Nur Stunden nachdem er die erforderderliche Anzahl von Delegiertenstimmen errungen hatte, hielt Barack Obama, der Senator aus Illinois, eine Rede, die seinen wirklichen Charakter offenbarte. Weit entfernt von den Versprechungen eines »neuen Anfangs« für Amerika, wie sie Kennedy gegeben hatte, würde sich Obama den Sonderinteressen beugen, die die amerikanische Außenpolitik in den vergangenen Jahrzehnten, einschließlich der Amtszeit der
Bush-Regierung, bestimmt haben. Obama machte das in einer Rede über den Iran deutlich, bei der er versprach, alle Optionen zu erwägen — auch die Möglichkeit eines Krieges-, um das iranische Atomprogramm auszuschalten.
Bisher war die Obama-Kampagne eine meisterhafte Übung in wohl- abgewogenen Stellungnahmen, in Vagen, Hoffnung weckenden Versprechen von »Veränderung«, aber wenig Konkretem. Das änderte sich nach dem 4.Juni, als seine Nominierung.
Gesichert war. Er hielt seine erste große Rede zur Außenpolitik vor der Washington-Policy Conference dem AIPAC —America-Israel Public Affairs Committee —‚ der einflussreichsten israelischen Lobby-Organinistion in den USA. Wie ich in meinem Buch Apokalypse jetzt! Ausführlich beschreibe, macht sein politischer Einfluss auf die Mitglieder des Kongresses und auf das Weiße Haus AIPAC zur einflussreichsten politischen Lobby in Washington überhaupt. Aufgrund seines Einflusses kann es agieren, ohne sich, um dem entsprechenden Gesetz zu genügen, als Agent einer ausländischen Regierung registrieren lassen zu müssen. Es gilt im Allgemeinen als der mit Abstand wichtigste politische Kanal zwischen Washington und Tel Aviv.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich, Obamas Rede vor dem AIPAC ausführlich zu zitieren. Die Auszüge seiner Rede sind der offiziellen Internet-Seite von Obama ‘08 Website, 3 entnommen.