Der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Neumeyer ist der erste Integrationsbeauftragte der Staatsregierung
Martin Neumeyer, 54, ist CSU-Landtagsabgeordneter, Moderator im Abensberger Fasching und seit Jahresbeginn Integrationsbeauftragter der Staatsregierung. Er war einer der ersten in der CSU, die sich mit dem Thema Integration beschäftigt haben.
SZ: Trotzdem ist die CSU bisher nicht als Integrationspartei aufgefallen. Da war eher von Abschiebung die Rede.
Neumeyer: Das kommt mit daher, weil auch unsere Wähler das so wollten. Parteien richten sich auch nach den Wählern. Wir haben natürlich Zeit verschenkt, und zwar auf allen Seiten. Die CSU hat nicht gesehen, dass wir Einwanderer haben und brauchen. Andere haben gesagt: Kommt nur. Da wurde sehr gespielt mit der Vorstellung von Multikulti und der des Gastarbeiters, der bald wieder geht. Wer in Berlin zweisprachige Straßenschilder fordert und islamische Feiertage in Deutschland einführen will, der provoziert natürlich.
SZ: Was haben Sie überhaupt für Möglichkeiten, Ihr Posten ist ein Ehrenamt.
Neumeyer: Ich bin Koordinator und Ideengeber für diese Querschnittsaufgabe. Und natürlich könnte man mit dieser Arbeit ein ganzes Büro beschäftigen. Letzte Woche habe ich die Integrationsbeauftragten der anderen Länder getroffen, für die war Bayern bisher ein weißer Fleck. Das Amt ist wichtig und die Reaktionen, gerade von türkischen Gemeinden, sind positiv. Aber ich halte mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg. Ich sage in den Moscheen auch, dass sich die Leute an der Integration beteiligen müssen.