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Thema: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

  1. #1
    KP-Opposition Benutzerbild von PSI
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    Standard Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

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    Flagge der Khmer Rouge

    Allgemeiner (leicht gekürzter) Überblick über die Herrschaft & das Ende der Khmer Rouge durch die Vietnamesische Volksarmee

    Die Roten Khmer (franz. Khmers rouges) waren eine kommunistische Guerillatruppe, die 1975 in Kambodscha an die Macht kam und durch besondere Grausamkeit weltweite Bekanntheit erlangte. Ihr Name leitet sich vom kambodschanischen Staatsvolk, den Khmer, ab.


    Die Roten Khmer hatten ihren Ursprung in der Kommunistischen Partei Kambodschas (Angkar), die 1951 aus der indochinesischen KP entstand. Die Unterdrückung der kambodschanischen Kommunisten durch König Norodom Sihanouk und danach General Lon Nol veranlasste viele der Parteimitglieder und -anhänger zur Flucht nach Nordvietnam, während eine sich aus der Bauernschaft rekrutierende Fraktion mit Hang zum Nationalismus, zu der auch der Student Pol Pot und andere spätere Khmer-Führer zählen, zurückblieb und im Untergrund den Kampf aufnahm.

    Der Armeegeneral Lon Nol kam am 18. März 1970 – während eines Auslandsaufenthaltes von Staatschef Prinz Sihanouk – durch einen von den USA unterstützten Putsch an die Macht und erhielt von den USA umfangreiche Wirtschafts- und Militärhilfe.

    Die FNL (Viet Cong) unterstützte die kleine Gruppe der kommunistischen Khmer-Partisanen. Die Gruppe hatte sich mehrfach umbenannt, weshalb König Sihanouk gegenüber der Presse den zusammenfassenden Begriff „Rote Khmer“ verwendete, der sich dann im Ausland durchsetzte; selber hatten sich die Roten Khmer nie so bezeichnet. Die FNL nutzte den östlichen Teil des kambodschanischen Territoriums als Transportweg (Ho-Chi-Minh-Pfad) und Rückzugsgebiet.

    Mit Lon Nols Billigung versuchten Richard Nixon und sein Außenminister Henry Kissinger, Kambodscha vom Vietcong militärisch zu säubern. Indem sie den Krieg gegen das kommunistische Nordvietnam und den Vietcong auf kambodschanischen Boden ausdehnten, opferten die USA die Integrität des letzten unabhängigen Staates Indochinas. Ihre Flächenbombardements forderten mindestens 200.000 Menschenleben, vornehmlich unter Zivilisten, und trugen dazu bei, einen großen Teil der Bevölkerung in die Arme der Roten Khmer zu treiben. Von amerikanischen B-52-Flugzeugen wurden von 1968 bis 1973 mehr als 700.000 Tonnen Bomben und alleine 1973 doppelt soviele Bomben über Kambodscha abgeworfen wie über Japan während des gesamten Zweiten Weltkrieges. Dass Vietnamesen und Amerikaner ihren Krieg nach Kambodscha trugen, erklärt den nationalistischen und hasserfüllten Kurs der Roten Khmer somit zu einem gewissen Teil.

    (...)

    Am 17. April 1975 wurde Phnom Penh von den Roten Khmer eingenommen, das „Demokratische Kampuchea“ ausgerufen und der im Exil lebende Norodom Sihanouk als Staatsoberhaupt eingesetzt.

    Die meisten Einwohner der Stadt freuten sich über das Ende der Kämpfe und begrüßten die einmarschierenden Truppen jubelnd. Ein großer Teil der Kämpfer bestand aus Kindersoldaten, die zu diesem Zeitpunkt nichts anderes als die Schrecken des Krieges kannten.

    Die Stimmungslage kippte jedoch schnell, als Pol Pot und die Roten Khmer mit der Errichtung eines Terrorregimes begannen. Am 4. April 1976 wurde Norodom Sihanouk wegen seiner Kritik am Kurs der Roten Khmer als Staatsoberhaupt abgesetzt und unter Hausarrest gestellt, Khieu Samphan zum neuen Staatsoberhaupt und Pol Pot zum Regierungschef ernannt.

    (...)

    Die sofortige Deportation der Stadtbevölkerung auf die Reisfelder des Landes verwandelte das zuvor über 2 Millionen Einwohner zählende Phnom Penh binnen weniger Tage in eine Geisterstadt, ebenso wurden die Provinzhauptstädte entvölkert. Auf diesem „langen Marsch“, der bis zu einem Monat dauerte, starben tausende Menschen (insbesondere Ältere und Kinder) aufgrund der Strapazen.

    Bald war jeder Überlebende zum Arbeiter gewandelt und gezwungen, eine schwarze Einheitskleidung zu tragen, die jede Individualität beseitigen sollte. Die Sprecher der Roten Khmer verkündeten allerdings den Beginn eines neuen revolutionären Zeitalters, in dem jede Form der Unterdrückung und der Gewaltherrschaft abgeschafft sei.

