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Thema: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
    Ein Fachmann beurteilt das so:
    Du meinst doch eher Flachmann?? :cool2:

  2. #12
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Zitat Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
    Wiki schreibt dazu folgendes:


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    Machen wir doch einen Vorher-Nachher-Vergleich.

    Vorher im Kapitalismus war das BIP rückläufig, heute die Zuwächse höher als in der neoliberalen BRD.

    Vorher lag die extreme Armut bei 20%, heute bei 12%. In der neoliberalen BRD ist der Trend genau umgekehrt - die Armut nimmt zu.

    2003 lag die Arbeitslosigkeit in Venezuela bei 16%, heute bei 7,2%. In der BRD ist der Trend ebenfalls entgegengesetzt, die Arbeitslosigkeit nimmt zu.

    Nun, Zuwächse im BIP aufgrund der Geldmengenausweitung in einer nicht mehr frei konvertiblen Währung zu berechnen ist schlicht unsinnig.

    Dasselbe gilt für Arbeitslosenzahlen, wenn sie durch Aufnahme von Arbeitslosen in Staatsjobs weggerechnet werden, in denen sie außer Kosten zu verursachen nichts zum Gemeinwesen beitragen.

    Nach hiesigen Verhältnissen beurteilt dürfte die Armut in Venezuela bei rund 90% liegen, und natürlich gibt es dort keine Sozialleistung die freies Wohnen und ein Grundeinkommen garantiert. Wozu auch, es gibt eh nix zu kaufen.

    Zitat Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
    Vielleicht sollte man sich wegen eines Inflationskurses nicht über die Entwicklung insgesamt täuschen lassen. Und was das für "unabhängige Experten" sind, von denen die Meldungen stammen, wissen wir auch nicht.
    Ein Inflationskurs täuscht nicht. 30% sind horrend und neigen zur Simbabwisierung.
    Die einzige Bremse die Chavez hat sind seine Ölexporte über die Simbabwe nicht verfügt. Bloß ganz so toll scheint das nicht zu laufen.

  3. #13
    Die Russen kommen! Benutzerbild von Gladius et Titulus
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Na und? Die Inflation in der Ukraine liegt bei 24%. Auf den "Sozialismus des 21 Jahrhunderts" muss man das nicht schieben. Man kann für eine Entwicklung nicht eine Ursache einsetzen, nur weil das einem so gefällt.
    "Wer schweigt, gibt damit keineswegs unter allen Umständen etwas zu, sicher ist nur, dass er nichts bestreitet." - Justinian der Erste (Byzantinischer Kaiser)

  4. #14
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    "Nach Angaben von Venezuelas Statistikamt wird die Inflationsrate in dem südamerikanischen Land dieses Jahr bei 21,8 Prozent liegen.
    Allerdings halten unabhängige Experten diese Angaben für zu optimistisch und rechnen mit einer Inflation von mehr als 30 Prozent, wie mexikanische Medien berichten.
    Damit verzeichnet Venezuela die stärkste Verteuerung in ganz Südamerika. In Kolumbien und Peru macht die Inflation beispielsweise 0,19 bzw. 0,57 Prozent aus.
    Laut dem venezolanischen Statistikamt stiegen die Lebensmittelpreise mit 53,3 Prozent am stärksten. Wegen der galoppierenden Inflation herrscht in Kaufhäusern in Venezuela ein Mangel an Produkten des täglichen Bedarfs.
    Nach Expertenmeinungen ist dies auf die Versuche des Staates zurückzuführen, die Preise für Waren und Dienstleistungen zu regulieren."
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Düstere Aussichten für den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts".
    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    So ist das halt mit den "Fachleuten".
    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Nun, Zuwächse im BIP aufgrund der Geldmengenausweitung in einer nicht mehr frei konvertiblen Währung zu berechnen ist schlicht unsinnig.

    Dasselbe gilt für Arbeitslosenzahlen, wenn sie durch Aufnahme von Arbeitslosen in Staatsjobs weggerechnet werden, in denen sie außer Kosten zu verursachen nichts zum Gemeinwesen beitragen.

