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Thema: "Seid liberal, nicht neoliberal!"

  1. #31
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Standard AW: "Seid liberal, nicht neoliberal!"

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Eben nicht. Es ist genau dieser Schieber. Genauer gesagt ein Equalizer mit mehreren Schiebern. Und ausschließlich deren Stellung ist entscheidend.

    Malik hatte keineswegs gesagt, shareholder Interessen sollten keine rechtliche Bedeutung haben. Wie denn auch? Wenn Eigentümerinteressen rechtlich irrelevant sind kannst du das Licht ausmachen.

    Und ich habe, im Gegensatz zu Dir, nicht eindimensional argumentiert. Dir ist bekannt was ein Optimum ist? Analysis? Sexta (1. Klasse Gymnasium)?
    Eindimensional bezog sich auf den Schieber, und war nicht so gemeint, wie es angekommen ist. Ich bitte um Entschuldigung, falls das als persönlicher Angriff angekommen sein sollte.
    Ich meinte, dass es halt mehr als einen Faktor gibt, mehr als eine freie Variable, mehr als einen Schieber. Wenn man einige festsetzt, kann man immer die optimale Position eines Schiebers finden. Das Globale Maximum ist etwas schwieriger. Die Mathematischen Details möchte ich allerdings lieber außen vor lassen.

    Wenn man das mal außen vor lässt, könnte man entgegenhalten, dass die Zielsetzung wesentlich für die Optimierungsaufgabe ist. Davon hängt offensichtlich auch ab, was die optimale Stellung der Regler ist. Wertet man Leistung prinzipiell hoch, oder ist das nur ein Nebenprodukt einer utilitaristischen Analyse? Solche Kleinigkeiten liefern bemerkenswert große Unterschiede.

    Analog dazu: Profitieren die Leute innerhalb der Firma direkt von dem Profit der Firma, ist die (zusätzliche) Sicherung von Shareholderinteressen in einem bestimmten Sinne überflüssig. Ich will das nicht fordern, sondern lediglich in den Raum stellen, dass es auch hier andere mögliche Schieberstellungen gibt.

    Irratio.
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

  2. #32
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    Standard AW: "Seid liberal, nicht neoliberal!"

    Zitat Zitat von Irratio Beitrag anzeigen
    Eindimensional bezog sich auf den Schieber, und war nicht so gemeint, wie es angekommen ist. Ich bitte um Entschuldigung, falls das als persönlicher Angriff angekommen sein sollte.
    Ich meinte, dass es halt mehr als einen Faktor gibt, mehr als eine freie Variable, mehr als einen Schieber. Wenn man einige festsetzt, kann man immer die optimale Position eines Schiebers finden. Das Globale Maximum ist etwas schwieriger. Die Mathematischen Details möchte ich allerdings lieber außen vor lassen.

    Wenn man das mal außen vor lässt, könnte man entgegenhalten, dass die Zielsetzung wesentlich für die Optimierungsaufgabe ist. Davon hängt offensichtlich auch ab, was die optimale Stellung der Regler ist. Wertet man Leistung prinzipiell hoch, oder ist das nur ein Nebenprodukt einer utilitaristischen Analyse? Solche Kleinigkeiten liefern bemerkenswert große Unterschiede.

    Analog dazu: Profitieren die Leute innerhalb der Firma direkt von dem Profit der Firma, ist die (zusätzliche) Sicherung von Shareholderinteressen in einem bestimmten Sinne überflüssig. Ich will das nicht fordern, sondern lediglich in den Raum stellen, dass es auch hier andere mögliche Schieberstellungen gibt.

    Irratio.
    Natürlich ist die Wahrheit wesentlich komplexer als ein Bild um sie darzustellen.