    In den ersten Monaten dieser revolutionären Ära verwandelte sich das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Tagesarbeitszeiten von 12 Stunden oder mehr waren keine Seltenheit, und jeder Schritt der Arbeiter wurde so überwacht, dass fast jeder um sein Leben fürchten musste. So konnte auch, wer zu spät zur Arbeit kam, wegen des Verdachts auf Sabotage hingerichtet werden.

    Geld wurde abgeschafft, Bücher wurden verbrannt, Lehrer, Händler und beinahe die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurde ermordet, um den Agrarkommunismus, wie er Pol Pot vorschwebte, zu verwirklichen. Die beabsichtigte Verlagerung der Wirtschaftstätigkeit aufs Land bedingte deren vollständiges Erliegen, da auch Industrie- und Dienstleistungsbetriebe – Banken, Krankenhäuser, Schulen – geschlossen wurden.

    Des Weiteren wurde von den Roten Khmer die Praktizierung jeglicher Religion verboten, ähnlich wie im kommunistischen Albanien. Im Zuge seiner Bestrebungen zur Auslöschung der Religion ließ das Pol-Pot-Regime Hunderte von buddhistischen Klöstern, christlichen Kirchen und Moscheen zerstören.

    (...)

    Die Versorgung mit Nahrung brach auch durch Fehlplanung und Misswirtschaft zusammen. Da lokale Führungskräfte Repressalien befürchteten, fälschten sie die Ernteberichte. Der Ertrag wurde dennoch abgeführt. Nahrungsmangel und Zwangsarbeit sowie fehlende medizinische Versorgung führten zum Tod Hunderttausender. Viele der verantwortlichen Führungskräfte wurden wegen Sabotage des 4-Jahres-Plans inhaftiert und kamen ums Leben.

    Gleichzeitig wurden so genannte Massensäuberungen durchgeführt. Wer im Verdacht stand, mit Ausländern zu kollaborieren, wurde getötet. Nicht nur Pol Pot und die Roten Khmer machten Vietnamesen und andere Ausländer für die Notlage Kambodschas verantwortlich. Die Vietnamesen waren nicht nur unbeliebt, weil sie den Krieg mit nach Kambodscha getragen hatten, sondern auch weil sie – von den Franzosen zur Zeit des kolonialen Französisch-Indochina für Verwaltungsaufgaben ins Land geholt – für viele ein Symbol für die Fremdbestimmung des Landes darstellten.

    Die „Bourgeoisie“ wurde „abgeschafft“, und um ein „Bourgeois“ zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache (vor allem Französisch) sprechen zu können. Wie unter Stalins Herrschaft wurden auch unter der Diktatur der Roten Khmer massenhaft Oppositionelle wie Monarchisten und Anhänger des Lon-Nol-Regimes getötet, aber auch jene Kommunisten, welche kurz vor der Machtübernahme aus Vietnam nach Kambodscha zurückgekehrt waren.
    Tafel in der Gedenkstätte Tuol Sleng mit den für die Gefangenen des Lagers verbindlichen Regeln.

    Während der vierjährigen Schreckensherrschaft wurden schätzungsweise 1,7 bis 2 Millionen Menschen in Todeslagern umgebracht oder kamen bei der Zwangsarbeit auf den Reisfeldern ums Leben (bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als 7 Millionen). Im berüchtigten „Sicherheitsgefängnis 21“ in Phnom Penh, das unter der Leitung des unter seinem Pseudonym „Dëuch“ bekannten Kang Kek Leu stand, überlebten 7 von insgesamt 15.000 bis 30.000 Gefangenen. Wer dort nicht an der Folter starb, wurde auf den Killing Fields vor den Toren der Stadt umgebracht.

    Die Massensäuberung wird von Experten auch als Autogenozid bezeichnet, da das kambodschanische Volk sich beinahe selbst umbrachte.

    Am 25. Dezember 1978 marschierten Truppen des wiedervereinigten Vietnam nach von den Roten Khmer initiierten Grenzzwischenfällen in Kambodscha mit dem Ziel ein, das Pol-Pot-Regime zu stürzen und eine pro-vietnamesische Regierung zu installieren. Dies geschah schon im Januar 1979, indem die „Einheitsfront für nationale Rettung“ das Pol-Pot-Regime stürzte und als neuen Regierungschef Heng Samrin einsetzte, der drei Tage später die „Volksrepublik Kampuchea“ ausrief. Pol Pot zog sich in den Untergrund zurück und Norodom Sihanouk ging neuerlich ins chinesische Exil.

    Die darauf folgende Guerilla-Taktik der Roten Khmer sowie die ständige Lebensmittelknappheit führten zur Massenflucht von Kambodschanern nach Thailand. Nachdem Pol Pot im Juni 1982 mit seinen Roten Khmer und zwei nicht-kommunistischen Gruppen – der „Nationalen Front für ein unabhängiges, neutrales, friedliches und kooperatives Kambodscha“ (FUNCINPEC) von Norodom Sihanouk, sowie der antikommunistischen „Khmer People’s National Liberation Front“ des früheren Premierministers Son Sann – wieder unter der Leitung von Sihanouk, im malaysischen Kuala Lumpur eine Exilregierung bildete, wurde diese von den Vereinten Nationen anerkannt. Die Staaten des Ostblocks, Indien und verschiedene Länder der Dritten Welt hingegen erkannten die neue Regierung unter Heng Samrin an.

    Im September 1989 zogen sich die vietnamesischen Truppen aus Kambodscha zurück, Heng Samrin blieb jedoch weiter an der Macht. Allerdings wurde die Verfassung Kambodschas geändert, der Staat neuerlich umbenannt, diesmal in „Staat Kambodscha“, der Buddhismus wurde zur Staatsreligion erklärt.

    Norodom Sihanouk kehrte 1990 nach Phnom Penh zurück, die Regierung Samrin wurde durch die Aktionen der Widerstandsgruppen weiter geschwächt. Am 24. Juni 1991 unterzeichneten schließlich alle kambodschanischen Bürgerkriegsparteien einschließlich der Roten Khmer einen unter UN-Vermittlung ausgehandelten Waffenstillstand. Vorsitzender der Übergangsregierung, des „Obersten Nationalrats“ wurde Norodom Sihanouk.

    1992 weigerten sich die Roten Khmer allerdings, sich diesem Pariser Friedensabkommen entsprechend unter UN-Aufsicht entwaffnen zu lassen. Der Bürgerkrieg flammte wieder auf. Wirtschaftssanktionen gegen die von den Roten Khmer kontrollierten Gebiete wurden verhängt und Thailand schloss die Grenzen zu diesen Regionen.

    Im September 1993 wurden unter Aufsicht der Vereinten Nationen die ersten freien Wahlen seit 20 Jahren abgehalten; diese wurden von den Roten Khmer boykottiert. Die Roten Khmer zählten zu diesem Zeitpunkt noch an die 10.000 Kämpfer und bildeten nach ihrem offiziellen Verbot im Juli 1994 eine Gegenregierung in der Provinz Preah Vihear, auch verschleppten sie bis 1995 Tausende von Zivilisten in ihre Konzentrationslager im unwegsamen Dschungel an der Grenze zu Thailand.

    Gleichzeitig kam es aber auch zu einem inneren Zerfall der Roten Khmer. Großzügige Angebote der Regierung ermöglichten es vielen Angehörigen und Führern der Roten Khmer, sich der Regierung unterzuordnen und sich großteils unbehelligt ein neues Leben aufzubauen. 1997 wurde Pol Pot von den Roten Khmer, jetzt unter der Führung von Oung Choeun alias Ta Mok, dem wegen seiner Brutalität berüchtigten „Schlächter“ bzw. vormaligen Chef der Südwestzone des „Demokratischen Kampuchea“, aus seiner Führungsposition als „Bruder Nr.1“ verdrängt und als Verräter zu lebenslanger Haft verurteilt. Anfang März 1998 ging Ta Mok, einbeiniger ehemaliger buddhistischer Mönch, in Begleitung von vier seiner Getreuen über die Grenze nach Thailand, um sich dort den Behörden zu stellen. Seine Parteisäuberungen kosteten Zehntausende das Leben. Er ist gemeinsam mit dem unter dem Pseudonym Dëuch bekannten Kang Kek Leu (Kaing Kien Iev), dem ehemaligen Leiter des Folterzentrums von Tuol Sleng, der bislang einzige Rote Khmer, der – bis zu seinem Tod an Altersschwäche am 21. Juli 2006 im Militärkrankenhaus in Phnom Penh – im Gefängnis einsaß.

    Pol Pot starb am 15. April 1998 unter ungeklärten Umständen in Ânlóng Vêng im Norden Kambodschas. Farbfotos zum Beweis für seinen Tod wurden vorgelegt.

    Am 25. Dezember 1998, genau 19 Jahre nach dem Einmarsch der Vietnamesen, stellten sich mit Ex-Staatschef Khieu Samphan und Chefideologe Nuon Chea zwei der letzten hochrangigen Führer der Roten Khmer, nach Pol Pot bzw. dessen Nachfolger Ta Mok die „Brüder Nummer Zwei und Drei“, den kambodschanischen Behörden und entschuldigten sich für die von ihnen begangenen Verbrechen. Am 6. Dezember 1998 kapitulierten nach offizieller Lesart die letzten Kampfverbände. Dabei wurde auf dem Gelände des Tempels von Preah Vihear eine Übereinkunft zwischen Regierung und Roten Khmer ausgehandelt, ein Kontingent von 500 Khmer-Kämpfern samt Offizieren in die Nationalarmee zu übernehmen.

    Die Vietnamesische Invasion und der zweite Bürgerkrieg 1979–1989



    # 13. Mai 1976: Der bisherige Generalsekretär der Roten Khmer, Pol Pot, wird zum Premierminister ernannt.
    # 23. November 1976: Thailand übergibt 26 kambodschanische Flüchtlinge an die Roten Khmer.
    # 28. Januar 1977: Etwa 200 bis 400 Soldaten der Roten Khmer überschreiten die thailändische Grenze und greifen vier thailändische Dörfer an. Etwa 30 Zivilisten werden durch die Roten Khmer getötet. Thailand schließt seine Grenze mit Kambodscha, sendet eine Protestnote an die kambodschanische Regierung und versetzt seine Armee in Alarmbereitschaft.
    # 30. Januar 1977: Die Roten Khmer starten Angriffe auf verschiedene vietnamesische Dörfer.
    # 2. Mai 1977: Die New York Times veröffentlicht einen Report über die Lebensbedingungen der Bevölkerung in Kambodscha.
    # 17. Mai 1977: Die vietnamesische Provinzstadt Chau Doc wird nach heftigen Angriffen der Roten Khmer durch die vietnamesische Armee evakuiert. Es kommt zu heftigen Kämpfen zwischen den Roten Khmer und der vietnamesischen Armee auf vietnamesischem Gebiet.
    # 19. Juli 1977: Bei einem Angriff der Roten Khmer auf die thailändische Armee werden 17 thailändische und 51 kambodschanische Soldaten getötet.
    # 23. Juli 1977: Etwa 50 Soldaten der Roten Khmer überfallen eine thailändische Grenzstation und töten vier thailändische Polizisten.
    # 26. Juli 1977: Das US-Außenministerium erklärt, dass etwa 1,2 Millionen Kambodschaner seit der Machtübernahme der Roten Khmer getötet wurden oder an Krankheit und Hunger starben. Die USA beschuldigen Kambodscha der massiven Missachtung der Menschenrechte.
    # 28. Juli 1977: Die kambodschanische Armee marschiert nach Thailand ein, trifft jedoch auf heftigen Widerstand der thailändischen Armee und zieht sich zurück.
    # 12. September 1977: Der im Exil in den USA lebende ehemalige kambodschanische Staatschef Lon Nol erklärt, dass etwa 2,5 Millionen Kambodschaner durch die Roten Khmer seit der Machtübernahme getötet wurden.
    # 24. September 1977: Die Roten Khmer starten erneut Angriffe auf vietnamesische Dörfer.
    # 28. September 1977: Pol Pot, der Generalsekretär der Roten Khmer und Premierminister von Kambodscha, trifft in Peking zu einem Staatsbesuch ein und wird von Hundertausenden bejubelt. Pol Pot erklärt, dass sich Kambodscha in einem exzellenten Zustand befinde und rasche Fortschritte mache. Des Weiteren erklärt er, dass die UdSSR, Vietnam und Kuba zusammenarbeiten würden, um Vietnam einen Angriff auf Kambodscha zu ermöglichen.
    # 3. Oktober 1977: Während einer Pressekonferenz in Peking erklärt Pol Pot, dass die Vertreibung der Stadtbevölkerung auf das Land zur Zerschlagung westlicher Spionageringe durchgeführt worden sei und die Entscheidung dazu drei Monate vor der Durchführung getroffen worden wäre.
    # 19. Oktober 1977: Vietnam erklärt, dass seit 1975 rund 60.000 kambodschanischen Flüchtlingen Asyl gewährt worden sei.
    # 21. Dezember 1977: Die Roten Khmer greifen erneut thailändische Dörfer an.
    # 22. Dezember 1977: Der thailändische Premierminister kündigt heftige Militärschläge gegen Kambodscha an, sofern die Roten Khmer nochmals Thailand angreifen sollten.
    # 25. Dezember 1977: Vietnam startet eine massive Gegenoffensive gegen die fortgesetzten Angriffe der Roten Khmer.
    # 31. Dezember 1977: Die Roten Khmer beenden die diplomatischen Beziehungen mit Vietnam und fordern die vietnamesischen Botschaftsangehörigen in Phnom Penh auf, das Land zu verlassen.
    # 3. Januar 1978: Etwa 60.000 vietnamesische Soldaten haben Teile des kambodschanischen Grenzgebietes besetzt. Die Roten Khmer verweigern Friedensverhandlungen, solange sich noch vietnamesische Soldaten in Kambodscha befinden.
    # 16. Januar 1978: Die USA bezeichnen die vietnamesisch-kambodschanischen Kämpfe als Stellvertreterkrieg zwischen der UdSSR und China. Vietnam weist dies zurück.
    # 23. Januar 1978: Eine Delegation aus dänischen, schwedischen und finnischen Beobachtern besucht Kambodscha für zwei Wochen und berichtet, dass Phnom Penh eine Geisterstadt sei.
    # 2. Februar 1978: Nach viertägigen Verhandlungen etablieren Thailand und Kambodscha wieder diplomatische Beziehungen.
    # 5. Februar 1978: Vietnam bietet Kambodscha einen Waffenstillstand an.
    # 8. Februar 1978: Kambodscha lehnt das vietnamesische Angebot für einen Waffenstillstand ab und startet neue Angriffe auf Vietnam.
    # 21. Februar 1978: Vietnam beschuldigt die Volksrepublik China, Kambodscha mit Waffen zu versorgen und Verhandlungen mit Vietnam abzulehnen.
    # 14. März 1978: Kambodscha besetzt vietnamesisches Gebiet.
    # 19. April 1978: Der ehemalige kambodschanische Informationsminister Chang Song erklärt in einer Pressekonferenz in Washington, dass etwa eine Million Kambodschaner durch die Roten Khmer seit der Machtübernahme ermordet worden seien und weitere 1,5 Millionen in dieser Zeit an Hunger und Krankheiten gestorben seien.
    # 21. April 1978: US-Präsident Jimmy Carter erklärt auf einer Pressekonferenz, dass keine Regierung schlimmer gegen die Menschenrechte verstieße als die Roten Khmer.
    # 22. April 1978: Vietnam beginnt mit der Ausbildung der ersten kambodschanische Widerstandsbrigade, bestehend aus kambodschanischen Flüchtlingen.
    # 24. Mai 1978: Pol Pot beschuldigt die politischen Führer der östlichen Provinzen der Sabotage und Unfähigkeit im Widerstand gegen Vietnam und ordnet deren Ermordung an.
    # 6. Juni 1978: Vietnam bietet den Roten Khmer einen Waffenstillstand an. Die Roten Khmer lehnen dies ab und führen weitere Angriffe auf vietnamesische Dörfer und Städte an der Grenze durch.
    # 3. Juli 1978: Die Roten Khmer erklären, dass sie zehntausende Vietnamesen getötet oder verwundet hätten.
    # 17. Juli 1978: Bei einem Besuch in Thailand streitet der stellvertretende kambodschanische Premierminister Ieng Sary jede Form von Massenermordungen in Kambodscha ab.
    # 1. August 1978: Die USA erklären, dass Vietnam umfangreiche Luftangriffe gegen Kambodscha durchführe.
    # 8. August 1978: Nach weiteren politischen Säuberungsaktionen in den westlichen Provinzen Kambodschas flüchten zahlreiche ehemalige Rote Khmer nach Thailand.
    # 21. September 1978: Der in den USA im Exil lebende ehemalige Staatschef von Kambodscha, General Lon Nol, erklärt in einer Pressekonferenz, dass seit der Machtübernahme durch die Roten Khmer etwa drei Millionen Kambodschaner getötet worden seien.
    # 2. Dezember 1978: In Hanoi wird die Gründung der Vereinigten Bewegung zur Befreiung Kambodschas (KUFNS) bekannt gegeben. Ziel der Bewegung ist die Absetzung der Roten Khmer.
    # 11. Dezember 1978: Vietnamesische Truppen stoßen weiter in den Süden Kambodschas vor.
    # 25. Dezember 1978: Vietnamesische Truppen starten offiziell die Invasion Kambodschas. Über 100.000 vietnamesische Soldaten und 20.000 Exilkambodschaner marschieren nach Kambodscha ein.
    # 2. Januar 1979: Die Roten Khmer appellieren an die UNO, die vietnamesische Invasion zu verurteilen und bitten die Staatengemeinschaft um Hilfe, um gegen die aus ihrer Sicht durch die UdSSR unterstützte Invasion vorzugehen.
    # 5. Januar 1979: Die Volksrepublik China erklärt, dass sie die Roten Khmer im Kampf gegen die vietnamesische Invasion nicht unterstützen werde.
    # 7. Januar 1979: Die vietnamesischen Truppen marschieren im menschenleeren Phnom Penh ein und beenden die Diktatur der Roten Khmer. Die Führung der Roten Khmer flüchtet in die kambodschanischen Grenzgebiete zu Thailand und beginnt von dort einen Guerillakrieg gegen die vietnamesische Besatzung.

    Bedingt durch die absolute Kontrolle aller Nachrichtenverbindungen durch die Roten Khmer, wussten die meisten Kambodschaner weder etwas über den Krieg mit Vietnam noch über die Invasion der vietnamesischen Armee in Kambodscha. In manchen Dörfern verschwanden die Roten Khmer einfach über Nacht und ließen die Dorfbewohner unwissend zurück, andere Dörfer verwandelten sich ohne Vorwarnung in Schlachtfelder zwischen der vietnamesischen Armee und flüchtenden Roten Khmer, wobei die Roten Khmer zahlreiche Kambodschaner als „lebende Schutzschilde“ und „Arbeitssklaven“ in die schwer zugänglichen Bergregionen an der Grenze zu Thailand verschleppten.

    Die Misswirtschaft der Roten Khmer im Reisanbau, gezielte Zerstörung der verbleibenden Reisvorräte durch die Roten Khmer, Reis-Beschlagnahmen durch die vietnamesische Armee, aber auch die einfache Flucht der Feldarbeiter aus den ehemaligen Kollektiven zu ihren Heimatdörfern führte zu einer landesweiten Hungersnot, die im Oktober und November 1979 zum Tode von etwa 200.000 Kambodschanern führte.

    Die Bilder der über die Grenze nach Thailand flüchtenden Kambodschaner, die kaum mehr als lebende Skelette waren, lösten eine weltweite Welle der Hilfsbereitschaft aus. Auf massiven Druck der USA öffnete Thailand schließlich seine Grenzen für die Flüchtlinge und gestattete den Aufbau von Flüchtlingslagern, die von der UNO, dem Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen versorgt wurden. Zwischen 1979 und 1992 flüchten etwa 300.000 kambodschanische Flüchtlinge in Camps an der thailändischen Grenze. Weitere 350.000 leben außerhalb von Flüchtlingscamps in Thailand und etwa 100.000 flüchten nach Vietnam. Die Camps in Thailand werden extern durch das thailändische Militär bewacht und intern zu einem Großteil durch die Roten Khmer kontrolliert. Etwa 250.000 Kambodschaner aus diesen Camps fanden im Laufe der Jahre Aufnahme in Europa und den USA (206.052, davon alleine 84.559 in Kalifornien), die anderen wurden 1992 nach der Besetzung Kambodschas durch die UNO wieder zurückgesiedelt.

    Aber nicht nur die Knappheit an Lebensmitteln traf Kambodscha. Phnom Penh füllte sich rasch wieder mit Menschen, nachdem die befreiten, überlebenden Kambodschaner auf der Suche nach ihren Familien wieder zurück an ihre Heimatorte zogen. Dort zeigten sich die Auswirkungen des Terrorregimes. Die meisten erwachsenen Männer waren tot. Im Durchschnitt überlebte pro drei Frauen nur ein Mann und schon bald entwickelte sich in Phnom Penh ein „Männermarkt“, auf dem Männer durch ihre Familien zeitweise vermietet oder zum Überleben gänzlich verkauft werden mussten. Im Laufe der folgenden Jahre entwickelte es sich temporär zur Normalität, dass mehrere Frauen sich einen Mann als Ehemann teilten, ohne dabei innerhalb der beiden Familien zusammenzuleben.

    Vietnam setzte nach seinem Einmarsch in Kambodscha und der Vertreibung des Regimes der Roten Khmer eine provisorische Übergangsregierung aus Exilkambodschanern ein. Diese bestanden zu einem großen Teil aus ehemaligen Roten Khmer, die während der politischen Säuberungen der Roten Khmer in Kambodscha nach Vietnam geflüchtet waren. Chef dieser Regierung (Revolutionärer Volksrat) war Heng Samrin. Parallel dazu stationierte Vietnam rund 225.000 Soldaten in Kambodscha und besetzte alle wichtigen Positionen durch Vietnamesen.

    Rund 30.000 Rote Khmer flohen in das Umland, vor allem in die unwegsamen Dschungelgebiete an der Grenze zu Thailand. In einem Blitzkrieg stießen vietnamesische Elitetruppen der 5. Division bis zur thailändischen Grenze vor. Die Vertreibung der Roten Khmer und die Besetzung Kambodschas durch Vietnam wurde seitens der USA, der Volksrepublik China und der pro-westlichen ASEAN-Staaten als Versuch einer vietnamesischen Expansion mit sowjetischer Unterstützung in Asien betrachtet. Auf Druck dieser Staaten erkannte die UNO die neue kambodschanische Regierung nicht an, vergab den kambodschanischen Sitz in der UNO an die Roten Khmer und forderte den sofortigen Abzug aller vietnamesischen Truppen aus Kambodscha. Die Besetzung Kambodschas durch Vietnam wurde seitens der UNO bis 1988 offiziell als einziges Problem Kambodschas betrachtet, während die Bedrohung des kambodschanischen Volkes durch die Roten Khmer nicht in den Konflikt des kalten Krieges passte und daher aus politischen Gründen ignoriert wurde.

    Obwohl die Vertreibung der Roten Khmer durch die vietnamesische Armee für viele Kambodschaner eine Erlösung und die Rettung vor dem sicheren Tode war, war das Land weit entfernt von der Rückkehr in die Weltgemeinschaft, da es wieder einmal zum Spielball der Supermächte wurde. Ein absurder Stellvertreterkrieg begann. Die Sowjetunion hatte im November 1978 einen Freundschafts- und Beistandspakt mit Vietnam geschlossen und war Hauptwaffenlieferant Vietnams. China leitete nach der vietnamesischen Invasion eine Strafaktion ein, bei der chinesische Truppen die vietnamesische Grenze überschritten. Die USA waren lachende Dritte und begannen schließlich sogar, Pol Pot mit Waffenlieferungen in seinem Kampf gegen die kambodschanische Regierung zu unterstützen. Menschenrechtsüberlegungen gegen den Terror von Pol Pot spielten auf allen Seiten keine Rolle.

    Das Wirtschaftsembargo der westlichen Welt gegenüber Vietnam wurde daher auf Druck der USA auch auf Kambodscha übertragen und die geflüchteten Roten Khmer als nicht-kommunistische Widerstandsgruppe und legitime Regierung Kambodschas deklariert. Die Haltung der USA und der UNO und die völlige Ignoranz gegenüber den Verbrechen der Roten Khmer in und außerhalb Kambodschas verbitterte die Vietnamesen und die neue kambodschanische Regierung. Dies führte wiederum zu einem tiefen Misstrauen gegenüber allen westlichen Organisation und einer Blockade gegenüber allen Hilfslieferungen durch den Westen in das Landesinnere. So wurde die westliche Hilfe weitgehend an die durch die Roten Khmer kontrollierten Flüchtlingslager an der thailändischen Grenze oder in den Stützpunkten der Roten Khmer in der grenznahen Bergregion Kambodschas verteilt. Wie schon in der Zeit zwischen 1970 und 1975 standen viele Kambodschaner vor der Wahl, zu verhungern oder sich als Arbeitssklaven in die von den Roten Khmer kontrollierten Gebiete zu begeben.

    Trotz der Haltung der UNO kamen jedoch mehr und mehr Berichte über den Völkermord der Roten Khmer an die Weltöffentlichkeit und machten eine weitere Unterstützung der Roten Khmer durch die USA unmöglich. Als politische Lösung gründete Prinz Sihanouk auf Druck der USA, der Volksrepublik China und der ASEAN-Staaten 1982 gemeinsam mit den Roten Khmer und einer weiteren kambodschanischen Exilgruppe eine gemeinsame Befreiungsfront. Prinz Sihanouk ersetzte dabei den Führer der Roten Khmer, Pol Pot, als Exil-Präsident Kambodschas. Damit traten die Roten Khmer in der Hintergrund und die Weltöffentlichkeit konnte sich weiterhin auf die Besetzung Kambodschas durch Vietnam konzentrieren. Während Prinz Sihanouk mit der Unterstützung der USA und der Volksrepublik China das politische Gesicht der Exilregierung einnimmt, erhalten die Roten Khmer umfangreiche Waffenlieferungen aus China, die zum Teil durch die USA finanziert wurden und bilden die bewaffnete Front.

    In den folgenden zehn Jahren kommt es jedes Jahr während der Regenzeit zu Angriffen der Roten Khmer auf die vietnamesische Armee, während die vietnamesische Armee in der Trockenzeit ihre jährliche Offensive startet. Da die Roten Khmer ihre Stützpunkte in den Flüchtlingslagern ansiedeln, werden diese Lager dabei immer wieder angegriffen bzw. durch Kämpfe zerstört. Jeder dieser Kämpfe treibt weitere kambodschanische Flüchtlinge in die Flüchtlingslager nach Thailand.

    1984 rückt Kambodscha mit dem Film „The Killing Fields“, benannt nach den Killing Fields, auf denen die Massenmorde stattfanden, erneut in das Licht der Weltöffentlichkeit. Der Film zeigt am Beispiel des kambodschanischen Journalisten Dith Pran das Terrorregime der Roten Khmer und wird international ein Kassenschlager. Die Hauptrolle wird von dem kambodschanischen Arzt Dr. Haing S. Ngor gespielt, der selber als einziger seiner Familie das Terrorregime der Roten Khmer trotz mehrfacher Folter im Gefängnis überlebte und für seine Rolle mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Die Roten Khmer wurden daraufhin in der Weltöffentlichkeit mit den Nazis gleichgesetzt und der Begriff „Killing Fields“ Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs. Trotzdem ändert sich nichts am Verhalten der UNO und des Westens in Bezug auf die weitere Unterstützung und Anerkennung der Roten Khmer als Teil der Exilregierung und UNO-Vertreter Kambodschas, und der Fokus der Politik bleibt auf der Besetzung durch Vietnam behaftet. Vorschläge Australiens zur Errichtung eines internationalen Gerichtshofes zur Untersuchung der Verbrechen der Roten Khmer werden auf Druck der USA blockiert, da dies die kambodschanische Exilregierung und deren Unterstützung durch die USA und die Volksrepublik China angreifbar gemacht hätte. Seitens der USA spielte hier neben dem generellen Konflikt mit der UdSSR vor allen Dingen auch die Frage des ungeklärten Schicksals amerikanischer Soldaten in Vietnam eine Rolle und verhinderte eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Vietnam, in deren Verlauf auch eine pragmatischere Haltung zur Kambodscha-Problematik möglich gewesen wäre.

    Der erste Durchbruch zur Lösung des Kambodscha-Problems erfolgte auf Initiative der UdSSR. Michael Gorbatschows Ziel, die Beziehungen mit der Volksrepublik China und den USA zu normalisieren, führten zu Gesprächen zwischen der UdSSR, Vietnam und der Volksrepublik China in Bezug auf Kambodscha und zur vietnamesischen Zusage, bis 1990 alle Truppen aus Kambodscha abzuziehen.

    Durch das persönliche Engagement und die intensive Zusammenarbeit des russischen Diplomaten Igor Rogachew und des französischen Diplomaten Claude Martin, die beide Teile ihres Lebens im Vorkriegs-Kambodscha verbracht hatten, wurden erstmals direkte Gespräche zwischen Prinz Sihanouk als Präsidenten der kambodschanischen Exilregierung und Hun Sen als kambodschanischer Premierminister im Dezember 1987 initiiert. Weitere Gespräche zwischen den beiden Politikern folgten unter weiterer Vermittlung der beiden Diplomaten.

