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Thema: Die 68er

  1. #11
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Die sogenannten ‚68er‘ werden meistens mit ‚den Linken‘ gleichgesetzt, so, als ob sie die einzigen damals existierenden Menschen gewesen wären. Um diesen Grundirrtum zu beseitigen, eröffnete ich diesen Strang. Denn zur Generation der 68er zähle ich auch die damaligen Rechtsgesinnten.
    Im politischen Sinne ist eine Generation natürlich in der Tat nur zu greifen als die Gesamtheit des in ihr jeweils geführten Diskurses. Davon unberührt bleibt die Tatsache, dass in der Rückschau jede Generation üblicherweise nur mit den sie bestimmenden oder den sich hinterher durchgesetzt habenden Tendenzen assoziiert wird.
    Natürlich gab es 68 auch eine Rechte - ein fassungsloses Bürgertum, dass nach dem Polizeiknüppel gegen das Chaotentum schrie, oder zumindest mit völligem Unverständnis auf die gesellschaftlichen Vorgänge reagierte.
    Dominiert jedoch ist diese Generation von dem Durcheinander, was in seinen sich durchsetzenden Partikularbeständen hinterher den linksliberalen Mainstream bilden wird, dessen wir uns noch heute "erfreuen" dürfen.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  2. #12
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Die 68er

    Nun gut. Auch Sehkühe müssen hin und wieder nach Luft schnappen. Aber könnte man sagen oder behaupten, daß der – einigermaßen gelungene – Versuch, zwischen Männern und Frauen Gleichberechtigung zu schaffen, und die Regelung, den Frauen das Stimmrecht zu gewähren und ihnen zu gestatten, die Pille zu schlucken, ferner den Menschen das Konkubinat und den Austritt aus der Kirche zu erlauben, allein das Verdienst der Rechten ist?

  3. #13
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Nun gut. Auch Sehkühe müssen hin und wieder nach Luft schnappen. Aber könnte man sagen oder behaupten, daß der – einigermaßen gelungene – Versuch, zwischen Männern und Frauen Gleichberechtigung zu schaffen, und die Regelung, den Frauen das Stimmrecht zu gewähren und ihnen zu gestatten, die Pille zu schlucken, ferner den Menschen das Konkubinat und den Austritt aus der Kirche zu erlauben, allein das Verdienst der Rechten ist?
    Wenn man als die Rechte wesentlich das Unionermilieu mit seiner prowestlichen Ausrichtung und seinem Bekenntnis zum Liberalismus ansieht, kann man ihr in der Tat anlasten, die Grundlagen gelegt zu haben, aus denen solches konsequenterweise wachsen musste.
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  4. #14
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von ochmensch Beitrag anzeigen
    Es geht bei den 68ern ja um diese Studentenbewegung. Und die war links.
    Nein, nicht automatisch. Die waren ein Sammelsurium an verschiedensten Protestbewegungen. Es haben sich nur innerhalb recht kurzer Zeit die linken durchgesetzt, weil die rechten zerstrittener Jammerlappen waren, die den verlorenen Krieg noch nicht verdaut haben, im Opferkomplex schwelgten und wenig substantiell Neues lieferten (manche Dinge ändern sich eben nie)

    Obwohls auch danach noch viele Unterströmungen der 68er gab, die mit "links" im klassischen Sinne nur soviel zu tun hatten, dass sie gegen "rechts" waren.
    Geändert von EinDachs (17.10.2008 um 22:02 Uhr) Grund: Hab auf die ständige Wiederkehr des Ewiggleichen aufmerksam machen müssen
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  5. #15
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Die 68er

    Das ist das Gute an einem solchen Forum: Man kann etwas behaupten und zack! ist ein Irrtum weg. Ich danke für Eure Antworten.

    Die von Bärwolf aufgezählten Leute („die damaligen Rechten und Mittigen, Normalbürger, Arbeiter, Bauern, Hausfrauen und auch mehrheitlichen Jugendlichen“) waren also keine 68er. Das leuchtet mir aus dem folgenden Grund ein: In Sechzigerjahren betrug die wöchentliche Arbeitszeit eines Arbeiters 45 Stunden (mit Überstunden noch wesentlich mehr), die jährliche Ferienzeit 12 Tage und der Monatslohn 765 Franken. Arbeiter hätten demnach weder Zeit noch Geld gehabt, bis morgens um Vier zu diskutieren. Man mußte ja schließlich ‚von etwas‘ leben.

