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Thema: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

  1. #11
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Quo vadis Beitrag anzeigen
    Das Hitler die Macht durch Wahlen erlangt hat und nicht durch Revolution oder Staatsstreich, war für die SA der erste Schritt zur Bedeutungslosigkeit.Nach 1933 konnte die SA logischerweise nur noch mit Quertreiben auf sich Aufmerksam machen.
    Mal davon abgesehen dass es ein Staatsstreich war hatte die SA durchaus ein sinnvolles Zukunftskonzept, nämlich die Fusion von Reichswehr und SA zu einem "echen" Volksheer.
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  2. #12
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Ich nehme an dass die braven "so schlimm wirds schon nicht kommen" und "jetzt übertreibt ihr aber" und "das sind doch Verleumdungen" Bürger ganz zufrieden waren mit der Aktion. Die Kommunisten waren mundtot, sehr gut! Die Juden, na gut, Beamten durften sie halt nicht mehr werden, aber von "Berufsverboten" kann man doch wirklich nicht reden, die sind doch frei, anderen Berufen nachzugehen. Und dass uns der "Führer" jetzt auch noch von den Schlägern geschütz hat: Er ist wirklich von Gott geschickt.

    Carl Schmitt (ein hochgeachteter Staatsrechtler) soll für seine prompt hingerotzte Schrift "Der Führer schützt das Recht" für immer in der nichtvorhandenen Hölle schmoren. Dass Globke der BRD dienen durfte, Schmitt aber nicht ist wirklich ungerecht.
    Der NS war kein alternatives Projekt zur spießbürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, sondern die bürgerliche Gesellschaft in ihrer schlimmsten Erscheinungsform.

  3. #13
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    Mit der Erledigung mißliebiger Gegner in primitivster Mafia-Manier offenbarten die Nazis in erfrischender Klarheit auch dem vernageltsten Volksgenossen, was für eine kriminelle Bande sie waren. Was trotzdem eine gewaltige Horde von Speichelleckern, Emporkömmlingen und Wendehälsen nicht davon abhielt, dem "Führer" dafür zu danken, mit dieser erschröcklichen "Bedrohung" (da konnte Goebbels das erste Mal zeigen, was er drauf hatte) ein blutiges Ende gemacht zu haben. An der Spitze der arschkriechendenn Unterwürfigkeit der auch heute noch beim sich intellektuell gebenden Teil von rechtsunten hochbeliebte Carl Schmitt ("Der Führer schützt das Recht").
    Seit 1933 lief da eine Mischung aus Party, Ganovenstück, Orgie und Alptraum ab. Das Schema war ungefähr so:

    "Party": Aufmärsche, Selbstinszenierungen, sich volkstümlich geben. fürs Winterhilfswerk sammeln ...

    Ganovenstück: Intriegieren, täuschen, erpressen, morden, Verträge schließen, Verträge wieder brechen

    Orgie: in großem Maßstab inszenierte Gewaltakte (Progrome, ab '39 auch Feldzüge)

    Alptraum: Massenmorde und die Fortsetzung des Krieges auch, als er nicht mehr zu gewinnen war

    Es ging immer nach dem Schema: der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Man hatte mit dem einen Bubenstück Erfolg, also nahm man das nächste in Angriff.

  4. #14
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Der NS war kein alternatives Projekt zur spießbürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, sondern die bürgerliche Gesellschaft in ihrer schlimmsten Erscheinungsform.
    Damals wie heute sind die maßgeblichen Sympathisanten der faschistischen Bewegungen die Priester, die Kleinbürger und die Beamten.

    Meine Lieblingsanekdote zur bereits mehrfach erwähnten, schillernden Figur Carl Schmitt betrifft mal wieder den allseits umtriebigen Professor Schachtschneider. Er hatte einen Artikel für die Junge Freiheit geschrieben um sich mit den Lesern über den republikanischen Freiheitsbegriff auseinanderzusetzen "da der durchschnittliche JF-Leser Freiheit mit Carl Schmitt verwechseln würde". ATTAC hat ihn daraufhin von einer Veranstaltung ausgeladen WEIL er einen Artikel in der bösenbösenbösen NAZIZEITUNG veröffentlicht hatte. Wir gehen wieder dunklen Zeiten entgegen.
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  5. #15
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Für was?
    Für ein irgendwie noch ernst zu nehmendes politisches Projekt oder geschichte Vision?
    Oder für "Politik", die sich hinter all dem lautstarken Gedöns und Getöse längst von Projekten und Visionen verabschiedet hat.
    Die Art, wie es dann weiterging, legt Letzteres nahe.
    Dass manche Visionen grausam und für viele Menschen hinsichtlich der Konsequenzen verheerend sind, nimmt ihnen nicht die Eigenschaft, Visionen zu sein. Auch Hitler hatte ein starkes Bild davon, wie die Welt sein sollte, was seine eigene Rolle darin sein sollte, und bezog Energie aus diesem Bild.
    Eine Vision muss keineswegs für jeden einzelnen Menschen oder auch nur deren Mehrheit erheblich positive Konsequenzen nach sich ziehen, um eine Vision sein zu können.
    GERADE im Bereich der hohen Politik ist es immer wieder extrem schwierig, die ganz Großen von den ganz großen Verbrechern zu unterscheiden. Gaius Julius Caesar oder Alexander der Große, Napoleon - das sind nur drei aus einer ins Endlose gehenden Liste, auf der sich Leute finden, die für uns heute die "Großen" sind, die man aber genausogut als die Gangster der Geschichte ansehen kann.
    Auch die Mafia der heutigen Zeit unterscheidet sich von diversen Staatsführungen ja eigentlich nur dadurch, dass sie keine offizielle Polizeigewalt beanspruchen kann.

    In diesem Sinne würde ich sagen: Es ist typisch für das ewig gleiche Schema der Eroberung der Macht durch einen charismatischen Führer, der sich nach und nach seiner Helfershelfer und potenzieller Konkurrenten entledigt. Das ist derart klassisch, dass man sich fast schon wundert, wie das ernsthaft irgendwen überraschen konnte.
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    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
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  6. #16
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Mal davon abgesehen dass es ein Staatsstreich war hatte die SA durchaus ein sinnvolles Zukunftskonzept, nämlich die Fusion von Reichswehr und SA zu einem "echen" Volksheer.
    Letztendlich war es ein Putsch bürgerlich-reaktionärer Kreise und der Nazis gegen die verhasste Weimarer Republik. Und hinterher gab es Streit zwischen den Putschisten.
    Geändert von Beverly (16.01.2009 um 13:55 Uhr)

  7. #17
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Letztendlich war es ein Putsch bürgerlich-reaktionärer Kreise und der Nazis gegen die verhasste Weimarer Republik. Und hinterher gab es Streit zwischen den Putschisten.
    Vorsicht, bringen wir die Dinge nicht durcheinander.
    Die "Machtergreifung" ist nicht gegen die Verfahrensmechanismen dieser Republik erfolgt. Die Weimarer Demokratie hat sich selbst liquidiert - und zwar im Rahmen eines demokratischen Vorgangs. Genauso, wie heute die Mehrheit der Menschen anderen Menschen das Recht zum Suizid zubilligt, kann man auch darin einen wirklichen Ausdruck von Volkssouveränität sehen.
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  8. #18
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Auch die Mafia der heutigen Zeit unterscheidet sich von diversen Staatsführungen ja eigentlich nur dadurch, dass sie keine offizielle Polizeigewalt beanspruchen kann.
    vielleicht ist die Mafia nur ehrlicher als die, die ihre großen und kleinen Verbrechen mit einem schwülstigen ideologischem Mantel umgeben

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    In diesem Sinne würde ich sagen: Es ist typisch für das ewig gleiche Schema der Eroberung der Macht durch einen charismatischen Führer, der sich nach und nach seiner Helfershelfer und potenzieller Konkurrenten entledigt. Das ist derart klassisch, dass man sich fast schon wundert, wie das ernsthaft irgendwen überraschen konnte.
    wer hat dann noch Lust, Weggefährte des nächsten Visionärs zu sein?

  9. #19
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Damals wie heute sind die maßgeblichen Sympathisanten der faschistischen Bewegungen die Priester, die Kleinbürger und die Beamten.
    Das sind nicht gerade die Menschengruppen, die an großartigen neuen Konzepten und Visionen interessiert zu sein scheinen. Es sind auch die Menschengruppen, die sich zwar "bedroht" fühlen mögen, aber im Vergleich zum Rest noch immer gut abgesichert sind.

  10. #20
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    Standard AW: "75 Jahre Röhm-Putsch" - wie sich die Nazis endgültig als Gangsterbande outeten!

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    vielleicht ist die Mafia nur ehrlicher als die, die ihre großen und kleinen Verbrechen mit einem schwülstigen ideologischem Mantel umgeben
    Der Eindruck stellt sich bisweilen ein.
    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    wer hat dann noch Lust, Weggefährte des nächsten Visionärs zu sein?
    Wie sagt Gurney Halleck so schön: "Das Wort Lust gilt nur für Tiere und Liebesspiele, aber nicht für den Kampf."
    Was tut man in Situationen, in denen man nur die Wahl hat, in irgendeiner Form Täter oder Opfer zu sein?
    Wenn ein nächster Visionär in diesem Sinne ohnehin mit Gewissheit kommen wird, weil es früher oder später IMMER so war - könnte das vielleicht ein Anlass für uns sein, zumindest innerweltlich unseren Utopismus ein wenig zu reduzieren.
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