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Thema: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

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  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von n0b0dy
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    Standard Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Die negativ Meldungen überschlagen sich ja jeden Tag.
    Allerdings beschränkt sich die öffentliche Debatte auf Schlagwörter wie "Die USA haben über ihre Verhältnisse gelebt", "Der Staat hat falsch oder zu wenig reguliert", "Dieviele Mrd darf der Staat in die Wirtschaft pumpen?" etc.
    Dass Marx das alles schon vor über 100Jahren prognostizierte interessiert niemanden mehr.

    Die Jagd der Kapitalisten nach immer produktiveren Herstellungsmethoden und neuen Automatisierungen ist gleichzeitig ihr Untergang, denn dadurch wird das variable Kapital(Arbeitskraft bzw. Lohnkosten) zunehmend aus dem Produktionsprozess verdrängt und somit sinkt auf Dauer die Profitrate (Verhältnis von Gewinn zu Kapitaleinsatz), da nur die menschliche Arbeitskraft die Eigenschaft hat, mehr Wert zu erschaffen als sie wert ist (Mehrwert).
    Das führt zum tendenziellen Fall der Profitrate:


    Etwa um 1980 herum begann eine neue Taktik des Kapitals... und zwar die fallende Profitrate durch Erhöhung der Mehrwertrate auszugleichen d.h. durch Lohnsenkung, Verlängerung der Arbeitszeit etc.
    Dies kann durchaus den Trend umkehren, aber eben nur zeitweise.

    Der Boom der Finanzmärkte ist auch nur durch dieses Gesetz zu erklären.
    Durch den immer höheren Kapitalanteil ist auch die Rolle der Kredite auf dem kapitalistischen Markt wichtiger geworden, was wiederum die großen Konzerne begünstigt hat.
    Die immer geringeren Möglichkeiten der Kapitalverwertung wurde nun durch den Boom der Finanzmärkte ausgeglichen d.h. genauer: Die Realwirtschaft lebt seit mehr als 20 Jahren von erwarteten Gewinnen in der Zukunft. Diese Zukunft rückt allerdings in immer weitere Ferne und irgendwann platzt auch für den letzten die Illusion, dass diese Erwartungen noch in Erfüllung gehen.
    Die "Abkopplung der Finanzwirtschaft" ist also purer Unsinn!
    Man könnte es mit einem Hausbau vergleichen, bei dem man anfängt die erste Etage vor dem Fundament zu bauen. Das kann nicht gut gehen auf Dauer.

    "Selbst wenn die deutschen Hersteller die Verkäufe ihrer Fahrzeuge konstant halten können, wächst mit jedem neuen Modell der Druck auf die Arbeitsplätze. Die Produktivität beim Wechsel vom Golf V auf den neuen Golf VI sei in Wolfsburg um mehr als zehn Prozent und in Zwickau sogar um mehr als fünfzehn Prozent gestiegen, verriet ein stolzer VW-Chef Winterkorn bei der Präsentation der Neuauflage des wichtigsten Konzernfahrzeugs. Das bedeutet, dass für die Montage der gleichen Zahl von Autos fünfzehn Prozent weniger Leute nötig sind. Wenn also vom Golf VI nicht entsprechend mehr abgesetzt wird, sind Jobs in Gefahr." [Links nur für registrierte Nutzer]

    Ein System das auf unendliche Expansion und Wachstum angewiesen ist kann nur scheitern.
    Um eine Ahnung von dem Ausmaß zu bekommen was da noch auf uns zu kommt:
    "Das Volumen der von europäischen Banken gehaltenen problematischen Wertpapiere beläuft sich einem geheimen EU-Dokument zufolge auf rund 16,3 Billionen britische Pfund (rund 18,2 Billionen Euro). 44 Prozent der Vermögenswerte europäischer Banken seien derzeit "faul"." [Links nur für registrierte Nutzer]

    Theoretisch kann man das alles natürlich auf die Staatsschulden übertragen, aber bei diesen Größenordnungen wird selbst das schwierig und auch wenn es gelingen sollte ist das problem der mangelnden Kapitalverwertung nicht gelöst. Es müssten gleichzeitig astronomische Konjunkturprogramme aufgelegt werden. Der einzige Ausweg um diese ganzen Blasen & Schulden wieder loszuwerden den ich derzeit sehe ist eine Hyperinflation mit anschließender Währungsreform. Was das für die Menschen bedeutet kann sich jeder selbst ausmalen.
    Robert Kurz hat das recht treffend formuliert: "Simbabwe ist das Land der Zukunft." [Links nur für registrierte Nutzer]
    Andererseits sind Krisen (und der Zusammenbruch des Kapitalismus wird eine einzige Reihe von Krisen sein) immer auch Chancen zur Veränderung. Wenn wir auf die letzte Weltwirtschaftskrise zurückblicken, hat das zum Erstarken von KPD & NSDAP geführt, wobei die NSDAP sich letztlich durchgesetzt hat. Es wird die Aufgabe eines jeden Bürgers sein dafür zu sorgen, dass es diesmal anders aussieht.

    P.S.: Wenns hier vernünftige Marxisten gibt, die was ergänzen oder berichtigen können, nur zu. Das Kapital-Studium hab ich noch vor mir.

    Mehr Infos und Quellen:
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    Vortrag als mp3:
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    ~*"Wir sind überzeugt, daß Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit, und Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität bedeutet." *~
    ~*Mikhail Bakunin (1867)*~

  2. #2
    INFOKRIEGER Benutzerbild von scanners
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Die Jagd der Kapitalisten nach immer produktiveren Herstellungsmethoden und neuen Automatisierungen ist gleichzeitig ihr Untergang, denn dadurch wird das variable Kapital(Arbeitskraft bzw. Lohnkosten) zunehmend aus dem Produktionsprozess verdrängt und somit sinkt auf Dauer die Profitrate
    Quatsch, steigende Produktivität ist nicht der Grund.

    Die Zinsen, welche Unterschicht aussaugen und die mittelschicht zerstören, lähmen das wachstum.
    Der Feudalismuss hält einzug.


    Etwa um 1980 herum begann eine neue Taktik des Kapitals... und zwar die fallende Profitrate durch Erhöhung der Mehrwertrate auszugleichen d.h. durch Lohnsenkung, Verlängerung der Arbeitszeit etc.
    Dies kann durchaus den Trend umkehren, aber eben nur zeitweise.
    Richtig, eine Abwärtsspirale... ohne Boden

    Der Boom der Finanzmärkte ist auch nur durch dieses Gesetz zu erklären.
    Durch den immer höheren Kapitalanteil ist auch die Rolle der Kredite auf dem kapitalistischen Markt wichtiger geworden, was wiederum die großen Konzerne begünstigt hat.
    auch richtig, mit fatalen folgen

    Die "Abkopplung der Finanzwirtschaft" ist also purer Unsinn!
    richtig, denn die Finanzwirtschaft mus von der Realwirtschaft finanziert werden, mit all ihren Gewinnen und Blasen

    Ein System das auf unendliche Expansion und Wachstum angewiesen ist kann nur scheitern.
    richtig, wir brauchen Qualitatives statt Quantitatives Wachstun
    Andererseits sind Krisen (und der Zusammenbruch des Kapitalismus wird eine einzige Reihe von Krisen sein) immer auch Chancen zur Veränderung.
    Ich glaube nicht, das die Menschen dieses mal schon dazu lernen

    P.S.: Wenns hier vernünftige Marxisten gibt, die was ergänzen oder berichtigen können, nur zu. Das Kapital-Studium hab ich noch vor mir.
    Ich bin kein Marxist, aber Freiwirt, .. ich sehe, hier gibt es gewisse ähnliche Ansichten
    www.wahrheitskrieg.de

    -------------------------------------------------------------
    Ignor: PeterH, pV