    Nach hiesigen Verhältnissen beurteilt dürfte die Armut in Venezuela bei rund 90% liegen, und natürlich gibt es dort keine Sozialleistung die freies Wohnen und ein Grundeinkommen garantiert. Wozu auch, es gibt eh nix zu kaufen.



    Ein Inflationskurs täuscht nicht. 30% sind horrend und neigen zur Simbabwisierung.
    Die einzige Bremse die Chavez hat sind seine Ölexporte über die Simbabwe nicht verfügt. Bloß ganz so toll scheint das nicht zu laufen.

    So ist es mit den Zusammenhängen. Wenn man ein Teil heraus nimmt, ohne den Rest zu erklären; das kann schon dienlich sein für seine gewisse Ideologie.

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    Hier wird beschrieben, dass sich das PIB Venezuelas im 2. Trimestre 7,1 % erhöhte. Also ist nicht nur Geld für ein Kauf einer Bank, sondern das Wirtschaftswachstum wurde wieder erhöht.

    Öl exportiert Chavez natürlich, da er für sein Land, Benzin pro Liter kostet dort 0,07 €, genug hat und die Inflation in seinem Land stoppt, durch verbilligtes exportierendes Öl in Mittelamerikanischen Ländern, vor allem nach El Salvador, Honduras, Nicaragua und Kuba.

    Sicherlich ist die Inflation ein Problem. Es gibt dazu unterschiedliche Angaben. Die Banco de Venezuela unter Santander (22,5 %) gibt 2007 eine andere Inflation als die BCV (Banco Central des Venezuela 12%) an. Wirtschaftswachstum und Inflation hält sich in die Waage, wobei 2008 das Wirtschaftswachstum gegenüber der Inflation bisher höher liegt (14,2% zu 11%).

    Deutschland hat eine Inflation von 3,3% und ein Wirtschaftswachstum von nicht einmal 2%.

    Die Preiskontrollen liegen nur bei den staatlichen Geschäften, wo ins besonders Arme wenigstens Essen und Trinken erschwinglich kaufen können. Das ist woanders schon ein Problem. Demnach ist es ja zu begrüßen über die staatlichen Subventionen für das Nötigste. Das ist aber kein Staatskapitalismus, sondern sozialistische Marktwirtschaft. Einerseits Geschäfte für Arme und andererseits die frei Marktwirtschaft. Die staatlichen Geschäfte nehmen auch nicht die Kunden der freien Marktwirtschaft weg, da die Armen sowieso nicht dort einkaufen konnten wegen ihr geringes Einkommen. So gibt es in Venezuela nicht nur ein Überleben, wie in anderen Ländern dort, sondern so gibt es ein vernünftiges Leben auch für Arme. Nicht so wie in Kolumbien oder in Peru, wo wirkliche Armut herrscht.

    Durch den Aufschwung in Venezuela seit 2004 ist natürlich die wachsende Nachfrage für Grundnahrungsmittel groß und das Resultat von einem großen Absatzmarkt in Venezuela. Dadurch will Venezuela den Import stärken.

    Die höhere Konsum nachfrage hat die venezolanischen Einfuhren noch schneller anschwellen lassen als die Exporteinnahmen. Zwischen 2004 und 2007 sind die Exporteinnahmen um 75% gewachsen, aber gleichzeitig stiegen die Importe aber um 160%. Im Jahr 2007 hat Venezuela Waren und Dienstleistungen im
    Wert von 69,5 Mrd. US$ (+6,6%) exportiert. Im selben Zeitraum betrugen die Importe bereits 44,5 Mrd. US$ mit einer Steigerungsrate von 36,8% gegenüber dem Vorjahr.
    Importe und Exporte Venezuela (in Mrd. US$)
    2003 2004 2005 2006 2007
    Exporte 27.230 39.668 55.716 65.210 69.534
    Importe 10.483 17.021 24.008 32.498 44.463
    Quelle: Banco Central de Venezuela ([Links nur für registrierte Nutzer])

