User in diesem Thread gebannt : schinum


+ Auf Thema antworten
Seite 1401 von 1586 ErsteErste ... 401 901 1301 1351 1391 1397 1398 1399 1400 1401 1402 1403 1404 1405 1411 1451 1501 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 14.001 bis 14.010 von 15851

Thema: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

  1. #14001
    Mitglied
    Registriert seit
    31.10.2010
    Beiträge
    61.261

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Nochmal. Die Fachkräfte machten rüber, als die Ostwirtschaft durch Einführung einer völlig überbewerteten Währung für dieses Gebiet zusammenbrach.

    ---
    Du vergisst dabei aber, dass die traditionellen Absatzmärkte für die Exporte der früheren DDR-Wirtschaft, also die ehemaligen COMECON-Staaten, ebenfalls weggebrochen waren.

    Schau dir doch nur mal die Entwicklung von ZEISS-Jena und ZEISS-Oberkochen an. Die Absatzmärkte für die Jenaer Erzeugnisse waren quasi über Nacht weg, während ZEISS-Oberkochen nach wie vor seine Absatzmärkte in der westlichen Hemisphäre behalten hatte und sogar noch ausbauen konnte.
    Die Erzeugnisse von ZEISS-Oberkochen waren einfach deutlich moderner, qualitativ besser und vor allem bei richtiger Vollkostenkalkulation auch preisgünstiger.

    Dazu ein kleines Detail: ZEISS-Jena hatte bei weitem nicht die Möglichkeit, aus der riesigen Palette an Schmierstoffen im Westen zugreifen zu können.
    Deshalb waren beispielsweise bei den Jenaer Mikroskopen die Feintriebe schon nach kurzer Zeit verharzt und mussten sehr lohnintensiv überholt und neu gefettet werden, während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen dank der deutlich besseren westlichen Schmierstoffe jahrzehntelang nicht gewartet werden mussten.

    Die Ex-DDR-Wirtschaft hatte nicht die geringste Chance.

  2. #14002
    Mitglied Benutzerbild von Dr Mittendrin
    Registriert seit
    14.11.2010
    Ort
    z,Minga
    Beiträge
    104.239

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Nicht DM! Natürlich, denn die Preise wären ja auch viel niedriger gewesen, was Investitionen anzieht.
    Du verstehst die grundsätzlichen Marktkräfte nicht.

    Die Idee, dass alle wie Lemminge rübermachen, also 17 Mio rüberwandern, ist so schräg und verschroben, wie irreführend.

    ---
    Richtig. Investition wurden doch nur, wenn überhaupt wegen Subventionen getätigt. Die meisten Investitionen wurden doch eh in Polen Ungarn Tschechien getätigt wo man keine Währung umstellte.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  3. #14003
    GESPERRT
    Registriert seit
    17.07.2014
    Beiträge
    24.892

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Du vergisst dabei aber, dass die traditionellen Absatzmärkte für die Exporte der früheren DDR-Wirtschaft, also die ehemaligen COMECON-Staaten, ebenfalls weggebrochen waren.

    Schau dir doch nur mal die Entwicklung von ZEISS-Jena und ZEISS-Oberkochen an. Die Absatzmärkte für die Jenaer Erzeugnisse waren quasi über Nacht weg, während ZEISS-Oberkochen nach wie vor seine Absatzmärkte in der westlichen Hemisphäre behalten hatte und sogar noch ausbauen konnte.
    Die Erzeugnisse von ZEISS-Oberkochen waren einfach deutlich moderner, qualitativ besser und vor allem bei richtiger Vollkostenkalkulation auch preisgünstiger.

    Dazu ein kleines Detail: ZEISS-Jena hatte bei weitem nicht die Möglichkeit, aus der riesigen Palette an Schmierstoffen im Westen zugreifen zu können.
    Deshalb waren beispielsweise bei den Jenaer Mikroskopen die Feintriebe schon nach kurzer Zeit verharzt und mussten sehr lohnintensiv überholt und neu gefettet werden, während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen dank der deutlich besseren westlichen Schmierstoffe jahrzehntelang nicht gewartet werden mussten.

    Die Ex-DDR-Wirtschaft hatte nicht die geringste Chance.
    Die Mikroelektronik der DDR war nicht klein zu kriegen!

  4. #14004
    Have a little faith, baby Benutzerbild von Maitre
    Registriert seit
    27.12.2014
    Ort
    bunt geschmücktes Narrenschiff Utopia
    Beiträge
    24.530

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Nochmal. Die Fachkräfte machten rüber, als die Ostwirtschaft durch Einführung einer völlig überbewerteten Währung für dieses Gebiet zusammenbrach.

    ---
    Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Die ersten gingen bei uns schon 1989. Und wenn es die DM nicht gegeben hätte, wären noch sehr viel mehr gefolgt. Im grenznahen Bereich (Was wir hier auch noch sind) wäre vielleicht noch gependelt worden.