  6. #16
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von Ajax Beitrag anzeigen
    Die 68er waren der Anfang vom Untergang der BRD. Dank ihnen sind wir da angekommen, wo wir heute stehen: Emanzen, Disziplinlosigkeit, Politische Korrektheit, übermäßige Toleranz, Überfremdung und Xenophilie und Abkehr von althergebrachten Werten, um nur einige Beispiele zu nennen. Die damaligen Terroristen und radikalen Verehrer von Mördern, wie Stalin und Che Guevara, sitzen heute im Bundestag und regieren über uns. Durchsetzt von ihrer eigenen Ideologie, die sie für die einzig richtige halten, machen sie dieses Land kaputt. Sie waren die erste Generation der Deutschenhasser, deren Saat sie nun in die Köpfe der nachfolgenden Generationen pflanzen, damit diese ihr krankes Werk fortführen werden.


    Sehr guter Beitrag.
    Geändert von RDX (24.10.2008 um 08:42 Uhr)

  7. #17
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    Standard AW: Die 68er

    Extrakt aus Ajax’ ‚sehr gutem Beitrag‘ (in Klammern stehen meine Anmerkungen):

    „Die 68er waren der Anfang vom Untergang der BRD.“ (Zeichen des intellektuellen Bankrotts der Rechten?).

    „Emanzen“ (Frauen sollen Apfelkuchen backen, dem Manne Untertan sein, keine Hochschulen besuchen, ihre Söhne zu dummem Kanonenfutter erziehen und als Fabrikarbeiterinnen – wie A. D. 1938 – 30 Prozent weniger als die Fabrikarbeiter verdienen).

    „Disziplinlosigkeit“ (Freie Wahl der Züchtigungsmittel: Gürtel, Rute, Weidenstock, Teppichklopfer, Lineal, geballte oder offene Hand, Fuß, Einkerkerung, Bloßstellung, Nahrungsentzug).

    „Politische Korrektheit“ (Die vom Propagandaministerium betriebene Diskrimination der Andersdenkenden und Andersgläubigen – in bester kirchlicher Tradition –, sowie der andern Parteien, der nicht linientreuen Künstler und ganzer Bevölkerungsgruppen).

    „übermäßige Toleranz“ (Null Toleranz).

    „Überfremdung“ (Kein Wort über die geldgierigen Fabrikherren, die das ‚fremde Gesindel‘ zwecks Ausbeutung ins Land geholt haben – bis zu 45 Prozent der Arbeiter in den 50er- und 60er-Jahren).

    „Xenophilie“ (Aber: „Fremdarbeiter seid willkommen!“ Ein Satz, den man in mindestens 150 Sprachen sprechen und schreiben können sollte. Dazu noch passend: Die Lust auf Kolonien, und die Reiselust der Deutschen. Wie sehr loben sie doch die Gastfreundschaft der Menschen in fernen Ländern. Doch noch kein deutscher Tourist, den wir bewirteten, schickte uns die von ihm versprochenen Photographien).

    „Verehrer von Mördern“ (Hitler, Franco, Mussolini, Pavelić etc.)

    „Durchsetzt von ihrer eigenen Ideologie, die sie für die einzig richtige halten, machen sie dieses Land kaputt.“ (Horst Schimanski würde dazu „Scheiße!“ sagen. Wer regiert denn das Land? Doch nicht etwa Leute, die sich Blumen ins Kopfhaar stecken? Was die Politiker, die Hampelmänner ihrer Drahtzieher, dem Volk erzählen, kann man nicht im Ernst als Ideologie bezeichnen. Von Idiotologie müßte die Rede sein, wenn von allem, außer von der Wahrheit, die Rede ist.)