    So waren zum Ende des Jahres hin alle Flüge auf nahe gelegene Karibik inseln ausgebucht, weil Scharen von Venezolanern mit mehreren Kreditkarten bewaffnet für einige Tage ausflogen, um möglichst viele Dollars aus Geldautomaten auf Aruba oder Curacao zu ziehen. Für die Reisegelder wurden 2007 allein 5,1
    Mrd. US$ ausgegeben, die ebenfalls über Export Dollar finanziert wurden. Inzwischen will der Staat überprüfen, ob eine Person tatsächlich im Ausland weilt, wenn dessen Kreditkarte genutzt wird, um den Markt einzudämmen.
    Damit nicht genug, das Importwachstum der letzten Jahre birgt ein weiteres Problem. Im Jahr 2007 wurden in Venezuela 492.000 Kfz verkauft. Im Vorjahr waren es 343.000. Damit ist der Fuhrpark auf venezolanischen Straßen in den letzten Jahren stark gestiegen. Entsprechend rapide hat der Verbrauch an
    Treibstoffen zugenommen - und jeder Liter Benzin, der im Inland zum weltweit niedrigsten Preis von 0,097 Bolivares (zum offiziellen Kurs etwa: 3 Eurocent) getankt wird, geht zu Lasten der Exporteinnahmen.

    Der Engpass entsteht durch den regen Markt und durch die größere Nachfrage.
    Geändert von Alfredos (08.10.2008 um 13:11 Uhr)

  5. #15
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Zitat Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
    Wiki schreibt dazu folgendes:


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    Machen wir doch einen Vorher-Nachher-Vergleich.

    Vorher im Kapitalismus war das BIP rückläufig, heute die Zuwächse höher als in der neoliberalen BRD.

    Vorher lag die extreme Armut bei 20%, heute bei 12%. In der neoliberalen BRD ist der Trend genau umgekehrt - die Armut nimmt zu.

    2003 lag die Arbeitslosigkeit in Venezuela bei 16%, heute bei 7,2%. In der BRD ist der Trend ebenfalls entgegengesetzt, die Arbeitslosigkeit nimmt zu.


    Vielleicht sollte man sich wegen eines Inflationskurses nicht über die Entwicklung insgesamt täuschen lassen. Und was das für "unabhängige Experten" sind, von denen die Meldungen stammen, wissen wir auch nicht.
    Klar sind die Zuwächse in Venezuela höher, weil Schwellenländer naturgemäß einen großen Nachholbedarf in Konsumfragen haben.

    Dir ist schon bewusst, dass es diese extreme Armut wie in Venezuela hier nicht gibt? Und das wir hierzulande nur über die sog. relative Armut sprechen? Also darüber, dass sich manche Leute bestimmte allgemein zum Standart gehörende Güter nicht leisten können?

  6. #16
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Wobei ich zugestehen muss, dass die Venezoelaner den Herrn Chavez und seine Politik ja gewählt haben.
    Entsprechend werde ich versuchen, nicht allzu verägert zu sein über ihr Bemühen, demokratisch zu verrecken.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  7. #17
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    in einem sozialistischen wüstenstaat ist auch der sand mangelware.....kennt man doch...sozialisten.....komunisten.....volldeppen.
    <a href=https://pbs.twimg.com/profile_images/800424998842335236/M5yqXJ_m_reasonably_small.jpg target=_blank>https://pbs.twimg.com/profile_images...ably_small.jpg</a>
    „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“
    Mahatma Gandhi

  8. #18
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Zitat Zitat von Alfredos Beitrag anzeigen
    So ist es mit den Zusammenhängen. Wenn man ein Teil heraus nimmt, ohne den Rest zu erklären; das kann schon dienlich sein für seine gewisse Ideologie. ...
    Woher Sie aus ihren Links die Informationen nehmen, bleibt ihr großes Geheimnis. Die brasilianische Zeitung "Gazeta do povo" beschreibt die Verhandlungen mit der spanischen Bank "[Links nur für registrierte Nutzer]" und zitiert ansonsten den Maximo Leader Chávez. Also Propaganda. Ihr zweiter Link ist offenbar ähnlich nichtssagend. Jedenfalls untermauern beide keineswegs ihre recht abenteuerlichen Thesen.