  5. #14005
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
    Registriert seit
    27.11.2005
    Beiträge
    80.634

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Du vergisst dabei aber, dass die traditionellen Absatzmärkte für die Exporte der früheren DDR-Wirtschaft, also die ehemaligen COMECON-Staaten, ebenfalls weggebrochen waren.

    Schau dir doch nur mal die Entwicklung von ZEISS-Jena und ZEISS-Oberkochen an. Die Absatzmärkte für die Jenaer Erzeugnisse waren quasi über Nacht weg, während ZEISS-Oberkochen nach wie vor seine Absatzmärkte in der westlichen Hemisphäre behalten hatte und sogar noch ausbauen konnte.
    Die Erzeugnisse von ZEISS-Oberkochen waren einfach deutlich moderner, qualitativ besser und vor allem bei richtiger Vollkostenkalkulation auch preisgünstiger.

    Dazu ein kleines Detail: ZEISS-Jena hatte bei weitem nicht die Möglichkeit, aus der riesigen Palette an Schmierstoffen im Westen zugreifen zu können.
    Deshalb waren beispielsweise bei den Jenaer Mikroskopen die Feintriebe schon nach kurzer Zeit verharzt und mussten sehr lohnintensiv überholt und neu gefettet werden, während die Feintriebe bei ZEISS-Oberkochen dank der deutlich besseren westlichen Schmierstoffe jahrzehntelang nicht gewartet werden mussten.

    Die Ex-DDR-Wirtschaft hatte nicht die geringste Chance.
    Du unterschätzt, dass es viele Schwellenländer gab und gibt, die damals DDR-Ware gekauft hätten und heute noch kaufen würden.
    Der Ostmarkt brach zudem nur zusammen, weil das Preisniveau sofort anstieg und dann lieber die bessere Qualität bzw. modernere Produkte für denselben Preis im Westen gekauft wurden.

    Ich hab das doch selbst erlebt.
    Mein Vater verkaufte 1990 im Zuge der LPG-Privatisierung Schweinehälften nach Polen für Ostmark. Wir waren nach Umrechnung D-Mark-Millionäre.
    Dieser Verkauf brach sofort nach Einführung der D-Mark im Sommer 1990 zusammen, nicht weil es keine Schweinehälften mehr gab, sondern weil die Preise quasi 1:1 auf D-Mark übergingen.


    Im Zuge der Auflösung der alten NVA-Bestände gab es noch große Aufträge aus Indonesien für ostdeutsche Werften. Der Markt war also da, nur die politische Administration hatte kein
    Interesse an einer konkurrenzfähigen Ostwirtschaft, stattdessen wurde "platt gemacht".

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  6. #14006
    Mitglied
    Registriert seit
    31.10.2010
    Beiträge
    61.261

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Nicht DM! Natürlich, denn die Preise wären ja auch viel niedriger gewesen, was Investitionen anzieht.
    Du verstehst die grundsätzlichen Marktkräfte nicht.

    Die Idee, dass alle wie Lemminge rübermachen, also 17 Mio rüberwandern, ist so schräg und verschroben, wie irreführend.

    ---
    Wenn die Ex-DDR-Firmen ihre Produkte nach richtiger Vollkostenkalkulation ausgepreist hätten, hätten sie auf dem Weltmarkt keine Chance gehabt.

    Ich hatte Anfang der Neunziger mal das Vergnügen, an einer Sitzung teilnehmen zu dürfen/müssen, in der es um die Bemühungen eines DDR-Betriebes ging, die bisherigen Erzeugnisse auf dem Weltmarkt verkaufen zu können.
    Im Laufe dieser Besprechung stellte sich heraus, dass die Leutchen nicht mal wussten, was ihre Produkte tatsächlich kosteten. Die kannten nicht mal die Kosten der einzelnen Bauteile und der Montagezeiten.
    Mal ganz abgesehen davon, dass die Erzeugnisse technisch und vom Design so veraltet waren, dass die kein Mensch in den westlichen Ländern noch gekauft hätte.

  7. #14007
    Mitglied Benutzerbild von Dr Mittendrin
    Registriert seit
    14.11.2010
    Ort
    z,Minga
    Beiträge
    104.239

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Du gehst aber fälschlicherweise davon aus, dass ein Ossi sich damals in der Post-DDR mit einem Gehalt von 600 DM zufrieden gegeben hätte, während er gleich nebenan, im Westen, fürs gleiche Malochen 1800 DM verdient hätte.
    Sowas funktioniert nur, wenn man ihm keine bzw nur eine beschränkte Arbeitsgenehmigung im Westen dafür gegeben hätte um eine Masseneinwanderung zu vermeiden - es wäre aber politisch und ethisch ein absoluter Skandal gewesen, einen Deutschen innerhalb Deutschlands einzuschränken.