    Und ebenso natürlich hängt die Schieberstellung von der Zielsetzuing ab. Aber nur gering, denn Optimum bedeutet Optimum, das Optimum der Freiheitsgrade bestimmt z.B. auch das Optimum der "sozialen Gerechtigkeit". Wenn man mehrere Kurven überlagert und eine resultierende Funktion erstellt werden deren Maxima und Minima in der Regel abseits der Extrema der Einzelfunktionen liegen. Und die Focussierung auf die Maxima der Einzelfunktion wird als Ergebnis jenseits des Optimums der Gesamtfunktion liegen, also das Gesamtergebnis verschlechtern.

    Was das konkrete Beispiel der Mitarbeiter anbelangt. Die Mitarbeiter erhalten für gewöhnlich den Löwenanteil der erarbeiteten Wertschöpfung. Habe ich bereits anderswo dargelegt, man nennt das Gehalt. (bzw. Lohnsumme, da Steuern und Abgaben enthalten sind).
    Es ist sicherlich nachdenkenswert über eine weitere Beteiligung nachzudenken wenn ein Betrieb exorbitante Gewinne einfährt, die zuförderst mal nur dem Eigentümer bzw. den Shareholdern zugute kommen.
    Hier werden aber zumeist bereits die offensichtlichsten Probleme übersehen.
    Die liegen im menschlichen Egoismus. Ich hab das selbst gelegentlich miterlebt.
    Die Firma machte z.B. ein Traumergebnis, was der Arbeit einiger Leute in F&E, dem Vertrieb und ein paar Technikern geschuldet war. 90% der Belegschaft hatte damit rein gar nichts zu tun, die wußten nichtmal worum es da ging.
    Nun wurde von der GF angekündigt, einen Teil dieses außerordentlichen Gewinns auszuschütten.
    Ich war auf einer Sitzung des Betriebsrates anwesend auf der die "Zuteilung" beschlossen werden sollte die dann mit der Geschäftsführung verhandelt werden sollte, von der ich mich mit dem Kommentar verabschiedete: "mietet euch einen Boxring und kloppt das aus, ich war zwar einer der direkt Involvierten, aber ich habe keine Lust mich an diesem Kindergarten weiter zu beteiligen. Gebt meinen Anteil was immer das ist dem Tierschutzverein." Oder so ähnlich, es war ziemlich hitzig. Und unwürdig. Am lautesten krakeelten diejenigen die seit jeher nur ein Klotz am Bein der Firma waren.

    Das macht schon eine Schwierigkeit klar. Du kannst zwar beschließen einen anonymen Gewinn zu veröffentlichen und diesen irgendwie zu verteilen, aber ein paar Leute wissen immer woher das kommt und streuen das aus, worauf der Zinnober losgeht.
    Ich habe noch keine Belegschaft erlebt die soweit "solidarisch" gewesen wäre MA ohne Berücksichtigung der individuellen Leistung am Ertrag zu bedenken. Führt in der Regel dazu daß es ein paar Briefe mit Prämienzahlungen an Leute gibt von denen man annimmt da sie die Klappe halten.

    Schon gar nicht ist das gesetzlich zu regeln. Könnte ja auch mal sein daß eine Firma das Geld noch braucht, nicht jeder Laden hat Shareholder und die wengsten machen die Ackermannschen 25% (die ja eigentlich auch nur 2,5% waren).

  3. #33
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    Standard AW: "Seid liberal, nicht neoliberal!"

    Zitat Zitat von Ajax Beitrag anzeigen
    Wenn unsere Wirtschaft vollends zusammenbrechen soll, ist das der richtige Weg.
    Falsch , ohne gravierende Änderungen, bricht dieses Geldzinssystem auf jeden Fall zusammen
    www.wahrheitskrieg.de

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  4. #34
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    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Natürlich ist die Wahrheit wesentlich komplexer als ein Bild um sie darzustellen.
    Ziel der Analogie ist für mich, die wesentlichen Elemente möglichst knapp und anschaulich einzufangen. Die Komplexität und Mehrdimensionalität (wieder im mathematischen Sinne) sind für mich Wesentliche.