    Nur zwei besonders ins Auge fallende Nonsens-Argumente:

    Wachstum gegen Inflation aufzurechnen ist schlichtweg Unsinn, weil vom Wachstum wenige profitieren, die Inflation aber alle trifft.

    Ihr Satz: "Der Engpass entsteht durch den regen Markt und durch die größere Nachfrage.", ist sogar denkwürdig. Demnach wäre die sozialistische Mangelwirtschaft in der Zone Ausfluss reger Markttätigkeit gewesen.

    Ein paar Links zur wahren Lage in Venezuela kann ich auch beisteuern:

    "Anhänger des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez preisen seine Sozialprogramme, die sogenannten Missionen, schon seit Jahren als Modelle sozialer Gerechtigkeit. Diese Darstellung ist jedoch ein Mythos, wie aus einer umfassenden Studie des Lateinamerikanischen Instituts für Sozialforschung (Ildis) hervorgeht. Die Autoren, Yolanda D’Elia und Luis Francisco Cabezas, sind keine ideologischen Gegner von Chávez, und auch die Notwendigkeit staatlicher Sozialprojekte stellen sie keineswegs in Frage. Sie verfolgen lediglich die Geschichte der Missionen und vergleichen die Ergebnisse mit den erklärten Zielen. Ihr Resümee ist niederschmetternd"
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    "Obwohl das Chavez-Regime, das zur Zeit sein achtjähriges Bestehen feiert, in Venezuela soziale Reformen durchgeführt hat, lebt die venezolanische Bevölkerungsmehrheit weiterhin in entsetzlicher Armut. Der folgende Bericht wurde verfasst, um den LeserInnen einen Einblick in die katastrophalen Lebensverhältnisse zu geben, die in den Wohnvierteln rund um die Hauptstadt Caracas herrschen."
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der letzte Link ist nicht einmal meine "gewisse Ideologie".

  9. #19
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Woher Sie aus ihren Links die Informationen nehmen, bleibt ihr großes Geheimnis. Die brasilianische Zeitung "Gazeta do povo" beschreibt die Verhandlungen mit der spanischen Bank "[Links nur für registrierte Nutzer]" und zitiert ansonsten den Maximo Leader Chávez. Also Propaganda. Ihr zweiter Link ist offenbar ähnlich nichtssagend. Jedenfalls untermauern beide keineswegs ihre recht abenteuerlichen Thesen.

    Nur zwei besonders ins Auge fallende Nonsens-Argumente:

    Wachstum gegen Inflation aufzurechnen ist schlichtweg Unsinn, weil vom Wachstum wenige profitieren, die Inflation aber alle trifft.

    Ihr Satz: "Der Engpass entsteht durch den regen Markt und durch die größere Nachfrage.", ist sogar denkwürdig. Demnach wäre die sozialistische Mangelwirtschaft in der Zone Ausfluss reger Markttätigkeit gewesen.

    Ein paar Links zur wahren Lage in Venezuela kann ich auch beisteuern:

    "Anhänger des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez preisen seine Sozialprogramme, die sogenannten Missionen, schon seit Jahren als Modelle sozialer Gerechtigkeit. Diese Darstellung ist jedoch ein Mythos, wie aus einer umfassenden Studie des Lateinamerikanischen Instituts für Sozialforschung (Ildis) hervorgeht. Die Autoren, Yolanda D’Elia und Luis Francisco Cabezas, sind keine ideologischen Gegner von Chávez, und auch die Notwendigkeit staatlicher Sozialprojekte stellen sie keineswegs in Frage. Sie verfolgen lediglich die Geschichte der Missionen und vergleichen die Ergebnisse mit den erklärten Zielen. Ihr Resümee ist niederschmetternd"
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    "Obwohl das Chavez-Regime, das zur Zeit sein achtjähriges Bestehen feiert, in Venezuela soziale Reformen durchgeführt hat, lebt die venezolanische Bevölkerungsmehrheit weiterhin in entsetzlicher Armut. Der folgende Bericht wurde verfasst, um den LeserInnen einen Einblick in die katastrophalen Lebensverhältnisse zu geben, die in den Wohnvierteln rund um die Hauptstadt Caracas herrschen."
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der letzte Link ist nicht einmal meine "gewisse Ideologie".
    Der erste Link beinhaltet den Kauf der Banco de Venezuela im Juli 2008 von Chavez von der Santander Bank, die noch 98,4 % inne hielte.

