Umfrageergebnis anzeigen: Brauchen wir Ratzinger aka Papst Benedikt

Teilnehmer
54. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • 1. Ratzinger ist der richtige Mann auf dem richtigen Posten

    27 50,00%
  • 2. Ich bin christlich, aber mit Ratzingers Politik nicht immer einverstanden

    2 3,70%
  • 3. Ich bin nicht christlich, aber halte Ratzingers Tun für nützlich

    8 14,81%
  • 4. Ratzinger und seine Kirche sind mir egal

    8 14,81%
  • 5. Ratzinger pervertiert selbst alle Werte

    4 7,41%
  • 6. keine oder andere Meinung

    5 9,26%
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Thema: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Daumen runter! "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Folgende Auslassungen bedürfen doch einer eingehenden Diskussion:

    Papst Benedikt XVI. kritisiert erneut Homosexualität und Geschlechtsumwandlung
    SIS 24.12. - In seiner Ansprache zum Jahresende am 22.12. bezeichnete Papst Benedikt XVI. homosexuelle Beziehungen ebenso wie das Infragestellen des eigenen Geschlechts als „Zerstörung von Gottes Werk“. „Es ist keine überkommene Metaphysik, wenn die Kirche von der Natur des Menschen als Mann und Frau spricht und fordert, dass diese Schöpfung auch respektiert wird“, erklärte der Papst und forderte ebenso, dass die von Geburt an zugewiesene Rolle als Mann oder Frau akzeptiert werde. „Die Regenwälder haben ein Recht auf unseren Schutz, aber der Mensch als Kreatur hat nicht weniger verdient“, fasste das Kirchenoberhaupt vor der Römischen Kurie seine Ansichten zur Gender-Theorie zusammen.
    Quelle [Links nur für registrierte Nutzer]

    Eine Stellungnahme von mir dazu extra, hier nur die möglichen Antworten:

    1. Ratzinger ist der richtige Mann auf dem richtigen Posten

    2. Ich bin christlich, aber mit Ratzingers Politik nicht immer einverstanden

    3. Ich bin nicht christlich, aber halte Ratzingers Tun für nützlich


    4. Ratzinger und seine Kirche sind mir egal

    5. Ratzinger pervertiert selbst alle Werte. Nicht sexuelle Minderheiten, sondern er und sein Diskurs sind amoralisch und widernatürlich

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Benedikt XVI. ist der Papst und kein Gute-Laune-Entertainer. Er vertritt die Ansichten der katholischen Kirche. Niemand ist verpflichtet, Mitglied der katholischen Kirche zu sein.

  3. #3
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von ochmensch Beitrag anzeigen
    Benedikt XVI. ist der Papst und kein Gute-Laune-Entertainer. Er vertritt die Ansichten der katholischen Kirche. Niemand ist verpflichtet, Mitglied der katholischen Kirche zu sein.
    Unter der Maßgabe der Vereinigungsfreiheit, des Vereinsrechtes und der Meinungsfreiheit ist das zweifellos richtig. Dann sollte man die katholische Kirche aber in Zukunft als Verein behandeln und ihr alle über das Vereinsrecht hinausgehenden Privilegien nehmen. Also: keine "Körperschaft des öffentlichen Rechtes" mehr, weil sie den Staat, der das Öffentliche definiert, nicht wirklich akzeptieren. Keine Kirchensteuer mehr vom Staat einziehen - andere Vereine müssen ihre Beiträge auch selbst sammeln. Keine Verträge - "Konkordat" - mehr zwischen Staat und Kirche, andere Vereine bekommen auch keine Staatsverträge.

  4. #4
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Unter der Maßgabe der Vereinigungsfreiheit, des Vereinsrechtes und der Meinungsfreiheit ist das zweifellos richtig. Dann sollte man die katholische Kirche aber in Zukunft als Verein behandeln und ihr alle über das Vereinsrecht hinausgehenden Privilegien nehmen. Also: keine "Körperschaft des öffentlichen Rechtes" mehr, weil sie den Staat, der das Öffentliche definiert, nicht wirklich akzeptieren. Keine Kirchensteuer mehr vom Staat einziehen - andere Vereine müssen ihre Beiträge auch selbst sammeln. Keine Verträge - "Konkordat" - mehr zwischen Staat und Kirche, andere Vereine bekommen auch keine Staatsverträge.
    Dann aber bitte nicht beschweren, wenn diverse Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten undsoweiterundsofort in kirchlicher Trägerschaft zumachen müssen.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  5. #5
    Meint es nur gut mit Euch
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Dann aber bitte nicht beschweren, wenn diverse Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten undsoweiterundsofort in kirchlicher Trägerschaft zumachen müssen.
    Ist bekannt dass die zu >90% aus allgemeinen Steuergeldern finanziert werden?