    Und ebenso natürlich hängt die Schieberstellung von der Zielsetzuing ab. Aber nur gering, denn Optimum bedeutet Optimum, das Optimum der Freiheitsgrade bestimmt z.B. auch das Optimum der "sozialen Gerechtigkeit". Wenn man mehrere Kurven überlagert und eine resultierende Funktion erstellt werden deren Maxima und Minima in der Regel abseits der Extrema der Einzelfunktionen liegen. Und die Focussierung auf die Maxima der Einzelfunktion wird als Ergebnis jenseits des Optimums der Gesamtfunktion liegen, also das Gesamtergebnis verschlechtern.
    Wie man die Frage, was sozial Gerecht ist, beantwortet, und wie hoch man das bewertet, im Gegensatz zur Wertschöpfung. Die Frage nach dem Optimum ist nur nach einer eindeutigen Wahl der Werte vernünftig bestimmbar. Anschaulich (und ungenau): Wenn wir Leibeigenschaft als Strafmaßnahme zulassen, dann haben wir billige Arbeitskräfte. Ob das der Moral, dem wirtschaftlichen Gesamtwesen (langfristig und kurzfristig), oder der "Kultur" (was immer man drunter verstehe) schadet, und vor allem, wie sich das quantitativ auf unser "Optimum" auswirkt, wirft eine Welt voller Fragen auf.
    Offensichtlich holt dieses Beispiel weit aus. Veranschaulichen soll es nur, wie viele Schieber am Werk sind, und wie sehr die richtige Stellung davon abhängt, was wir von ihr erwarten, sowie eine Wirtschaftspolitik nur im Sinne einer Sozialpolitik "optimal" geregelt sein kann.


    Der Rest deines Beitrags gibt mir erstmal wieder Stoff zum Überlegen; unabhängig davon, dass Egoismus ein Problem ist, sollte die Wirtschaftspolitik aber gerade darauf abzielen, dass solche Situationen möglichst wenig Schaden anrichten bzw. fair geregelt werden. Wie man die Begriffe jetzt wieder versteht, und wie die Maßnahmen hier aussehen sollten, sind wieder kompliziertere Fragen. Erstere kann ich nur für mich beantworten, und zweitere ist langwierig und sehr diskutabel. Mir geht es auch nicht um diese Details, sondern um die abstrakten Zielsetzung, und den diesen Entscheidungen zugrunde liegenden Mechanismus.

    Irratio.
    Geändert von Irratio (12.01.2009 um 20:36 Uhr)
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

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  5. #35
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    Zitat Zitat von scanners Beitrag anzeigen
    Falsch , ohne gravierende Änderungen, bricht dieses Geldzinssystem auf jeden Fall zusammen
    Das Zinssystem bricht nicht zusammen; unsere Binnenwirtschaft wird es aber aufgrund der jetzigen sozialistischen Politik nicht mehr lange machen. Deine Vorschläge sind deswegen keine Alternative.

    Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
    Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
    Deutsches Volk, du konntest fallen,
    Aber sinken kannst du nicht!

    Theodor Körner

  6. #36
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    Zitat Zitat von Ajax Beitrag anzeigen
    Das Zinssystem bricht nicht zusammen; unsere Binnenwirtschaft wird es aber aufgrund der jetzigen sozialistischen Politik nicht mehr lange machen. Deine Vorschläge sind deswegen keine Alternative.
    Das ist nicht richtig.

    Sozialpolitisch liegt einiges im Argen, das ist richtig.

    Zu viele Ausländer, zu wenige die sozial versicherungspflichtig arbeiten.

    Ein Reformbedürftiges Rentensystem und vieles andere.

    Das Zinssystem ist aber für die rasanten Umverteilung von vielen zu wenigen verantwortlich, und dieser Staubsauger Effekt wird mit jedem Jahr stärker.
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