Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
Elender Hedonist!
Ein Buch ist immer niemals eine unmittelbare Weitergabe der in ihm zum Ausdruck kommenden Gedanken, sondern ein Zwischenschritt, ein Mittel - bei dem es daher eben nicht nur auf den reinen, wahren Gehalt ankommt, sondern auch darum, wie befähigt der Autor ist, diesen Gehalt zu transportieren.
Ein Buch von hohem Gehalt wird nie so simpel zu lesen sein wie Trivialliteratur - aber innerhalb des Anspruchsvollen ist es immer noch möglich, den exakt selben Gehalt bzw den Zugang dazu dem Leser zu erleichtern oder zu erschweren.
Inhaltlich ist Kant -ich sagte es schon- unverzichtbar, stilistisch hingegen sehe ich ihn als Beispiel dafür, wie man es nicht macht.
Das Werk NUR am theoretisch vollständig zu erfassenden Gehalt zu messen, ist für mich schroffster Funktionalismus, eine Art gedankliches Gegenstück etwa zur Bauhaus-Architektur.

Umgekehrt muss ich mir wahrscheinlich des öfteren den Vorwurf des Ästhetizismus gefallen lassen - aber das trage ich mit Fassung, ja bekenne mich freimütig dazu.