  6. #6
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Dann aber bitte nicht beschweren, wenn diverse Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten undsoweiterundsofort in kirchlicher Trägerschaft zumachen müssen.
    Wobei mir nicht klar ist, ob diese Einrichtungen allein aus Mitteln der Kirche oder auch mit staatlichen Geldern finanziert werden. So sollen die Schulen der Pius-Bruderschaft auch öffentliche Mittel bekommen.

  7. #7
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Wobei mir nicht klar ist, ob diese Einrichtungen allein aus Mitteln der Kirche oder auch mit staatlichen Geldern finanziert werden. So sollen die Schulen der Pius-Bruderschaft auch öffentliche Mittel bekommen.
    Die werden häufig nicht ausschließlich kirchlich finanziert - dazu wäre die Kirche vermutlich finanziell auch gar nicht in der Lage. Und da diese Einrichtungen im öffentlichen Interesse sind, beteiligt sich der Staat bzw die jeweilige Gemeinde bwz wer auch immer daran.
    Das ändert aber nichts daran, dass hier ein Ausfall der Kirche äusserst unschöne Konsequenzen hätte.
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  8. #8
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zum Ausgangsbeitrag:

    Ich habe Option 6 gewählt. Ich selber zweifle mitunter, ob Joseph Ratzinger die optimale Besetzung für diesen Posten ist - das hat aber nichts mit dem hier zur Debatte stehenden Thema oder überhaupt in größerem Ausmaß mit inhaltlichen Fragen zu tun, sondern eher mit seinem persönlichen Naturell. Ich halte ihn für einen brillianten Kopf, einen Akademiker, einen Intellektuellen, der vorzüglich dazu geeignet ist, intern, wie er es lange ja auch tat, über die Reinheit der Lehre zu wachen, oder schriftlich wie mündlich den Diskurs mit anderen Intellektuellen innerhalb und ausserhalb der Kirche zu führen. Was ihm jedoch in meinen Augen ein wenig abgeht, ist eine gewisse, nicht mit Akzeptanz des Zeitgeistes zu verwechselnde Volksnähe, eine Art unmittelbar Sympathie gewinnendes Charisma, etwas, was ihn eher als Vater denn als Lehrer wirken lässt. Andererseits ist es vielleicht auch ein wenig unfair, ihn diesbezüglich an seinem Vorgänger zu messen, denn dass verglichen mit dem so ziemlich jeder es schwer haben würde, war abzusehen. Wiederum andererseits werde ich bisweilen den Eindruck nicht los, dass auch Ratzinger selbst lieber im Stillen über seinen Büchern säße und sich die Welt immer primär über Lehre und Theorie erschlösse, durchaus auch in einem ein Stück weit mönchisch-weltabgewandten Sinne. (Er wusste schon, warum er den Namen Benedikt annahm.) Er hat dieses Amt angenommen - aber nach dem, was man hört, nicht unbedingt mit überschwänglicher Freude, sondern eher mit Sorgen.
    Johannes Paul II konnte das Volk lieben. Benedikt XVI kann man respektieren, schätzen, bewundern... aber lieben, das ist dann doch ein bischen schwierig.