    Sowas klappt nicht und das hätte auch kaum einer gewollt - ausser vielleicht Lafontaine.
    Mit 600 DM mietfrei wohnen z B ich hätte das nach russischer Art gelöst. Billige Lebensmittel vom Bazar, billige Energie ohne Ökosteuern, Energiewendescheiss, billige öffentliche Verkehrsmittel, unkomplizierter Individualverkehr ohne komplizierten TÜV Feinstaubplakette uvm.


    Und die Leute wären nicht in Scharen ihrer Heimat weggelaufen. Die Altenpflegerinnen waren hier mal baff als sie in Bayern die Mieten sahen. Von wegen besserer Lohn.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  8. #14008
    Have a little faith, baby Benutzerbild von Maitre
    Registriert seit
    27.12.2014
    Ort
    bunt geschmücktes Narrenschiff Utopia
    Beiträge
    24.530

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Bolle Beitrag anzeigen
    Die Mikroelektronik der DDR war nicht klein zu kriegen!
    Das kann man zwar grundsätzlich stehen lassen, es bedeutet aber nicht, dass deswegen alle derartige Technologie nichts getaugt hätte. Die letzte noch zu DDR-Zeiten entwickelte CNC-Steuerung konnte sich grundsätzlich mit ihren westlichen Gegenstücken problemlos messen. Nur war der Werkzeugmaschinenbau schon in der BRD in der Krise, da wäre für Maschinen von WMW kein neuer Markt entstanden. Die alten Märkte waren aber tot.
    Ähnliches gilt bei den Landmaschinen. Da nützt es nichts, wenn man bei den Spitzenprodukten bzw. Neuentwicklungen dem Markt 5 - 10 Jahre voraus ist, wenn dieser Markt übersättigt ist und zudem eine hohe Markentreue den Eintritt verhindert.

  9. #14009
    Mitglied
    Registriert seit
    31.10.2010
    Beiträge
    61.261

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Bolle Beitrag anzeigen
    Die Mikroelektronik der DDR war nicht klein zu kriegen!
    Ich weiss jetzt nicht, ob Du dies als Scherz gemeint hast, aber hinsichtlich der Diffusion von Halbleitern war die DDR-Halbleiterei der westlichen um schätzungsweise ein Jahrzehnt hinterher.

    Ich habe die Aufholjagd beispielsweise von X-Fab und anderen mitverfolgt. Nach einigen Jahren war man auf Stand, aber wäre ohne den Knowhow-Zufluss aus dem Westen verloren gewesen.

    Heute sieht die Sache wieder anders aus. Man hat aufgeholt und zahlreiche kleine Firmen in den mitteldeutschen Bundesländern (vor allem in Thüringen im Eisenacher Bereich) haben sich sehr gut in der Entwicklung von Halbleitern positioniert, aber das hat nach der Wende schon ein paar Jahre gedauert, bis man den Anschluss gefunden hatte.

  10. #14010
    Mitglied Benutzerbild von Tryllhase
    Registriert seit
    04.01.2015
    Beiträge
    12.392

    Standard AW: 40 Jahre DDR - was war das wirklich für ein Staat?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Nochmal. Die Fachkräfte machten rüber, als die Ostwirtschaft durch Einführung einer völlig überbewerteten Währung für dieses Gebiet zusammenbrach.

    ---
    Die Fachkräfte, hier besonders die Ärzte, machen auch heute noch rüber, weil die Gehälter im Westen geringfügig höher sind. Dafür fehlen hier auf dem Land die Nachfolger für bestehende Praxen.
    Was passiert wäre, wenn man die Preise im Osten niedriggehalten hätte, konntest Du in den grenznahen Gebieten nach der Wende sehen: auf Grund des niedrigeren Briefportos brachten Westfirmen ihre Post kübelweise rüber und legten die Poststellen lahm.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 142
    Letzter Beitrag: 29.05.2018, 19:13
  2. Antworten: 120
    Letzter Beitrag: 08.08.2013, 08:24
  3. 60% der Wähler leben vom Staat - wieviele Jahre bleiben Deutschland bis zum Kollaps?
    Von Ka0sGiRL im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 263
    Letzter Beitrag: 06.02.2009, 15:42
  4. Leute, - wollt ihr wirklich 60 Jahre alt werden?
    Von Eridani im Forum Deutschland
    Antworten: 126
    Letzter Beitrag: 09.08.2007, 16:23

Nutzer die den Thread gelesen haben : 106

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Stichworte

brd

Ich bin ein Blockelement, werde aber nicht angezeigt

ddr

Ich bin ein Blockelement, werde aber nicht angezeigt

geldforderung

Ich bin ein Blockelement, werde aber nicht angezeigt

gleichberechtigung

Ich bin ein Blockelement, werde aber nicht angezeigt

leben

Stichwortwolke anzeigen

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben