfuzzis drei- oder vierstellige Milliardensummen verpulvern, um den Crash jetzt zu vermeiden. Gerade wenn sie eine Billion Dollar in die Finanzmärkte gepumpt haben und dann sagen: ist doch alles prima, weiß man, dass alles Sch... ist und der finale Crash um so sicherer kommt

    Aber ich denke, diese harten, materiellen, ökonomischen Gesetzmäßigkeiten können nur von Leuten mit einer bestimmten geistigen - besser gesagt: geistlosen - Verfassung exekutiert werden. Marx schrieb da meines Wissens vom Fetisch des Geldes - eben, wenn Geld zum Selbstzweck wird. Zeugt nicht schon das Vorhandensein so riesiger Geldmittel davon, dass es keine auf materiellem Mangel beruhende Krise ("Pauperismus") ist? Im Gegenteil: was immer noch an Mangel in der Welt ist - für findige Geschäftsleute mit Ideen und Visionen wäre er eher ein Feld, um sich eine goldene Nase zu verdienen. IMHO könnten die die Sättigungskrise des Kapitalismus in das Jahr 2400 vertagen und bis dahin ist die Menschheit vielleicht so erwachsen geworden, dass sie sich ein Nachfolgesystem schafft, ohne dabei Ströme von Blut zu vergießen ... das setzt aber auf der geistigen Ebene die richtigen Orientierungen voraus. Was immer unsere Manager sich da derzeit reinziehen - du schreibst von "Buddha für Manager" - sollte umstandslos in die Tonne gekloppt werden.
    Sind wir nicht längst an einem Punkt, wo nicht jeder Unternehmer das "Arschloch" ist, sondern zumindest Teile des Mittelstandes noch das Rückgrat bilden, ohne das wir hier nordkoreanische Verhältnisse hätten, aber all die dem "Kapital" und dem "bürgerlichen Lager" zugeschriebenen "neoliberalen" Diskurse durch die Bank verfehlt und destruktiv. Da faseln bei INSM und co. BWL-Fundamentalisten, wo ich glaube, dass die nie einen Cent aus eigener Kraft verdient haben.

  2. #22
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Heute kam in den Nachrichten, dass im Zuge der internationalen Bankenkrise die Notenbanken heute 200 Milliarden Dollar dazu verwendet hätte, die angeschlagenen Banken zu stützen und das System vor dem Zusammenbrechen zu schützen.

    An einem einzigen Tag sind da plötzlich 200 Milliarden verfügbar. Stellt euch mal vor, was ihre mit dem Geld machen könntet und wofür man es sinnvoll einsetzen könnte. Einen Spielfilm über Bismarck oder das Deutsche Reich im Hochmittelalter? Damit ließe sich eine ganze Serie über die Geschichte Deutschlands von 9 bis 2009 drehen und das meiste Geld wäre noch gar nicht ausgegeben
    Die Notenbanken hätte mich und andere Raumfahrt-Begeisterte auch glücklich machen können, in dem sie heute verkündet hätten, dass mit den 200 Milliarden die Kosten für einen bemannten Flug zum Mars gesichert sind.
    Oder sie hätten den 950 Millionen hungernden Menschen auf der Welt heute ein Essen ausgeben können.

    Haben sie aber nicht - wer für kulturelle Projekte (Filme über deutsche Geschichte), wissenschaftliche und technische Vorhaben (Flug zum Mars) oder humanitäre Unternehmungen (Speisung aller Hungernden) 200 Milliarden Dollar haben wollen, würde vermutlich abgewiesen werden. "Es ist kein Geld da!", würde der Filmemacher mit seinem Projekt eines Serie über Deutschland von 9 bis 2009 hören. "Wir sollen erst die Probleme auf der Erde lösen" würde dem Marsflieger gesagt und wer durch Speisung der Hungernden die Probleme auf der Erde lösen will, bekäme vermutlich zur Antwort: "die sind doch selbst Schuld".

    Aber für Pfeifen an den internationalen Finanzmärkten sind die 200 Milliarden so plötzlich da als ob da ein Zauberer mal eben ein Kaninchen aus dem Zylinder zieht. Warum lässt man die nicht Pleite gehen? Verdient hätten sie es und es entspräche nur den "Spielregeln" des Kapitalismus.

    Angesichts solcher Zustände stellt sich die Frage:

    Leben wir in der Plutokratie?

    Auf Wikipedia steht dazu:



    Quelle [Links nur für registrierte Nutzer]
    Ja, wir leben in einer Plutokratie!

    [Links nur für registrierte Nutzer]

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  3. #23
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Rein rhetorische Frage deren Beantwortung klar auf der Hand liegen sollte!

  4. #24
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Desmodrom Beitrag anzeigen
    Rein rhetorische Frage deren Beantwortung klar auf der Hand liegen sollte!
    Aber nicht für jeden, besonders hier im Forum.


  5. #25
    GESPERRT
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    ...Stellt euch mal vor, was ihre mit dem Geld machen könntet und wofür man es sinnvoll einsetzen könnte.
    Eine dumme Aufforderung. Was den Leuten sinnvoll erscheint ist es idR nicht.

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Leben wir in der Plutokratie?
    Nein, im Spätkapitalismus.

  6. #26
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Uffzach Beitrag anzeigen
    Nein, im Spätkapitalismus.
    Kapitalismus ist die Gesellschaftsform und Plutokratie die Herrschaftsform.


    Geändert von Pelle (18.05.2018 um 19:45 Uhr)

  7. #27
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Pelle Beitrag anzeigen
    Kapitalismus ist die Gesellschaftsform und Plutokratie die Herrschaftsform.
    Das ist nicht richtig. "Kapitalismus" impliziert auch die allgemeine Herrschaftsform und "Plutokratie" als besondere Form ist ein Symptom des Kapitalismus. "Kapitalismus" ist aber wesentlich präziser, weil "Kapitalismus" auch auf die Ursachen verweist.

  8. #28
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Uffzach Beitrag anzeigen
    Das ist nicht richtig. "Kapitalismus" impliziert auch die allgemeine Herrschaftsform und "Plutokratie" als besondere Form ist ein Symptom des Kapitalismus. "Kapitalismus" ist aber wesentlich präziser, weil "Kapitalismus" auch auf die Ursachen verweist.
    Das ist nicht richtig. Der Kapitalismus kann aber auch in einer nicht korrupten Faschismus existieren und Plutokratie kann auch in anderen Gesellschaftsformen existieren.

  9. #29
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    Zitat Zitat von Pelle Beitrag anzeigen
    Das ist nicht richtig. Der Kapitalismus kann aber auch in einer nicht korrupten Faschismus existieren und Plutokratie kann auch in anderen Gesellschaftsformen existieren.
    Zu kurz gedacht!
    Faschismus ist - historisch betrachtet - immer eine Erscheinungsform des Kapitalismus gewesen. Und sollte es so sein, dass Plutokratie auch außerhalb des Kapitalismus existieren kann - nach der Wiki Definition wäre das zB in Feudalsystemen möglich - dann ist es für den Kontext des OP hier irrelevant und bestätigt aber was ich gesagt habe: dass "Plutokratie" weniger präzise ist als "Spätkapitalismus"

  10. #30
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: Leben wir in der Plutokratie?

    „Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie, weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht. In republikanischen wie in monarchischen Demokratien sind die Staatsmänner Marionetten (Komplizen), die Kapitalisten Drahtzieher: sie diktieren die Richtlinien der Politik, sie beherrschen durch Ankauf der öffentlichen Meinung die Wähler, durch geschäftliche und gesellschaftliche Beziehungen die Minister. Die plutokratische Gesellschaft (kennt) keine höheren Werte als Geld und Wohlleben: die Geltung eines Menschen wird taxiert nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er ist.“

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