Lieblingsgericht: Thunfischgrütze.
Ich hetze nicht unbegründet gegen Privatisierung, ich lehne die Privatisierung gewisser Dienstleistungen aus gutem Grund ab: nämlich weil es zu ihrem Wesen gehört, dass jeder sie braucht (Post) oder zumindest viele sie brauchen (ÖPNV) , während sie auf Grund ihres Kostenaufwandes aber nicht zugleich bedarfsdeckend und privatwirtschaftlich rentabel betrieben werden können. Marktwirtschaft in Ehren, aber manchmal ist einfach Solidarität statt Profitstreben gefragt.
Bestes Beipsiel ist doch die "halbe" Privatisierung der Post und Liberalisierung des Postmarktes: auf der einen Seite stehen private Zusteller, die Dumping-Löhne zahlen und sich ihre Zustellgebiete aussuchen können. Auf der anderen Seite steht die Deutsche Post AG, die ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlt und gesetzlich verpflichtet bleibt, sowohl ein bestimmtes Netz an Briefkästen aufrechtzuerhalten als auch überall nach Deutschland zum gleichen Preis zuzustellen - schon mal einen privaten Zusteller per Seilbahn auf die Alm fahren, oder zu Fuß über das Watt auf die Halligen wandern sehen? Dafür ist die dem Gemeinwesen verpflichtete Post- und nur die! - nämlich noch gut genug.
Es gibt Güter und Dienstleistungen, die eine Gesellschaft welche sich human und zivilisiert nennen will jedem zu erschwinglichen, bedarfsdeckenden Kosten zur Verfügung stellen muss, ohne dass sich jemand daran bereichert. Dazu gehören für mich neben Heizung, Strom und ÖPNV auch Postzustellungen.
Kapitalismus statt Freiheit? Nein danke!
"Der Kapitalismus als vermeintlich logische Folge des Liberalismus lastet auf ihm wie eine Hypothek. Die Befreiung des Liberalismus aus seiner Klassengebundenheit und damit vom Kapitalismus ist daher die Voraussetzung seiner Zukunft. " (Karl Hermann Flach)
Ehrlich, ich hatte noch nie Probleme mit der Post und ich nutze sie oft (ebay).
Bisher ist alles, was ich gekauft/verkauft habe, bei mir/beim Empfänger angekommen.
Die Bahn ist schon lange privat. Seit dem hat die Unpünktlichkeit drastisch zugenommen, die Preise sind unverschämt gestiegen und nicht zuletzt scheint man einen 'Kampf gegen Deutsch' als Sprache gestartet zu haben.
Und bei der Telekom werden immer mehr Mitarbeiter entlassen, so daß man mehr Zeit in Warteschleifen verbringt, als die eigentliche Lösung eines Problems dauert.
Bahn, Post, Telekom, Energieversorgung - überhaupt die gesamte Infrastruktur sollte meiner Meinung nach staatlich bleiben, da in diesem Bereich die umfassende Grundversorgung und nicht der Profit im Vordergrund stehen sollte.
Bei uns hier ist es genau umgekehrt.
Wenn der Postbote Samstags keine Lust hat, gibt´s keine Post und dafür hat man dann Montags den Briefkasten voll, incl. der Wochenendwerbung, welche mitunter nur am Samstag gültig ist.
Eigentlich braucht man nur auf den Datumsstempel zu schauen, um zu sehen wie fleißig die Post beim Austragen ist.
Was die 5- Tage- Woche betrifft, nun ja, ich denke mal, daß es kein Problem darstellt, wenn Samstags keine Post mehr ausgetragen würde.
Allerdings erwarte ich dann auch von der Post, daß sie, im Gegenzug dafür, ihre Gebühren senkt und der Service verbessert wird.
Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.
Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.
Wollte nicht die Bildzeitung die Pin-Gruppe kaufen um so die Aufstocker zu haben.
Ich hab damals bei dem Affentheater nicht genau aufgepasst.
Der Mindestlohn ist glaub ich 4,50 Euro :hihi:
Hallo LEUTE
Hiermit möchte ich klarstellen das ich ein Hauptschüler bin, und in Fächer wo Einstein vorkam nie bestanden hab.
Das mag für gewisse Bereiche richtig sein. Beispielweise Bildung, wobei selbst dort ein gegenteiliger Trend zu beobachten ist. Kirchliche und private Schulen verzeichnen stark steigende Neuanmeldungen - ganz besonders in Berlin.
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Du meinst also in der Situation zu sein, von anderen zu verlangen, dass diese mit ihrem erarbeitetem Geld den Luxus anderer finanzieren sollten am Arsch der Welt zu leben? Auf der Alm oder auf irgendner Hallig?
Das ist nicht sozial bzw. gerecht, sondern ganz einfach dreiste Abzocke.
Das kommt mir bekannt vor. Dieses verrottete etwas nannte sich "DDR", für dessen verfehlte Politik wir heute immer noch blechen.
Genau wie damals die DDR-Pfosten, vergisst du, dass selbst "Bedarfsgüter" bezahlt werden müssen. Wo dieses Geld herkommen soll, wusste man schon einmal nicht. Weißt du es heute?
Kapitalismus ist ein Teil der Freiheit.
