Zitat von
Beverly
Was die FDP da von sich gibt, erinnert mich auf fatale Weise ausgerechnet an die Rhetorik der NPD. Die NPD macht es durchaus richtig, wenn sie sich den Protest gegen Hartz IV hm ... zu eigen macht oder zumindest verbal einen Antikapitalismus pflegt. Sich mit den politischen Gegnern inhaltlich auseinander zu setzen ist auch richtig ... doch kaum hatte sich die NPD auf ihrer denkwürdigen Parteiversammlung in Schleswig-Holstein zur inhaltlichen Auseinandersetzung bekannt, zog sie es vor, den draußen anwesenden politischen Gegner doch lieber zu verprügeln. Damit outet sich die NPD wenigstens rechtzeitig vor der Wahl als unwählbar, was ich bei der FDP vermisse.
Die FDP gibt verbal auch einiges von sich, was recht plausibel klingt: Senkung der Lohnnebenkosten, Erleichterung von Genforschung, Abbau von Bürokratie, mehr Autonomie für die Bildungseinrichtungen. Doch ich glaube, wer darauf reinfällt, wird ein so böses Erwachen erleben, dass er glaubt, auf die Propaganda einer Rechtspartei reingefallen zu sein. Ist er auch, denn nichts anderes ist die FDP als eine prokapitalistische Rechtspartei. Es fängt damit an, dass in Guidos schönem Papier auch von Abbau der Mitbestimmung die Rede ist. Guido selbst hat die Gewerkschaften als "Plage" bezeichnet - Zerschlagung der Arbeiterbewegung ist ein typisches Merkmal des Faschismus, ebenso wie Möllemanns Appelle an antisemitische Ressentiments.
An den autonomen Bildungseinrichtungen werden die Studenten vermutlich autonom heftig Studiengebühren zahlen dürfen - die sind ja das neue Markenzeichen des Liberalismus - und den Abbau der Bürokratie glaube ich gestandenen Apparatschiks einfach nicht.
Die Parole vom "Befreiungsschlag für Deutschland" könnte auch von der NPD stammen. Im Fall der FDP ist er zu vollziehen, indem diese Partei in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwindet.