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Unsere Verwandten im Erzgebirge hatten sogar leere Lenor- und sonstige Waschmittelflaschen aus Kunststoff aufbewahrt und als Dauer-Dekoration im Badezimmer aufgestellt.
Anscheinend wollte man einen "Hauch von Westen" sogar beim morgendlichen und abendlichen Zähneputzen um sich haben.
Es gab Leute, die haben sich leere Bierdosen auf die Schrankwand im Wohnzimmer gestellt. Ich hatte Bravo-Poster an der Wand, die mein Vater regelmäßig abriss.
Das Poster von Angus Young auf den Schultern von Bon Scott kostete mich seinerzeit 20 MDN. Das hab ich gehütet, wie meinen Augapfel.
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Ein Zeichen von Intelligenz ist der stetige Zweifel.
Idioten sind sich immer todsicher.
Egal was sie tun!
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Was hab ich für Unsummen für West-LPs ausgegeben.........200,-M für "The Dark Site of the Moon" und andere Raritäten......................!
When the night is done the sun starts smiling
The ocean kisses the sky and the horizon
It‘s a lovelee dae – and the sun is shining
Everywhere I go – I see children smilin‘
Ja, die berüchtigten Dosensammlungen. Ich kenne auch noch den Spruch "Lieber Aids als gar nischt außem Westen." Da steckt aber auch der Hauch des Seltenen, Exotischen drin. Alles aus dem Westen wurde ja wie ein Goldschatz behandelt. Dabei haben wir schon 1982 mitbekommen, was heute leider normal ist. Da hatte olle Helmut Schmidt im Fernsehen über Lebensmittelknappheit in der DDR salbadert, was unsere Westverwandschaft* bewog, uns eine Dauerwurst zu schicken. Mein Vater probierte und spuckte sofort wieder aus. Selbst der Hund wollte das Ding nicht fressen. Heute frisst man diesen Industriedreck wie selbstverständlich. Damals gabs Wurst und Fleisch bei uns nur vom Fleischer. Wir hatten sogar drei Fleischerläden, wie wir auch drei Bäckerläden hatten, bei denen wir regelmäßig einkauften. Damals gab es ja noch Unterschiede zwischen denen, weil es noch echtes Handwerk war. Diese ganzen Kleinbetriebe hat die DDR nicht kaputtgekriegt, die BRD brauchte dafür keine fünf Jahre.
* Unsere Westverwandtschaft wusste noch, was Hunger ist. Die waren noch bis in die Fünfziger in der kalten Heimat geblieben und kannten daher gewisse Notlagen aus der glorreichen polnischen Wirtschaft.
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