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Thema: Eigene Gedichte

  1. #1
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard Eigene Gedichte

    „Die Kunst der Interpretation“ lautet der Titel eines Werkes von Emil Staiger, den ich, als ich in Wädenswil wohnte, persönlich kennenlernte. Er ermunterte mich zum Studium der Germanistik, welches ich auch begann, aber vor Langeweile abbrach. Trotzdem: Die Liebe zur deutschen Sprache hat mich nie verlassen – ganz im Gegenteil! Ich liebe sie mehr und mehr, je älter ich werde.

    In diesem Strang sollen selbstverfaßte Gedichte stehn, die zur freien Diskussion und Interpretation anregen sollen.

    Regeln:

    • Wenn der Verfasser eines der hier veröffentlichten Gedichtes „Stop!“ ruft, müssen die Diskussionen und Interpretationen beendet werden.
    • Erst danach darf ein anderer Verfasser ein neues Gedicht darbieten.
    • Sollte ein Verfasser auf den Gedanken kommen, niemals „Stop!“ zu rufen, werden ihn die Leser wohl zu überhören wissen.
    • Die Diskussionen und Interpretationen sollten nicht länger als einen Tag andauern.


    Ich fange also an:

    Später Fischer, früher Jäger
    Im grauen Getriebe.
    Die Käseglocke
    Der Zeit erklingt.
    Fehlt nicht ein Schlüsselwort?
    Wer sucht ein Weilchen
    Nachts auf den Knien,
    Vollmondsüchtig,
    Und findet sieben?

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Gedichte

    Heine, Das Sklavenschiff, habe ich mit 5 Jahren auswendig gelernt und damit meine Kindergartenerzieherin beeindruckt.
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    Ansonsten Rilke, schön melancholisch oder lieber eigene Gedichte.

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  3. #3
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Gedichte

    Stop!

    Wie oft stand ich schon vor einem Gemälde und studierte die Flecken und Kleckse – ohne in ihnen etwas zu entdecken! Auch die Titel dieser Gemälde (z.B. „Komposition 21“ oder „fallend aufsteigend“) sagten mir nichts. Das Wunderbarste an ihnen konnte man an den Augen ihrer andächtigen Betrachter ablesen: „Wie? Für einen solchen Scheiß drei Millionen Franken?“ oder: „Ein Affe könnte es noch besser!“

    Nicht anders erging es mir beim Lesen der Gedichte hochgelobter Dichter. Ich las sie – angestrengt sinnierend – und verstand ihren Sinn dennoch nicht. Lange Zeit suchte ich die Schuld bei mir selbst. Ich hielt mich für eine dumme Kuh. Doch eines Morgens, als ich erwachte, kam ich auf den Gedanken, einem solchen Gedicht eine Strophe voranzusetzen und es dann einem berühmten Germanisten zu zeigen. Er las es mit gerunzelter Stirn und meinte, ich wäre hochbegabt …

    Die zweite Strophe des Gedichtes stammt nicht von mir, sondern von Heinz Piontek, der am 15. November 1985 sechzig Jahre alt wurde. Ich entnahm sie der Zeitung „Wir Brückenbauer“ (Nr. 47; 20.11.1985), dem damals in einer Auflage von 900'000 Exemplaren erschienenen „Wochenblatt des sozialen Kapitals“ (d.i. das „Organ des Migros-Genossenschafts-Bundes“. Sie lautete:

    Früher Fischer, nun starke Wächter
    Im grünen Getreide.
    Die eiserne Seite
    Der Zeit entlang.
    Fällt nicht ein Schlüsselbund
    Und versinkt in Veilchen?
    Wer sucht nachts auf den Knien,
    Mondgesichtig,
    Nach uns
    Verwehten?

  4. #4
    Undress your mind Benutzerbild von Wolf
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    Standard AW: Gedichte

    Darf ich jetzt so ein Gedicht posten? ?(
    It´s all a matter of opinion

  5. #5
    AfD, was denn sonst ?! Benutzerbild von Bruddler
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    Standard AW: Gedichte

    Ich bin klein,
    mein Herz ist schmutzig,
    ich könnt' schon wieder,
    das macht mich stutzig !
    >>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<

  6. #6
    Undress your mind Benutzerbild von Wolf
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    Standard AW: Gedichte

    Zitat Zitat von Seekuh Beitrag anzeigen
    Ich bin klein,
    mein Herz ist schmutzig,
    ich könnt' schon wieder,
    das macht mich stutzig !
    In diesem Gedicht wird der sexuelle Trieb eines/einer Nymphomanen/in beschrieben, welche/r mit sich selbst nicht klarkommt. :]
    It´s all a matter of opinion

  7. #7
    GESPERRT
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    Standard AW: Gedichte

    Die Atmosphäre hier im Strang hat etwas von abdurdem Theater. Wir werden das im Auge behalten, Gollum, Gollum.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Gedichte

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Heine, Das Sklavenschiff, habe ich mit 5 Jahren auswendig gelernt und damit meine Kindergartenerzieherin beeindruckt.
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    Nicht schlecht. Das wird Deinen Vater stolz gemacht haben.

  9. #9
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Gedichte

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Die Atmosphäre hier im Strang hat etwas von abdurdem Theater. Wir werden das im Auge behalten, Gollum, Gollum.
    An den Prätorianer:

    Ich liebe abdurdes Theater! Carl Friedrich Flögels „Geschichte des Grotesk-Komischen“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern, und seine „Geschichte der komischen Litteratur“ [mit zwei „t“] halte ich heute noch für unübertroffen. Auch liebe ich die Schriften Antonio Francesco Donis. Diese Liebe lasse ich mir von niemandem nehmen.

    Daß das Echo auf diesen Strang leiser sein würde als der es verursachende Schrei, war mir von Anfang an klar. Da ich das Gemüt der Deutschen kenne und ihren Hang, die Gegenwart klein- und die Vergangenheit großzureden, bewundere, ist es mir kein Rätsel, daß heutzutage im Lande der Dichter und Denker mit Lyrik kein Preis errungen werden kann.

    An die Seekuh:

    Der Kleine, dessen Herz schmutzig ist, wundert sich darüber, daß er schon wieder was könnte? – Wie man sieht, läßt sich dieser Vierzeiler leicht in einen Einzeiler verwandeln, wenn man sich zu einer Frage verleiten läßt. Der in ihm enthaltene tiefe Sinn dürfte nur von religiös veranlagten Lesern zu ergründen sein.

    Gruß von Leila

  10. #10
    Träger des Nixordens Benutzerbild von Parker
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    Standard AW: Gedichte

    Es schwamm einmal in einem See
    im Sauerland herum,
    'ne Wasserleiche Richtung Bree.
    Die Ratten glotzten stumm
    aus gelben Augen voller Gier
    auf aufgedunsenen Leib,
    bevor sie schwammen hin zu ihr,
    zu nagen an dem Weib.
    Doch dann erkannten sie voll Grau'n,
    was grausamer Alb nicht vorgespielt.
    Kaum wollten sie dem Blick noch trau'n,
    weniger noch des Schicksals Laun',
    denn was die Leiche hat erfüllt,
    konnt' Ratten kaum erbau'n.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

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