    Der zweite Link beihaltet meine Daten, die Du scheinbar nicht auswerten kannst.

    Die Wachstumsrate braucht man nicht mit der Inflation gegenrechnen. Es kommt darauf an, was Du mit den Zahlen aussagen möchtest. Natürlich muss Du sie gegenrechnen, wenn Du ein vernünftiges Bild von einer Lage darstellen willst. Was nützt Dir 20% Wachstum bei 50% Inflation.

    Vom Wachstum profitieren die meisten mit unterschiedlichen Ergebnissen ähnlich wie bei der Inflation. Durch die Inflation werden auch zwangsläufig höhere Löhne bezahlt, die auch von der Wirtschaft getragen werden muss (Wachstumsraten). Da die Nachfrage enorm hoch ist für Venezuela, ist die geplante Versorgung in Stocken gekommen, welches eine Inflation auch voran treibt.

    Kommen wir zum Ausgangswert vor Chavez:

    Es gab in den vergangenen 20 Jahren zwei schier unanfechtbare Trends in Venezuela, die sich tiefgreifend auf den Zuwachs der Armut ausgewirkt haben. Erstens, nimmt die Ungleichheit beständig zu. Zweitens sinkt gleichzeitig das pro Kopf Einkommen. Diese beiden Tendenzen sind der Grund für den größten Anstieg der Armutsrate in ganz Lateinamerika.

    Der Standardindikator für Ungleichheit, der so genannte „Gini- Koeffizient“, mit dem die Einkommensunterschiede in jedem Staat festgestellt werden, weißt jedoch in den letzten knapp 30 Jahren keine bedeutenden Veränderungen auf. Zwischen 1971 und 1997 verschob er sich unregelmäßig, aber insgesamt pendelte er zwischen 0.45 und 0.50. Letztendlich gleichen sich die Werte für 1971 und 1997 fast.[1] Der Gini- Index berücksichtigt allerdings nur Lohn- und Gehaltsbezüge, nicht jedoch Kapitaleinnahmen. Andere Daten zeigen auch, dass in Venezuela in diesen 30 Jahren z.B. der Anteil des Kapitaleinkommens (Einkommen aus Kapitalinvestitionen) grundsätzlich stärker wächst als die Lohn- und Gehaltsbezüge. Eine Untersuchung von Francisco Rodriguez belegt z.B., dass Arbeit 11 Prozentpunkte am BSP an das Kapital zwischen den 70ern und 90ern verloren hat.[2]

    Demzufolge ist laut Rodriguez die Ungleichheit in Venezuela, wenn m. die Kapitaleinkommen mit einfließen lässt, dramatisch angewachsen, so dass die venezolanische Gesellschaft mittlerweile eine der ungerechtesten auf der ganzen Welt ist und sogar Südafrika und Brasilien übertrifft.[3] Dies ist auf viele unterschiedliche Gründe zurück zu führen: der bedeutendste ist die Konzentration des Kapitals und der Zusammenbruch der Lohnerhöhungen in dieser Zeitspanne.

