Das Spiel lernte ich als Mädchen spielen, in einem vornehmen Hotel in der Innerschweiz. Damals wußte ich noch nicht, daß ich eines Tages Soziologin werden würde. Das Spiel, beteuerte man mir, würde das Wirtschaftsleben getreu in verkleinertem Maßstab abbilden. Darüber machte ich mir während meines Erwachsenwerdens sehr viele Gedanken. Die besten von ihnen teile ich in den Lesern dieses Forums gratis mit.
Auf die Idee, einen Bettler nach dem Preis des Paradeplatzes zu fragen, kann nur einer kommen, der aus reinem Geiz kein Kleingeld bei sich trägt.
Friedrich Schiller, der von seinem ältern Freund Goethe keine nennenswerte finanzielle Unterstützung erfuhr, dafür von diesem intellektuell ausgebeutet wurde (jeder Belesene kennt den Briefwechsel zwischen den beiden), dessen Einkommen mindestens zwanzigmal niedriger als jenes seines bewunderten Vorbilds war, hielt sehr viel vom Spiel und vom Spielen. Ich hielt ihn in meiner jugendlichen Unbedarftheit für einen Chinesen, der sich in den Alpen verlaufen hat. Das Wort „Spiel“ übersetzte ich in Gedanken immerzu in „Ernst“, wo auch immer ich es in seinen Werken las.
Nun rede ich Klartext, nicht als Ökonomin, sondern als einfaches Milchmädchen, das eins und eins zusammenzählen kann.
Das Prinzip des Monopoly-Spiels ist falsch.
Denn im wirklichen Leben hat nicht jeder dasselbe Startkapital.
Euch alle liebevoll grüßend
Leila