Der Kapitalismus schließt Freiheit damit keinesfalls aus.
Lieblingsgericht: Thunfischgrütze.
Den von dir verlinkten Artikel finde ich sehr gut, weil er Privatisierung nicht einseitig bejubelt, sondern ungeschönt auch deren Schattenseiten beleuchtet: das Land NRW etwa bezuschusst Privatschulen mit mehr als einer Milliarde Euro - Geld, das den öffentlichen Schulen zur Verbesserung ihrer Qualität fehlt. Den Schulen, die allen Kindern zugänglich sind - denn Privatschulen bleiben für Millionen Familien unerschwinglich, trotzdem finanzieren sie sie über ihre Steuern mit, obwohl sie nicht von ihnen profitieren. Privatisierung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge bedeutet vielfach, dass tatsächlich nur der Nutzen privatisiert wird, die Kosten werden sozialisiert.
Das hat vielfach gar nichts mit "Luxus" zu tun, sondern einfach mit den verschiedenen Lebensrealitäten in einer Gesellschaft. Almen oder Halligen sind nur anschauliche, überspitzte Extreme. Normalität ist für viele Millionen Menschen in Deutschland das Leben in Kleinstädten, Dörfern und auf dem Land. Wo würdest du einen gewinnorientierten, privaten Zustellungsdienst betreiben wollen? Im Ruhrgebiet, im Rhein-Main-Gebiet, in Berlin - na klar, da lassen sich mit geringem Aufwand enorme Umsätze erwirtschaften. Was aber ist mit weiten Teilen z. B. Bayerns oder Niedersachsens, mit Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg? Ist es dein Ernst, dass es "Luxus" sein soll dort zu leben und zu arbeiten, sollen die Einwohner dieser Regionen u. U. ein Vielfaches für die gleichen, simplen und grundlegenden Dienstleistungen bezahlen wie die Bewohner der Ballungszentren? Sollen wir die Besiedlung weiter Teile Deutschlands aufgeben und all ihre Menschen in bestehenden Ballungsräumen ansiedeln und/oder noch einige neue anlegen? Mit all ihren Problemen, wie Verkehr, Umweltschutz, Krminalität? Nur weil Berliner, Hamburger, Münchner, Kölner & Co. der Meinung sind es sei eine Zumutung, dass sie mit ihrem Briefporto die Kosten für die Zustellung in dünner besiedelten Gegenden mitfinanzieren?Du meinst also in der Situation zu sein, von anderen zu verlangen, dass diese mit ihrem erarbeitetem Geld den Luxus anderer finanzieren sollten am Arsch der Welt zu leben? Auf der Alm oder auf irgendner Hallig?
Das ist nicht sozial bzw. gerecht, sondern ganz einfach dreiste Abzocke.
Ich halte es für kontraproduktiv, jede kritische Anmerkung und jeden Zweifel an der vollständigen Privatisierung und Rationalisierung des täglichen Lebens gleich mit der "DDR-Keule" zu beantworten. Vor allem es dem damit auf den Kopf Gehauenen doch gar nicht darum geht, die Marktwirtschaft abzuschaffen, sondern nur, die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit in einer Gesellschaft, die neben Freiheit auch Gerechtigkeit und Solidarität zu ihren Wert zählt, aufzuzeigen.Das kommt mir bekannt vor. Dieses verrottete etwas nannte sich "DDR", für dessen verfehlte Politik wir heute immer noch blechen.
Genau wie damals die DDR-Pfosten, vergisst du, dass selbst "Bedarfsgüter" bezahlt werden müssen. Wo dieses Geld herkommen soll, wusste man schon einmal nicht. Weißt du es heute?
Sagen wir so: Marktwirtschaft, Unternehmertum, Wettbewerbsfreiheit und wirtschaftliches Gewinnstreben schließen die Freiheit keinesfalls aus. Im Gegenteil, Freiheit ist auch die ökonomische Entfaltungsfreiheit.Kapitalismus ist ein Teil der Freiheit.
Der Kapitalismus schließt Freiheit damit keinesfalls aus.
Ein Kapitalismus aber, der die Entfaltungsmöglichkeiten und den Lebensstandard eines Menschen schrankenlos allein von seinem Vermögen abhängig macht, von Vermögen, dass er vielfach gar nicht erarbeitet, sondern geerbt hat, oder dass er mit weit geringerem Eisnazt erworben hat als jemand, der weit weniger besitzt, hat nichts mehr mit Freiheit zu tun. Freiheit bedingt auch ein Mindestmaß an materieller Sicherheit und sozialen Teilhabemöglichkeiten, die man seinen Mitmenschen nicht unter Verweis auf die eigene Freiheit verwehren kann. Purer und grenzenloser Kapitalismus hat mit Freiheit nichts mehr zu tun.
Geändert von Weathersby (07.12.2008 um 10:48 Uhr) Grund: Hatte ein BB Tag vergessen
"Der Kapitalismus als vermeintlich logische Folge des Liberalismus lastet auf ihm wie eine Hypothek. Die Befreiung des Liberalismus aus seiner Klassengebundenheit und damit vom Kapitalismus ist daher die Voraussetzung seiner Zukunft. " (Karl Hermann Flach)
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