  3. #3
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Das idiotenzwingerische Sozialstaatsprinzip ist angewandter verbrecherischer Marxismus, also die Spaltung von "Kapital" und "Arbeit".
    Stattdessen benötigen die betriebslosen Anbieter marktwirtschaftl. Profitmaximierung, also goldene Netzwerke.
    Bis dahin haben wir politische Verfolgung per Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot, was das Regime von den Opfern sozialstaatlich zwangsfinanzieren läßt.
    Die Arbeitsgesetzgebung muß weg, das "Arbeitnehmer"-Konstrukt ist zu entsorgen.
    User benötigen value.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  4. #4
    in memoriam Benutzerbild von Dexter
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Die negativ Meldungen überschlagen sich ja jeden Tag.
    Allerdings beschränkt sich die öffentliche Debatte auf Schlagwörter wie "Die USA haben über ihre Verhältnisse gelebt", "Der Staat hat falsch oder zu wenig reguliert", "Dieviele Mrd darf der Staat in die Wirtschaft pumpen?" etc.
    Dass Marx das alles schon vor über 100Jahren prognostizierte interessiert niemanden mehr.
    Marx wird immer in so einer Krise zitiert und das wird er auch jetzt gerade. Ich weiß nicht, ob den den wissenschaftlichen Diskurs in den Bereichen verfolgst, aber so en Vogue wie Marx gerade war, war er die letzten 40 Jahre nicht mehr.
    Zitat Zitat von Gott
    3.Mose 22,24: "Und dem die Hoden zerquetscht oder zerstoßen oder ausgerissen oder ausgeschnitten sind, dürft ihr dem HERRN nicht darbringen; und in eurem Land sollt ihr so etwas nicht tun. Und aus der Hand eines Ausländers dürft ihr nichts von diesen Tieren kaufen und davon die Speise eures Gottes darbringen;"

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von n0b0dy
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Zitat Zitat von Dexter Beitrag anzeigen
    Marx wird immer in so einer Krise zitiert und das wird er auch jetzt gerade. Ich weiß nicht, ob den den wissenschaftlichen Diskurs in den Bereichen verfolgst, aber so en Vogue wie Marx gerade war, war er die letzten 40 Jahre nicht mehr.
    Marx wird zwar erwähnt, aber wirklich diskutiert wird er jedenfalls in den Massenmedien nicht... aber was nicht ist kann ja noch kommen.
    Die Krise fängt gerade erst an...

    Noch kurz was zur Krisendefinition des Kapitalismus.
    Massenarmut o.ä. ist für den Kapitalismus keine Krise, da es nicht sein Ziel ist für alle Wohlstand zu schaffen o.ä.
    Das einzige Ziel ist die Produktion von Mehrwert und sobald dies einbricht ist die Krise da. In gewisser Weise ist Kapitalismus antikapitalistisch weil er immer schlimere Krisen seiner selbst erzeugt.
    Das ist sowas von absurd... wir haben ne Krise weil ZUVIEL produziert wird.
    In keinem vernünftigen System wäre ein Waren überfluss schädlich.
    Nur im kapitalismus gibt es regelmäßig (und immer öfter) Überproduktionskrisen. Es wird also zuviel produziert, allerdings nicht für die Bedürfnisse, sondern für die zahlungskräftige Nachfrage.
    Der Kapitalismus ist einerseits auf eine hohe Nachfrage angewiesen, andererseits aber zerstört er diese Nachfrage systematisch durch die Verarmung der Bevölkerung.
    Geändert von n0b0dy (19.02.2009 um 23:13 Uhr)
    ~*"Wir sind überzeugt, daß Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit, und Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität bedeutet." *~
    ~*Mikhail Bakunin (1867)*~