    Zum Teil kann m. wiederum die Lohneinbrüche vom Rückgang der Öleinnahmen pro Kopf in Venezuela herleiten. Denn trotz der Verdoppelung der Ölexporte zwischen 1973 und 1983 sind die Öleinnahmen pro Kopf gesunken. Dies liegt hauptsächlich an den rückläufigen Ölpreisen, die von 15,92 U.S. Dollar pro Barrel im Jahre 1982 auf 3,19 U.S. Dollar pro Barrel im Jahr 1998 zurückgehen (beide Zahlen gemessen an den Preisen im Jahre 1973). [4] Der Wert der Ölexporte und der Exporte pro Kopf verringerte sich folglich von $955 1974 auf $384 neunzehn Jahre später 1993.[5]

    Da die Öleinnahmen zu den Haupteinnahmequellen Venezuelas zählen, hatte ihr Rückgang, kombiniert mit der ansteigenden Ungleichheit in Venezuela, gewichtige Auswirkungen auf die Armutsrate. Die Armut wurde, abhängig von der Statistik und Methode, von 33% der Bevölkerung im Jahr 1975 auf 70% 1995 ausgeweitet. [6] Während sich die Armut verdoppelte, verdreifachte sich gar der Anteil der Haushalte, die in extremer Armut lebten von 15 auf 45%. Andere Messungen der Armut, insbesondere jene, die nicht ausschließlich auf den Einkommen beruhen, sind nicht derart extrem, aber alle skizzieren das Bild einer enormen Armutszunahme in Venezuela in den letzten 25 Jahren. Verglichen mit anderen Staaten in Lateinamerika hat Venezuela den größten Armutsanstieg in diesem Zeitraum zu verzeichnen und unter den größeren Staaten lebt der größte Bevölkerungsanteil in Venezuela in Armut.

    Tendenzen, die parallel zu diesem Armutszuwachs auftreten, sind der dramatische Fall der Industrie- und Minimumlöhne, die bis auf 40% der entsprechenden Löhne aus dem Jahr 1980 gesunken und somit niedriger als im Jahr 1950 sind.[7] Der Gesamtanteil der Sozialausgaben am BIP (Bruttoinlandsprodukt) fiel von 8% 1987 auf 4,3% im Jahre 1997. Zudem wuchs der Bevölkerungsanteil, der in der informellen Wirtschaft „beschäftigt“ ist, von 34,5% 1980 auf 53% 1995. Letztendlich nahm das Maß der gewerkschaftlichen Organisation von 26,4% im Jahr 1988 auf 13,5% 1995 ab.

    Seltsamerweise spiegelt der Human Development Index (HDI) Venezuelas, wie er vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) entwickelt wird, diese Armutstrends nicht wieder. Für die Berechnung des HDI werden nicht nur das pro Kopf Einkommen eines Staates sondern auch Gesundheits- und Bildungsstatistiken, wie die Sterblichkeits-, Einschulungs-, AlphabetenInnenraten sowie andere Maßstäbe berücksichtigt. Zwischen 1970 und 1990 stieg der HDI Venezuelas von 0,689 auf 0,821. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre ging er leicht zurück und wuchs dann wieder zwischen 1999 und 2001 – Hugo Chávez ersten Amtsjahren – auf 0,7694 (2001).[8]

    Es gibt vielleicht zwei mögliche Haupterklärungsansätze für diesen scheinbaren Widerspruch. Die erste Möglichkeit besteht darin, dass infolge der angewachsenen Ungleichheit zwischen 1975 und 2000 der HDI der wohlhabendere Teil der Bevölkerung unproportional zum HDI des ärmeren Teils gestiegen ist, so dass der HDI der Gesamtbevölkerung zugenommen hat. Zweitens ist es möglich, dass, obwohl der arme Bevölkerungsteil gewachsen ist, ihr HDI ebenso wie der Wert der Gesamtbevölkerung gestiegen ist, weil Regierungsmaßnahmen das nationale Sicherheitssystem gestärkt haben. Trotz fehlender konkreter Daten, die das Argument bestätigen, vermute ich, dass eine Auswertung der Armutspolitik belegte, dass die Verbesserung des HDI während Chávez Präsidentschaft hauptsächlich auf die erneuerte Politik der öffentlichen Hand zurückzuführen ist, die sich auf die Armen des Landes konzentriert.

    Kommen wir zum Ausgangswert der heutigen Zeit:

    Durch den Aufschwung in Venezuela seit 2004 ist natürlich die wachsende Nachfrage für Grundnahrungsmittel groß und das Resultat von einem großen Absatzmarkt in Venezuela. Dadurch will Venezuela den Import stärken.

