Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
Seit 1933 lief da eine Mischung aus Party, Ganovenstück, Orgie und Alptraum ab. Das Schema war ungefähr so:
"Party": Aufmärsche, Selbstinszenierungen, sich volkstümlich geben. fürs Winterhilfswerk sammeln ...
Ganovenstück: Intriegieren, täuschen, erpressen, morden, Verträge schließen, Verträge wieder brechen
Orgie: in großem Maßstab inszenierte Gewaltakte (Progrome, ab '39 auch Feldzüge)
Alptraum: Massenmorde und die Fortsetzung des Krieges auch, als er nicht mehr zu gewinnen war
Es ging immer nach dem Schema: der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Man hatte mit dem einen Bubenstück Erfolg, also nahm man das nächste in Angriff.
Damals wie heute sind die maßgeblichen Sympathisanten der faschistischen Bewegungen die Priester, die Kleinbürger und die Beamten.
Meine Lieblingsanekdote zur bereits mehrfach erwähnten, schillernden Figur Carl Schmitt betrifft mal wieder den allseits umtriebigen Professor Schachtschneider. Er hatte einen Artikel für die Junge Freiheit geschrieben um sich mit den Lesern über den republikanischen Freiheitsbegriff auseinanderzusetzen "da der durchschnittliche JF-Leser Freiheit mit Carl Schmitt verwechseln würde". ATTAC hat ihn daraufhin von einer Veranstaltung ausgeladen WEIL er einen Artikel in der bösenbösenbösen NAZIZEITUNG veröffentlicht hatte. Wir gehen wieder dunklen Zeiten entgegen.
Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
Dass manche Visionen grausam und für viele Menschen hinsichtlich der Konsequenzen verheerend sind, nimmt ihnen nicht die Eigenschaft, Visionen zu sein. Auch Hitler hatte ein starkes Bild davon, wie die Welt sein sollte, was seine eigene Rolle darin sein sollte, und bezog Energie aus diesem Bild.
Eine Vision muss keineswegs für jeden einzelnen Menschen oder auch nur deren Mehrheit erheblich positive Konsequenzen nach sich ziehen, um eine Vision sein zu können.
GERADE im Bereich der hohen Politik ist es immer wieder extrem schwierig, die ganz Großen von den ganz großen Verbrechern zu unterscheiden. Gaius Julius Caesar oder Alexander der Große, Napoleon - das sind nur drei aus einer ins Endlose gehenden Liste, auf der sich Leute finden, die für uns heute die "Großen" sind, die man aber genausogut als die Gangster der Geschichte ansehen kann.
Auch die Mafia der heutigen Zeit unterscheidet sich von diversen Staatsführungen ja eigentlich nur dadurch, dass sie keine offizielle Polizeigewalt beanspruchen kann.
In diesem Sinne würde ich sagen: Es ist typisch für das ewig gleiche Schema der Eroberung der Macht durch einen charismatischen Führer, der sich nach und nach seiner Helfershelfer und potenzieller Konkurrenten entledigt. Das ist derart klassisch, dass man sich fast schon wundert, wie das ernsthaft irgendwen überraschen konnte.
Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
Geändert von Beverly (16.01.2009 um 13:55 Uhr)
Vorsicht, bringen wir die Dinge nicht durcheinander.
Die "Machtergreifung" ist nicht gegen die Verfahrensmechanismen dieser Republik erfolgt. Die Weimarer Demokratie hat sich selbst liquidiert - und zwar im Rahmen eines demokratischen Vorgangs. Genauso, wie heute die Mehrheit der Menschen anderen Menschen das Recht zum Suizid zubilligt, kann man auch darin einen wirklichen Ausdruck von Volkssouveränität sehen.
Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
Der Eindruck stellt sich bisweilen ein.
Wie sagt Gurney Halleck so schön: "Das Wort Lust gilt nur für Tiere und Liebesspiele, aber nicht für den Kampf."
Was tut man in Situationen, in denen man nur die Wahl hat, in irgendeiner Form Täter oder Opfer zu sein?
Wenn ein nächster Visionär in diesem Sinne ohnehin mit Gewissheit kommen wird, weil es früher oder später IMMER so war - könnte das vielleicht ein Anlass für uns sein, zumindest innerweltlich unseren Utopismus ein wenig zu reduzieren.
Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
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