Da steckt IMHO dieselbe Interessenlage dahinter wie bei nahezu allen vergleichbaren Entscheidungen in der Vergangenheit.Zitat von Rorschach
1965 wurden die führerscheinfreien 25 km/h Mofas eingeführt. Die bis dahin führerscheinfreien 40km/h-Mopeds wurde führerscheinpflichtig.
So wurde eine komplett neue Fahrzeugklase geschaffen und die damals darniederliegende Zweiradindustrie angekurbelt.
Das diese Mofas nichtmal auch nur annähernd im normalen Stadtverkehr mitschwimmen können und extreme Verkehrshindernisse sind, interessierte nicht.
Dasselbe um 1980 herum: Prüfbescheinigungspflicht für Mofas und dafür wieder eine neue Fahrzeugklasse: Leichtmofas (Fahrräder mit nem Motor am Hinterrad und 20kmh). Diese Leichtmofas waren Gott sei Dank ein Flop. Niemand wollte die Dinger.
Ähnliches mit den Klein-/Leichtkrafträdern: 1980 wurde nach jahrzehntelangem (!) Gezerre die offene 50ccm-Klasse abgeschafft.
Das jahrelange Gezerre deshalb, weil man laut Politiker-Aussage immer auf eine EG-weite Regelung warten wollte.
Die 50er nervten mit Ihrer Hochtourigkeit aber so sehr, daß man dann doch die 80ccm-Klasse ins Leben rief, inklusive neuer, teurer Führerscheinklasse 1b.
Dann, Ende der Neunziger endlich EU-weit 125er, obwohl in den meisten anderen EU-Länder schon 1980 die 125er ab 16 gefahren werden durften.
Man hätte das 1980 gleich übernehmen können, statt die 80er einzuführen.
Man sieht: Solche Dinge werden vermutlich hauptsächlich deshalb gemacht, um die Industrie anzukurbeln.
Gruß vom Prediger