    Die höhere Konsum nachfrage hat die venezolanischen Einfuhren noch schneller anschwellen lassen als die Exporteinnahmen. Zwischen 2004 und 2007 sind die Exporteinnahmen um 75% gewachsen, aber gleichzeitig stiegen die Importe aber um 160%. Im Jahr 2007 hat Venezuela Waren und Dienstleistungen im
    Wert von 69,5 Mrd. US$ (+6,6%) exportiert. Im selben Zeitraum betrugen die Importe bereits 44,5 Mrd. US$ mit einer Steigerungsrate von 36,8% gegenüber dem Vorjahr.
    Importe und Exporte Venezuela (in Mrd. US$)
    2003 2004 2005 2006 2007
    Exporte 27.230 39.668 55.716 65.210 69.534
    Importe 10.483 17.021 24.008 32.498 44.463
    Quelle: Banco Central de Venezuela ([Links nur für registrierte Nutzer])

    So waren zum Ende des Jahres hin alle Flüge auf nahe gelegene Karibik inseln ausgebucht, weil Scharen von Venezolanern mit mehreren Kreditkarten bewaffnet für einige Tage ausflogen, um möglichst viele Dollars aus Geldautomaten auf Aruba oder Curacao zu ziehen. Für die Reisegelder wurden 2007 allein 5,1
    Mrd. US$ ausgegeben, die ebenfalls über Export Dollar finanziert wurden. Inzwischen will der Staat überprüfen, ob eine Person tatsächlich im Ausland weilt, wenn dessen Kreditkarte genutzt wird, um den Markt einzudämmen.
    Damit nicht genug, das Importwachstum der letzten Jahre birgt ein weiteres Problem. Im Jahr 2007 wurden in Venezuela 492.000 Kfz verkauft. Im Vorjahr waren es 343.000. Damit ist der Fuhrpark auf venezolanischen Straßen in den letzten Jahren stark gestiegen. Entsprechend rapide hat der Verbrauch an
    Treibstoffen zugenommen - und jeder Liter Benzin, der im Inland zum weltweit niedrigsten Preis von 0,097 Bolivares (zum offiziellen Kurs etwa: 3 Eurocent) getankt wird, geht zu Lasten der Exporteinnahmen.

    Natürlich herrscht noch Armut. Chavez kann die Sünden der vorangegangen Jahrzehnte nur Schrittweise verbessern, was auch ihm gelingt.

    Den letzten Satz hast Du nicht verstanden. Der Engpass kommt durch die plötzlich sehr hohe Nachfrage zustande und nicht durch Mangelwirtschaft. Wenn hier plötzlich zweimal mehr Milch gekauft wird, herrscht für Momente auch Mangelwirtschaft, die dann so gleich behoben wird. Es entsteht ein Problem, welches behoben wird. Es ist in Venezuela nicht anders, als in Brasilien oder in Deutschland. Der Markt regelt es. Wo bitte schön ist das Problem? Außerdem ist Dein Link von 2006. Ich schreibe von 2007 und 2008 und dessen angeblichen Mangelwirtschaft.

    Die Favels um Caracas sind aus den Zeiten vor Chavez und nicht während seiner Zeit. Sier sind nur etwas schmaler geworden wie in Sao Paulo, obwohl dort immer noch wirkliche Armut herrscht, zwar nicht mehr so wie früher durch die neuen Reformen in beiden Ländern.

    Seit Chavez geht es den meisten Leuten in Venezuela besser. Es heißt aber nicht, es geht allen besser.

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von Dayan
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    Standard AW: Venezuela: Inflation und Magelwirtschaft

    Viele finden den Sozialismus gut aber keine will dort leben!
    ***

    Um aufs neue wach werden zu können, musst Du ohne Frage vorher einmal eingeschlafen sein, und analog dazu, um geboren werden zu können, musst Du vorher schon einmal gestorben sein (Kabalah)

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