Washington (Reuters) - US-Präsident George W. Bush hat seine Vorwürfe im Atomstreit mit dem Iran erneuert.
In seiner Rede zur Lage der Nation attackierte er das Regime in Teheran in der Nacht zum Donnerstag als "wichtigsten staatlichen Terror-Förderer der Welt".
Bush hielt auch eine militärische Drohung gegen das Land aufrecht, indem er dem iranischen Volk versprach, die USA würden ihm im Kampf um Freiheit zur Seite stehen. Zugleich signalisierte er die Bereitschaft zu einer diplomatischen Lösung.
Warnend wandte sich der US-Präsident auch an die Regierung in Damaskus: "Syrien erlaubt immer noch, dass sein Territorium und Teile des Libanon von Terroristen genutzt werden können, die jede Chance auf Frieden in der Region zunichte machen wollen."
Mit Blick auf die Atomambitionen Nordkoreas schlug Bush dagegen moderatere Töne an und forderte die Regierung in Pjöngjang zu einer Wiederaufnahme der Sechs-Parteiengespräche auf. Vor drei Jahren hatte Bush sowohl Nordkorea als auch den Iran zu einer "Achse des Bösen" gezählt, in deren Zentrum er den Irak gesehen hatte. Ein Jahr später waren US-Truppen in den Golfstaat einmarschiert.
DROHUNGEN UND DIPLOMATIE: ZWEIGLEISIGE IRAN-STRATEGIE
In seiner Ansprache vor beiden Kammern des Kongresses, Vertretern des Obersten Gerichts und Millionen Fernsehzuschauern wiederholte Bush seinen vom Iran bestrittenen Vorwurf, das Land strebe nach Atomwaffen. Gleichzeitig betonte er multinationale Anstrengungen, um den Atomstreit mit dem Land beizulegen: "Wir arbeiten mit den europäischen Verbündeten daran, dem iranischen Regime klar zu machen, dass es sein Programm zur Anreicherung von Uran und jede Wiederaufbereitung von Plutonium aufgeben und seine Unterstützung für den Terror beenden muss." Angereichertes Uran kann in Atomkraftwerken, aber auch zum Bau von Atomwaffen benutzt werden. Erst im Januar hatte Bush die Möglichkeit eines Militärschlages gegen den Iran nicht ausgeschlossen, falls die Regierung in Teheran keine erschöpfende Auskunft über ihr Atomprogramm gebe. Vize-Präsident Dick Cheney hatte erklärt, der Iran stehe auf der Liste der Krisenherde der Welt ganz oben