User in diesem Thread gebannt : schinum |
Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.
Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...
Extra für dich multi-behinderten Mehrfach-Doofen: Der Käufer meines ersten Autos war bei dem Kauf dabei und hat bezahlt. War damals wohl üblich, wie ich am Verhalten des angestellten Verkäufers bemerkte. Der hat nämlich gleich gefragt, wer das Auto bezahlt und danach nur mit ihm geredet. Mit meinen 4.000 Mark auf dem Konto hätten die mir ja das Auto nie gegeben. Ergo bin ich mit 4.000 Mark mehr aus dem Termin rausgegangen. Du mir bei einfacher Mathematik folgen können? Nein, wie ich düster ahne.
Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.
Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...
Nach dem Studium war die Kassenlage natürlich etwas schlechter, aber es musste ja kein Neuer sein. Allerdings gehörte handwerkliches Geschick dazu, in der DDR ein Auto zu fahren. Selbstbeschaffung und Selbstreparatur waren angesagt. Ich war wochenlang DDR-weit auf der Suche nach einer Wasserpumpe. Komplettaustausch, denn Dichtungssätze waren eine absolute Rarität. Und ich habe oft von Dienstreisen sperrige Gegenstände mitgebracht, wie Auspuffanlagen, Kühler, Gelenkwelle. Die örtlichen Werkstätten hatten buchstäblich nichts. Jedenfalls nicht für DDR-Mark.
Was die Versorgungslage mit Lebensmitteln betrifft, so gibt es nur noch wenige realitätsnahe Berichte. Ziemlich oberflächlich ist dieser:
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Du scheinst da was grundlegend zu verwechseln,
das kapitalistische System (Marktwirtschaft) gibt es schon seit menschengedenken
und hat durch ständige Anpassung bis heute "überlebt"
Das System als Fehler selbst (Sozialismus)
ist seit 1989 im Untergangszenario und existiert nur noch marginal,
d.h. in kleinen Teilen in Nordkorea , Kuba und Venezuela.
Chinas Staatspartei hat zwar noch den "alten" Namen,
aber das Land ist in der Realität extrem kapitalistisch.
Warum ein Versagen? Der Kapitalismus muss sich immer wieder neu erfinden, und trotzdem war er immer mal wieder pleite. Dies müsste man doch dann auch anderen Wirtschaftssystemen zugestehen? Bei Gorbatschow war es auch keine Not, er war ein Enthusiast. Und er hat die Folgen überhaupt nicht überblickt. Probleme in die Zukunft verschieben ist ja dann doch eher ein Kennzeichen des Kapitalismus. Und die Möglichkeit dazu ist auch sein größter Vorteil. Auch wenn es dich nervt, aber dieser Punkt ist der entscheidene. Ohne sich immer weiter und höher verschulden zu können als der Gegner würden die Lichter schnell ausgehen. Oder zumindest nur noch schwach leuchten. Die Strauss-Kredite wurden ja gar nicht angerührt, sondern auf die Bank gepackt. Also aus ökonomische Sicht nicht gebraucht. Das war ja eher eine psychologische Sache.
Das ist natürlich ein tolles System, wo der Schuldner die Bürgschaft übernimmt für Schulden die sein Gläubiger hat. Das man sich sich das alles schön und rund rechnen kann ist mir natürlich klar. Mit fiktiven Werten die man dem Gegner nicht zugesteht. Aber es ging ja ganz zum Anfang um reine Ökonomie. Und da muss man ganz klar sagen, das unser heutiges System dem Sozialismus/Kommunismus/was auch immer, unterlegen wäre. Oder anders rum, wenn der Osten sich so hätte verschulden können wie der Westen, hätte er wirtschaftlich keine Probleme gehabt. Deshalb brauchte man einen Ausweg, und man hat ihn vorläufig gefunden. Das Problem ist nur, das dieses System immer mehr Markt braucht. Solange eine Möglichkeit auf Wachstum da ist, nehme ich immer wieder Kredit auf. In der Hoffnung mit dem zukünftigen Gewinn die Schulden zahlen zu können. Das Bankensystem muss das natürlich mitmachen, weil auch sein Überleben davon abhängt. Das Ende ist ereicht, wenn kein Wachstum mehr möglich ist. Dann hilft meistens nur noch Krieg. Die wird so auch praktiziert. Nur kommen wir irgendwann an den Punkt, wo keine lokalen Kriege mehr helfen. Und bei einem großen Krieg ist entweder die ganze Menschheit bedroht, oder aber es kommt wieder zu gesellschaftlichen Umbrüchen.
Im Sommer 1989 konnte man unter bestimmten Umständen merken, dass 'etwas in der Luft lag'.Was die Versorgungslage mit Lebensmitteln betrifft, so gibt es nur noch wenige realitätsnahe Berichte.
Meine Frau arbeitete damals noch als Kassiererin in einer HO-Kaufhalle (später „KAISERs“).
Die Regale wurden immer leerer, besonders ab September 1989 war alles wie leergefegt, nur noch Schrott lag in den Regalen, den keiner kaufte.
Allerdings kam meine Frau in dieser Position immer noch an begehrte Ware heran, die ‚offiziell’ nicht mehr im Handel war. So hatten wir immer noch ein schönes Leben, bei „Waren des täglichen Bedarfs“, - bis in der Nacht zum 10.Nov.1989 sich die Mauer öffnete….
Nun, es hat relativ lange gedauert bis der Kapitalismus den Feudalismus abgelöst hat. Also nichts mit seit menschengedenken. Die ständige veränderung ist in der Tat ein großes Plus. Und natürlich ist China ein sozialistischer Staat. Es gibt den sowjetischen Sozialismus nicht mehr. Genauso wie es den europäischen Kapitalismus von vor 45 nicht mehr gibt.
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