Sozialbetrug mit Babys
5000 Euro für falsche Väter
Der Senat will nicht kontrollieren, wälzt das Problem weiter auf die Bezirke ab
Berlin - Vater ist, wer sich dazu bekennt: Dieser eigentlich gut gemeinte Ansatz im Kindschaftsrecht öffnete vor zehn Jahren die Tür für Betrug durch Scheinvaterschaften. In Berlin schaut man bisher hilflos zu.
So funktioniert die Masche der Baby-Mafia: Angesprochen werden Alkoholiker, Obdachlose, Drogensüchtige. Nur eins ist wichtig: Sie müssen einen deutscheN Pass haben. Falko Liecke, Fraktionschef der CDU Neukölln: "Das sind Personen, bei denen klar ist, dass sie später nie Unterhalt zahlen können." Für die falsche Anerkennung gibt es bis zu 5000 Euro.
Darum geht es eigentlich: Durch die Anerkennung der Vaterschaft durch einen Deutschen bekommt die (durch Abschiebung bedrohte) ausländische Mutter einen sicheren Aufenthaltsstatus – und entsprechende Sozialhilfe (351 Euro plus Warmmiete, also rund 800 Euro). Liecke:
"Vom Bleiberecht und den Sozialleistungen profitieren anteilsmäßig außerdem auch die nach Deutschland mitgebrachten älteren Kinder der Frau, deren Mann und so weiter."
Umgekehrt geht es natürlich auch: Wer als ausreisepflichtiger Ausländer die Vaterschaft eines in Deutschland geborenen Kindes anerkennt, dem ist zumindest ein vorläufiger Aufenthaltstitel sicher. . . .