Devisen: Flucht in die Sicherheit belastet Euro und stützt Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag wegen einer verstärkten Flucht in US-Staatsanleihen zum Dollar deutlich gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,4172 US-Dollar gehandelt. Ein Dollar war 0,7051 Euro wert. Im Vormittagshandel hatte der Euro noch zeitweise über der Marke von 1,44 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4303 (Montag: 1,4349) Dollar festgesetzt.
"Obwohl die USA das Epizentrum der derzeitigen Finanzkrise sind, werden US-Staatsanleihen derzeit als sicherer Hafen gesucht", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte von der Commerzbank. "Davon profitiert der Dollar." Kurzlaufende US-Staatsanleihen gelten laut Leuchtmann derzeit als das sicherste Wertpapier der Welt. "Diese Flucht in die Qualität ist durch das vorläufige Scheitern des US-Rettungspakets für den Finanzsektor noch verschärft worden." Europäische Anleihen könnten von dieser Entwicklung kaum profitieren, da hier der Markt nicht ausreichen groß sei, um diese Liquiditätsmengen aufzunehmen. Zudem gelte der europäische Markt angesichts der jüngsten Probleme im Bankensektor als ähnlich unsicher wie der US-Markt.