Der gegenwärtig in Hamburg vor Gericht stehende afghanische Intensivtäter Ahmad-Sobair Obeidi, der seine eigene Schwester mit 23 Messerstichen abgeschlachtet hat, wird gleich von zwei Anwälten verteidigt.
Das "Hamburger Abendblatt" stellt den Wahlverteidiger - "privat bezahlt, aus dem Kreis des Mandanten" - in einem Interview vor. Er machte sich u. a. einen Namen durch die Vertretung eines Angehörigen des "Osmani-Clans", zweier albanischer Brüder, die in Hamburg ein mafioses Netz aus Zuhälterei und anderer Kriminalität errichtet hatten.
(Auszug)
[Links nur für registrierte Nutzer]So kämpft er auch im Fall O., als Wahlverteidiger, privat bezahlt, aus dem Kreis des Mandanten. Mord, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen begangen, ist angeklagt, auf Totschlag, will er hinaus. Auf verminderte Schuldfähigkeit.
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"Man muss alles geben bei der Verteidigung, dann honoriert es auch der Mandant." Stichwort Honorare. Haben Mandate wie die von Falk und Osmani ihn reich gemacht? Bliwier lächelt vieldeutig, winkt ab: "Nein, weder reich noch wohlhabend." Sagt er. Nicht jedes Mandat würde er übernehmen. "Nazis verteidige ich nicht." Und Kinderschänder? "Kommt auf den Einzelfall an." Er hat einen Sohn (26), der ist kein Jurist. Wo zieht Bliwier Grenzen? Würde er Terroristen verteidigen? "Die Frage stellte sich bisher nicht bei mir", sagt Bliwier und fügt hinzu. "Gott sei Dank."
Für den übelsten Kriminellen-Abschaum legt er sich ins Zeug, wenn es ordentlich in der Kasse klingelt. Aber "Nazis" (die Definition übernimmt er im Einzelfall wohl jeweils vom Staatsanwalt - oder vom "Spiegel"?) mag er nicht vertreten.
So "verdienstvoll" kann es sein, ein Gutmensch zu sein!