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Baden-Württemberg pappt neues Etikett an Hauptschulen

Von Oliver Trenkamp

Die Hauptschulen stecken tief in der Misere, ein Bundesland nach dem anderen beerdigt das Konzept - sogar Baden-Württemberg. Doch das Musterländle betreibt nur Kosmetik und gibt den Schulen einfach einen neuen Namen: Das dreigliedrige System soll erhalten bleiben.

Wenn etwas nicht funktioniert, gibt es zwei Möglichkeiten: reparieren oder abschaffen. Baden-Württemberg hat sich für einen dritten Weg entschieden: umbenennen. Die Hauptschule kriselt überall und genießt auch im Südwesten keinen guten Ruf, die Landesregierung klammert sich aber an ihren Erhalt. Darum will sie kurzerhand das Türschild auswechseln: Ab dem Schuljahr 2010/2011 sollen Hauptschulen "Werkrealschulen" heißen.

AP

Ab in die Zukunft: Aber wohin geht's nach der Grundschule?
Das Konzept von Kultusminister Helmut Rau (CDU) sieht so aus: Er will die Werkrealschule als "Weiterentwicklung" der umstrittenen Hauptschule verstanden wissen. Dort können die Schüler dann nach neun Jahren einen Hauptschulabschluss oder nach der zehnten Klasse die mittlere Reife machen. Unterschiedliche "Züge" soll es nicht mehr geben: Bis zur neunten Klasse werden die Schüler gemeinsam unterrichtet. Realschulen und Gymnasien sollen daneben aber bestehen bleiben. In zwei Wochen will die Landesregierung aus CDU und FDP darüber beraten.


"Oettinger schafft die Hauptschulen ab" oder "Baden-Württemberg verabschiedet sich von den Hauptschulen", meldeten Nachrichtenagenturen und Zeitungen prompt. Tut das Land das wirklich? Tut es nicht. Kreatives Umtopfen könnte man den Vorstoß wohlwollend nennen - oder Etikettenschwindel, wie es SPD und Grüne sehen. In der Werbung würde man von "Relaunch" sprechen: Ein in die Jahre gekommenes und nicht sehr gefragtes Produkt wird aufgehübscht, umbenannt, neu verpackt und vermarktet.

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Kommentar:

Was ist richtig, was ist falsch? Ich erachte es für falsch, einen kriminellen Mob von Kindern (die es wahrlich gibt), Schulverweigerern und nicht lernfähigen oder willentlich nicht wollende Menschen mit Kindern zusammen zu stecken, denen diese dabei die Chance nehmen das zu erreichen, das sie erreichen wollen und könnten.

Wenn das zweigliedrige Schulsystem eingeführt werden soll, dann bitte die Problemfälle auf eine Sonderförderschule. Vor allem diejenigen, die erst mal Probleme mit der Sprache haben und gar nicht lernen können - weil Mama und Pap sie auch nicht fördert. Diese hindern andere in ihrer Entfaltung. Das ist meine Meinung.

Fazit:

Umbenennung der Sonderschulen in: Werksförderschulen :] und schon sind die Menschen dort nicht mehr stigmatisiert. Das Wort "Sonder..." wird ja seit langem als Unwort gesehen ... . Also wech damit !