Schläge wegen Berlinpass
27. Februar 2009
Die 25-jährige Schlägerin bereut jetzt, die Bürgeramts-Beamtin verprügelt zu haben
„Als ich auf die Frau einprügelte, hielt sie nur noch schützend die Hände vors Gesicht“.
Weil Sachbearbeiterin Anne K.* (41) vom Bürgeramt Lichtenberg den „berlinpass“ von Cäcilia A. (25) eingezogen hatte, drehte die durch und schlug los. Die Frau, die den schwarzen Gürtel in Karate hat, schlug Anne K. eiskalt ihre Faust ins Gesicht.
Erst Anfang des Monats war eine Mitarbeiterin des Bürgeramts Neukölln zusammengeschlagen worden, weil sie einem Mann keinen „berlinpass“ (Billigeintritt zu Kultur und Sport für Hartz-IV-Empfänger) geben wollte.
Donnerstagabend nun der nächste Übergriff: 17.30 Uhr, das Bürgeramt an der Egon-Erwin-Kisch-Straße.
Cäcilia A. begleitete eine Freundin, die auch einen „berlinpass“ beantragen wollte. Sie und ihre Freundin leben in einer betreuten Wohnanlage für alleinerziehende Mütter, bekommen Stütze (ca. 300 Euro im Monat) vom Jugendamt.
„Weil wir den Leistungsbescheid nicht dabei hatten, wollte die Mitarbeiterin ihr das Dokument nicht ausstellen“, sagt Cäcilia. „Dann nahm die Frau mir auch meinen Pass weg und sagte, der sei zu unrecht ausgestellt worden.“
Cäcilia A. drehte durch. Erst soll sie Schimpfworte gebrüllt haben. Dann schlug sie der Sachbearbeiterin mit der Faust mehrfach ins Gesicht. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist“, jammert Cäcilia jetzt. „Ich war nur sauer.“ Erst als Kollegen der verletzten Frau zur Hilfe eilten, hörte Cäcilia auf.