  6. #6
    in memoriam Benutzerbild von Dexter
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Marx wird zwar erwähnt, aber wirklich diskutiert wird er jedenfalls in den Massenmedien nicht...
    Es gab da schon politische Systeme, in denen das gemacht wurde. Irgendwie hat sich das nicht als sonderlich erfolgreich erwiesen. Was aus der Sowjetunion geworden ist, sollte auch dir bekannt sein und China ist heute eines der schönsten Beispiele für das, was die Linke gerne Turbokapitalismus nennt.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    aber was nicht ist kann ja noch kommen.
    Der Marxismus liefert bis heute Input in wissenschaftliche Diskussionen. Der Diskurs ist aber final schon lange über ihn als Gesamtsystem hinweg geschritten. Einige himmelschreiende Fehler in der Konzeption von Marx sind augenscheinlich, sei es der absurde Determinismus inklusive Weltrevolution und der Annahme, dass das sein automatisch das Bewusstsein formt.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Die Krise fängt gerade erst an...
    Nein, wir sind gerade mitten in der Krise.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Noch kurz was zur Krisendefinition des Kapitalismus.
    Massenarmut o.ä. ist für den Kapitalismus keine Krise, da es nicht sein Ziel ist für alle Wohlstand zu schaffen o.ä.
    Massenarmut ist tatsächlich ein Problem, da final ein Konsument für die Produkte gefunden werden muss. Wenn Menschen keine Arbeit haben und sonst ebenfalls keinerlei Art von Einkommen konsumieren sie nicht oder wenig.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Das einzige Ziel ist die Produktion von Mehrwert und sobald dies einbricht ist die Krise da.
    Natürlich wird fortwährend Mehrwert produziert, aber wo ist das Problem dabei. Die Gesellschaft, bei Marx noch mehr eine Weltgesellschaft, produziert etwas etwas mehr. Das ist der simpelste Prozess menschlich technisch / wissenschaftlichen Fortschrittes.
    Was viel mehr getan wurde, ist dass ein Risiko falsch eingeschätzt wurde. Wenn auch die Welt nicht vollständig nach utilitaristischen Kriterien funktioniert, so werden Entscheidungswege davon im wirtschaftlichen Sinn beherrscht. Es ist viel weniger eine materialistisch/ökonomistische Fehlbewertung, die an den Kapitalmärkten statt gefunden hat, sondern eine symbolische Fehlbewertung durch die Bewertungssysteme. Um diese durchaus diffusen Märkte fassbar zu machen, wurden von den Wirtschaftswissenschaften wirklich wundervoll erdachte Kennzahlensysteme und Benchmarkvergleiche entwickelt. Die Statistik hat ebenfalls mitgeholfen die Projektionssysteme zu verbessern und ersichtlich haben diese Kontrollpunkte am Menschen versagt, der diese auch selbst geschaffen hat.
    Solche Krisen gab es immer wieder. An dieser Stelle erwähne ich gerne die Tulpenkrise in den Niederlanden, welche eine Wirtschaftskrise auf Basis von überbewerteten Tulpenzwiebeln erzeugt hat, die ebenfalls schon verkauft worden sind, bevor sie noch blühen konnten.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    In gewisser Weise ist Kapitalismus antikapitalistisch weil er immer schlimere Krisen seiner selbst erzeugt.
    Es ist ersichtlich, dass das aktuelle Wirtschaftssystem Fehler hat. Konkret ist gerade einer aufgetreten. Nichts desto trotz wurde noch kein besseres Warendistributionssystem gefunden als Märkte. Final geht es um eine funktionierende Regulierung selbiger, und ich bin mir sicher, dass heftig im Moment im Hintergrund an diesen gearbeitet wird.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Das ist sowas von absurd... wir haben ne Krise weil ZUVIEL produziert wird.
    Es wurden zu viele antizipierte zukünftige Werte auf Basis von Suprime Krediten erzeugt. Das ist eher ein Zahlenspiel, als wirkliche Produktion, die statt gefunden hat, und für die Firmen gilt noch immer, dass sie bestimmte Erzeugungskosten für ein Produkt/eine Dienstleistungen haben, die ebenfalls gedeckt werden müssen.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    In keinem vernünftigen System wäre ein Waren überfluss schädlich.
    Nein, der ist in jedem schädlich, auch im Marxismus, weil du etwas produzierst, dass niemand braucht, und du damit etwas produzieren hättest können, dass jemand hätte brauchen können. Kurzum, du hättest die Resourcen besser einsetzen können, als sinnlose Überschussproduktion
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Nur im kapitalismus gibt es regelmäßig (und immer öfter) Überproduktionskrisen.
    Wenn das die Alternative zu sowjetischen Panzerüberproduktion ist, oder zu maoistischen Wirtschaftsreformen, dann werde ich zwangsläufig mit diesen leben müssen. In diesem Punkt stehe ich bei Keynes. Ein solch organisiertes System wird ein mehr oder minder zyklisches Konjunkturverhalten entwickeln.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Es wird also zuviel produziert, allerdings nicht für die Bedürfnisse, sondern für die zahlungskräftige Nachfrage.
    Ökonomisches Kapital bestimmt den Zugang zu bestimmten Möglichkeiten von Bedürfnissen. Das ist grundsätzlich richtig, jedoch ist Überproduktion weiterhin etwas, dass dann an den Bedürfnissen vorbei geht und damit ineffizient eingesetztes Kapital ist. Darüber hinaus traue ich mir persönlich nicht bestimmen, was die Bedürfnisse anderer Menschen sind. Manchmal bin ich mir nicht einmal sicher, welches bei mir selbst wichtiger oder dringender ist, und ich will auch niemand aufdrängen welche Bedürfnisse er zu haben hat, und welches Produkt/Dienstleistung dieses Bedürfnis zufriedenstellend decken kann.
    Zitat Zitat von n0b0dy Beitrag anzeigen
    Der Kapitalismus ist einerseits auf eine hohe Nachfrage angewiesen, andererseits aber zerstört er diese Nachfrage systematisch durch die Verarmung der Bevölkerung.
    Marx hat an dieser Stelle gerne über das Lumpenproletariat gegraint, dass seine Pläne zur tollen Weltrevolution durchkreuzt. Diese Dynamik ist da, aber es ist die Frage, ob die schwindende Mittelschicht eine alleine Folge des ökonomischen Systemes ist, das sich erst durch das schwindende Interesse an der Politik so entfalten konnte. Sozialsysteme können genau diesen Effekten entgegen wirken, und auch wenn es knirscht und knarrt, so hat Deutschland noch immer eines der besten Sozialsysteme der Welt.
    Zitat Zitat von Gott
    3.Mose 22,24: "Und dem die Hoden zerquetscht oder zerstoßen oder ausgerissen oder ausgeschnitten sind, dürft ihr dem HERRN nicht darbringen; und in eurem Land sollt ihr so etwas nicht tun. Und aus der Hand eines Ausländers dürft ihr nichts von diesen Tieren kaufen und davon die Speise eures Gottes darbringen;"