  8. #18
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Bärwolfs Meinung in Ehren. Nicht daß ich ihm widersprechen wollte, aber eine Bezeichnung fehlt mir noch: Wie hießen denn damals die Rechten? Unsichtbare? oder Ohnmächtige?
    Die Rechten bezeichneten sich ganz normal als Rechte, demokratische Rechte, Konservative oder Nationalisten oder Nationaldemokraten, je nachdem und auch ganz offen.
    Die sog. 68er bezeichneten ihre Feinde als Rechte, Faschisten, Altnazis, autoritäre Spießer, liberale Scheißer, etc..
    Darunter vielen praktisch ALLE die nicht APO oder Neue Linke waren.
    Und, wie schon gesagt, den Begriff 68er gab es da noch nicht, er wurde erst später erfunden.
    Interessant noch, das man bei Streitereien (Diskussionen genannt) seinen jeweiligen mißliebigen Genossen auch gerne als autoritären Spießer, verklemmtes Arschloch, Faschisten und dergleichen bezichtigte. Also merke:
    Der Faschismus lauerte gleich im eignen APONest im gegenüber des WG-nachbarn und Mitgenossen
    Geändert von Bärwolf (18.10.2008 um 12:00 Uhr)
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    "Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen."
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  9. #19
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von Seekuh Beitrag anzeigen
    Und die war links, aufmüpfig, besserwisserisch und von Hass erfüllt - Hass auf unser (konservatives) System, das es zu vernichten galt (gilt) !
    Die 68er haben Haß auf alles was nach Ordnung ausieht!
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard AW: Die 68er

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Das ist das Gute an einem solchen Forum: Man kann etwas behaupten und zack! ist ein Irrtum weg. Ich danke für Eure Antworten.

    Die von Bärwolf aufgezählten Leute („die damaligen Rechten und Mittigen, Normalbürger, Arbeiter, Bauern, Hausfrauen und auch mehrheitlichen Jugendlichen“) waren also keine 68er. Das leuchtet mir aus dem folgenden Grund ein: In Sechzigerjahren betrug die wöchentliche Arbeitszeit eines Arbeiters 45 Stunden (mit Überstunden noch wesentlich mehr), die jährliche Ferienzeit 12 Tage und der Monatslohn 765 Franken. Arbeiter hätten demnach weder Zeit noch Geld gehabt, bis morgens um Vier zu diskutieren. Man mußte ja schließlich ‚von etwas‘ leben.
    So ist es. Das hat man noch deutlicher mitbekommen, als 5 Jahre später, nach 1968, diverse linke Splittergruppen (die in der Nachfolge entstanden sind) die Parole ausgaben, man müsse jetzt in die Betriebe gehen und das Proletariat agetieren. Das war dann wohl der größte Flop in der Geschichte der Neuen Linken.
    Die Arbeiter waren an diesen links-pubertären Revoluzersprüchen nicht interessiert und nur genervt vom morgendlichen Flugblätter rausch vor den Fabriktoren. Da die meisten Flugblätter im Matsch der Straße endeten, kam die KPD/AO auf die Idee eine zeitlang nur noch junge Genossinen in kürzesten Miniröcken die Flugblätter verteilen zu lassen. Der Erfog war durchschlagend. Die Arbeiter nahmen die Flugblätter erfreut entgegen und warfen sie dann ungelesen im Betriebsgebäude erst in die Tonne.
    Andererseits war die gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft durchaus an Diskussionen und politischen Themen interessiert, nur eben nicht an den Themen der Neuen Linken. Der Arbeiterschaft (im weitesten Sinne) ging es um die Verbesserung ihrer realen Situation und sie war reformistisch gesinnt. In den
    70er Jahren haben sie das Meiste in ihrer Geschichte erreicht, man denke nur an die Tarifabschlüsse die ÖTV-Klunker damals heraushandelte, da träumen die Gewerkschaftler heute nur noch von.
    Was also gab es für einen damals in sozialer Sicherheit lebenden Arbeiter für einen Grund auf die linken neurotischen Wohlstandskinder zu hören? Er wußte, die würden seine mühsam erreichte Lage nur verschlechtern, und er lebte damals in der Hoffnung, das es nur noch besser werden könnte.
    U.a. ist aus diesem Frust auch die RAF entstanden, die wußten nur zu gut, dass sie bei der Arbeiterschaft nichts erreichen würden, daher blieb nur der Amoklauf.
    BÄRWOLF
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    George Orwell

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