    Davon weg ans Inhaltliche:
    Ich sehe nicht, inwiefern es irgendeine Relevanz besitzt, dass Joseph Ratzinger Deutscher ist. Das Papsttum ist weltuniversal. Genausogut könnte da wieder ein Italiener, oder ein Amerikaner, oder ein Afrikaner, oder ein Chinese oder was auch immer sitzen. Für manch einen wäre zum Beispiel ein schwarzer Papst anfänglich zwar wohl gewöhnungsbedürftig - aber grundsätzlich sind solche Zuordnungen in diesem Zusammenhang völlig belanglos.
    Davon abgesehen warte ich persönlich ja ein bischen auf den Tag, an dem tatsächlich ein Schwarzafrikaner Papst wird, woraufhin das kirchenexterene progressivistische Milieu klatscht - und dann immer längere Gesichter macht, wenn es feststellt, dass dieser Mann noch erheblich striktere Positionen vertritt, als es ein Europäer getan hätte.:rolleyes:
    Ich sehe auch nicht, inwiefern "Mitgliedschaft" -auch in führender Position- in der Kirche ein Ausdruck von Spießigkeit sein soll, ganz im Gegenteil, der Konformismus, den das Spießbürgertum mit sich bringt, fand in meinen Augen seinen vorzüglichsten Ausdruck in den antiklerikalen Kampagnen der letzten Wochen, die breite Resonanz fanden und letztlich die -reichlich wirren, das sei unbestritten- Aussagen eines (übrigens weiterhin suspendierten) "Bischofs" Williamson nur zum Anlass nahmen, um mal wieder gegen das letzte Bollwerk anzutreten, dass weiterhin so unverschämt ist, sich der völligen Angliederung an den Zeitgeist zu verweigern. Man könnte so weit gehen, hier eine Art von Totalitarismus am Werke zu sehen, in dem es eben "cool" ist, mit diesen "alten" und "überholten" Dingen nichts am Hut zu haben oder sich durch besonders deutliches "antireaktionäres" Krakeelen hervorzutun. Und das dann auch noch nur zu oft von Leuten, die auch auf dem Papier gar keine Katholiken sind - aber hier offenbar "demokratisch mitbestimmen" wollen.
    Katholizismus ist Rebellion :cool2: -jedenfalls heutzutage.

    Weiterhin finde ich an den hier zitierten Äusserungen des Papstes wenig, was ich kritisieren könnte.
    Eine Pervertierung von Werten würde es darstellen, wenn unter dem Banner von "Toleranz" die Beliebigkeit Einzug hielte und das dann auch noch im Zeichen einer Wahrheitsverkündung geschähe. Es ist schlimm genug, dass das in guten Teilen des (deutschen) Protestantismus passiert.
    Ich bin auch keineswegs der Meinung, man könne dem Klerus einfach das Recht zu einer Haltung zu Fragen von Ehe und Sexualität absprechen. Zum einen kommt man nicht als Priester auf die Welt, ist also in dieser Hinsicht keineswegs zwingend erfahrungsfrei, zum anderen sprechen wir ja auch zum Beispiel Wehrdienstverweigerern, Pazifisten und dergleichen nicht das Recht ab, eine Meinung zu Krieg oder Militär zu haben und die auch begründen zu können, wir sprechen Arbeitern nicht ab, eine Meinung zur Hochfinanz zu haben, wir sprechen es Männern (bzw Frauen) nicht ab, über Frauen (bzw Männer) zu reden.
    Würde die Kirche progressiv demokratisiert, DANN wäre sie nicht mehr in der Lage, zu führen.
    Dann wäre da noch der Punkt der Rechtfertigung des Vorhandenen durch sein Vorhandensein ("Wenn es einen Gott gibt, hat er auch die sexuelle Vielfalt erschaffen"). Ganz analog könnte man so die Pädophilie verteidigen, die Nekrophilie, die Zoophilie. Man könnte die Aggression und den Hass rechtfertigen, den Krieg und den Mord, den KZ-Kommandanten, den Gulag-Bolschewisten, den Großkapitalisten, der seinen Reichtum auf dem Rücken Verhungernder "verdient". All das wäre so gesehen nicht in der Welt, wenn Gott die jeweiligen Menschen nicht so geschaffen hätte - weshalb es also offenbar göttlicher Wille sein muss, dass es das gibt...
    Es sollte einsichtig sein, dass eine solche Argumentationsweise nicht weit führt, oder aber nicht in eine Richtung, die wünschenswert ist.
    Natürlich hat es immer Homosexuelle gegeben (und es waren ja auch große Gestalten darunter, spontan denke ich gerade an Richard Löwenherz).
    Aber was hat das in diesem Zusammenhang zu sagen?
    Diverse Formen psychischer Erkrankungen hat es auch schon immer gegeben - und niemand käme deswegen auf die Idee, denen ihren Status als Krankheit zu nehmen.
    Wie man dann mit diesen Formen der Geisteskrankheit umgeht, ist noch eine andere Frage. Da eine Krankheit etwas ist, was dem bewussten Entscheid eines Menschen vorangeht, macht es wenig Sinn, ihn für seine Krankheit zu verachten, im Gegenteil, potentiell bedarf er umso mehr des Mitleids und der Fürsorge.
    Das kann aber nicht bedeuten, die aus der Krankheit resultierende Handlungsweise als nicht mehr krankhaft anzusehen und am Ende womöglich zum Beispiel, wie es Claudia Roth ja schon so oft forderte, gleichgeschlechtliche Paare kirchlich zu trauen.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
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  9. #9
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Zum Ausgangsbeitrag:

    Ich habe Option 6 gewählt. Ich selber zweifle mitunter, ob Joseph Ratzinger die optimale Besetzung für diesen Posten ist - das hat aber nichts mit dem hier zur Debatte stehenden Thema oder überhaupt in größerem Ausmaß mit inhaltlichen Fragen zu tun, sondern eher mit seinem persönlichen Naturell. Johannes Paul II konnte das Volk lieben.
    Davon weg ans Inhaltliche:
    Ich sehe nicht, inwiefern es irgendeine Relevanz besitzt, dass Joseph Ratzinger Deutscher ist.
    Hattest schön geschrieben aber NICHT erkannt das der Joseph Ratzinger den POSTEN hätte ablehnen müssen , weil er NICHT an Gott glaubt und auch NICHT weiss was Johannes Paul II unter Gott verstanden hatte , und der hatte verstanden und wusste so wie er den GEDACHTEN Gott am besten vertreten konnte .
    Ansonsten sind DIE PROBLEME , die wir haben , NICHT die Probleme um die sich die Kirche kümmern darf sondern darf doch NUR ablenken von denen DIE DIE Probleme erkannt haben aber NICHT als die Probleme anerkannt werden sollen .
    Beverly Problem ist eine ABLENKUNG , der ganzen Gesellschaft , von den Problem welches jeder Mensch hat , wenn er schon Mensch ist .
    " gott "

  10. #10
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    Standard AW: "Der deutsche Spießer im Vatikan" - wer braucht Ratzinger?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    (...)
    Katholizismus ist Rebellion :cool2: -jedenfalls heutzutage.
    (...)
    Ja, Luftballons auch :rolleyes:

    Mal im Ernst: wenn der "Zeitgeist", wie du sagst, keine normierende Kraft haben kann (schon weil er sich ständig ändert), dann kann auch die "Rebellion" per se keine normierende Kraft haben.

    Vor allem nicht in den modern-neurotischen Industriegesellschaften, wo ich letztendlich denke, sie sind teils gut, teils schlecht. Egal ob es das Deutsche Reich von 1871, der Sozialismus oder die jetzige Wohlstandsabsurdität sind.
    Warum tauchen da immer "Rebellen" auf, die es fertig bringen, in ihrer Rebellion noch das nicht allzu üppige Gute kaputt zu machen X( ? Die Rechte im Deutschen Reich hat alle "emanzipatorischen" Bestrebungen platt gemacht und bei ihrem Abgang 1945 einen Trümmerhaufen hinterlassen. Die "Dissidenten" im Ostblock waren Wegbereiter für Zustände, die tendenziell noch schlimmer als unter dem Sozialismus sind. Auf mehr solcher Rebellionen kann ich verzichten. Schiller hat in [Links nur für registrierte Nutzer] gezeigt, wohin Rebellion als Selbstzweck führt.

    N. B.: was den Zeitgeist betrifft: mich kotzen schon seit den 1980er Jahren die postmodernen Schwurbler an, die das Wiedererstarken der Religionen feiern. "Die Rache Gottes" und ähnliches Zeugs wurde da an der Uni durchgenudelt. Ein Fundamentalist sah das auch aus Rebellion an. Und Ratziger wurde bei seiner Wahl zum Papst in den Medien begeistert gefeiert. Auch an seiner schon wegen des Datum zwei Tage vor Heiligabend degoutanten "Botschaft" gegen sexuelle Minderheiten störte sich keiner. Erst als die Pius-Brüder und "HC-L" ins Blickfeld rückten, kam der Aufschrei der Berufsbetroffenen und Frau Merkel musste zum Telefon greifen. Ein schwuler Freund von mir fand es Heuchelei, Menschenverachtung erst dann zu kritisieren, wenn sie sich gegen Juden richtet. Ja, zuerst hat eine Trine im Heute-Journal den Papst gefeiert und was vom "Konservativen" geredet, dann gab es wg. Pius-Brüder den "Brennpunkt" :rolleyes:

    Um gegen diesen bigotten, falsch-liberalen und pseudo-konservativen Zeitgeist zu rebellieren, reicht es mir schon, für eine moderne Industriegesellschaft zu sein. Wo sich nicht Disco-Nazis als Retter in der Not aufspielen, uns in x hirnrissigen Diskursen immer erzählt wird, der kürzeste Weg zwischen Hannover und Berlin führe über die Alpen und wo nicht auf Blödsinn im Namen der Moderne noch größerer Blödsinn im Namen der Tradition folgt.

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