  7. #7
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Es ist wirklich traurig, dass solch ein Thema nur so wenig Zuschriften bekommen hat.
    Hier geht es doch um unser überleben.

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Trauig ist hier eher die ökonomische Scharlatani (Marxisten, Freiwirtschaftler und andere Spinner), die jede Ursachenfindung und Problemlösung von vornherein ad absurdum führt.

  9. #9
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Zitat Zitat von dionys Beitrag anzeigen
    Es ist wirklich traurig, dass solch ein Thema nur so wenig Zuschriften bekommen hat.
    Hier geht es doch um unser überleben.
    Das liegt vielleicht an dem schon insich widersprüchlichen Titel.

    Eine Analyse weltwirtschaftlicher Probleme durch Marxisten ist ungefähr so sinnlos wie die Analyse einer Seuchen-Epidemie durch Automechaniker.

  10. #10
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    Standard AW: Weltwirtschaftskrise - Eine marxistische Analyse

    Zitat Zitat von dionys Beitrag anzeigen
    Es ist wirklich traurig, dass solch ein Thema nur so wenig Zuschriften bekommen hat.
    Hier geht es doch um unser überleben.
    Nein ,- hier geht es nicht um unser Überleben !

    Denn die Menschheit braucht zum Überleben erstmal gar kein Wirtschaftssystem !

    Hier geht es um das erwünschte oder unerwünschte Überleben des gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzsystems ,-
    und da gibt es durchaus auch andere Denkmodelle.

    Die soziale Marktwirtschaft als eine Sonderform des Kapitalismus ist nämlich auch nicht der Weisheit letzter Schluß....
    Auf , deutsches Volk , erwache !

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