    Im Juni 1988 trat Prinz Sihanouk vom Amt des Präsidenten der Exilregierung zurück und beendete damit die Koalition mit den Roten Khmer. Vietnam zog parallel dazu die Hälfte seiner Truppen aus Kambodscha ab. Mit der zunehmenden Lösung der vietnamesischen Besatzung erhielt die Bedrohung durch eine mögliche weitere Machtübernahme der Roten Khmer einen neuen Stellenwert. Erstmals änderte die UNO ihre Haltung und verlangte neben dem Abzug der vietnamesischen Truppen auch einen Plan zur Verhinderung einer neuen Machtübernahme durch die Roten Khmer. Der kambodschanische Sitz in der UNO wurde Prinz Sihanouk zugesprochen, und auch die Volksrepublik China verkündete nach Gesprächen mit dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse, dass sie jegliche Hilfe für die Roten Khmer nach Abzug der vietnamesischen Truppen einstellt.

    Angezogen durch die wirtschaftlichen Potentiale änderte auch Thailand seine Haltung unter einem neuen Premierminister und baute einerseits intensive diplomatische Verbindungen mit der kambodschanische Regierung auf und begann andererseits, auf die USA hinsichtlich einer politischen Lösung des Kambodscha-Problems einzuwirken.

    Die Bemühungen Frankreichs und der UdSSR trugen Früchte, und im Juli 1989 einigten sich die Außenminister der USA, der UdSSR und der Volksrepublik China darauf, dass die Roten Khmer keine Machtposition in einer neuen kambodschanischen Regierung erhalten dürften. Im September 1989 zog Vietnam schließlich alle Truppen aus Kambodscha ab. Nach Aussagen Vietnams waren während der Besetzung Kambodschas 55.300 vietnamesische Soldaten bei den Kämpfen mit den Roten Khmer gefallen.

    Die Rückkehr der Khmer Rouge, dank dem Versagen der UNO & blinden Antikommunismus der USA

    Der Abzug der vietnamesischen Truppen, der zunehmende Druck durch die thailändische Armee und die Aussicht auf eine schlecht ausgerüstete kambodschanische Armee führte zu einem Rückzug der Roten Khmer auf kambodschanisches Gebiet. Innerhalb kurzer Zeit nahmen die Roten Khmer die Provinzhauptstädte Pailin und Battambang ein. Während Pailin eines der bedeutendsten Edelsteinabbaugebiete Asiens darstellt, ist Battambang die Reiskammer Kambodschas. Immer wieder griffen die Roten Khmer andere Landesteile Kambodschas an und verschleppten Kambodschaner als Arbeitssklaven in die von ihnen kontrollierten Gebiete. Mit Hilfe korrupter thailändischer Militärs entwickelte sich rasch ein lukrativer Handel mit Reis und Edelsteinen aus den von den Roten Khmer besetzten Gebieten gegen Waffen aus Thailand.
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  2. #2
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Grundsätzlich halte ich die Khmer Rouge für keine echten Kommunisten.

    Massenmord hin oder her, und obwohl dieser allein gegen die marxistischen & damit auch gegen die echten Kommunistischen Ideale verstößt, so ist ihre Idee vom "Argar-Kommunismus" das beste Beispiel, warum diese Gruppe wohl keine Ahnung vom Kommunismus hatte.

    Der Kommunismus/Sozialismus ist eine Ideologie für ein industrialisiertes Land, um damit ist die Idee alle Menschen eines Landes zu Bauern zu machen und somit absolut jegliche Industrie & damit auch ein Proletariat auszuschließen, eine Zeichen für eine grundsätzlich conträre Haltung zu dem Kommunistische Idealen und Vorstellungen.

    Man kann den Vietnamesen danken, das sie diese Wahnsinnigen hinderten, noch mehr unschuldige Leute abzuschlachten.
    PolPot würde, hätte er mehr Zeit gehabt bestimmt Hitler, vllt. sogar Stalin überholt haben....
    Geändert von PSI (16.03.2009 um 22:20 Uhr)
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  3. #3
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von PSI Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich halte ich die Khmer Rouge für keine echten Kommunisten.

    Echte Kommunisten sind gute Kommunisten, gute Kommunisten gibt es aber nur da, wo sie nicht die Macht haben.
    Wenn die Kommunisten an der Macht sind, zeigen sie ihr wahres Wesen.
    Gute Kommunisten sind so etwas wie [Links nur für registrierte Nutzer]
    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  4. #4
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Der Westen hat hier tatsächlich kriminell reagiert, als er Pol Pot gegen Vietnam unterstütze. Vietnam hat Recht getan, als sie dieses Monster und seine Angkar-Truppen stürzten.

  5. #5
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von PSI Beitrag anzeigen
    Man kann den Vietnamesen danken, das sie diese Wahnsinnigen hinderten, noch mehr unschuldige Leute abzuschlachten.
    Das haben die Vietnamesen wohl eher deshalb getan, weils traditionell für einen Vietnamesen dazugehörte, Kambodscha zu überfallen. Erst 1989 sind die Besatzer dann aus Kambodscha raus (weil die Unterstützung durch den großen Bruder ausblieb). Die rote Brut hatten sie vorher selbst unterstützt.


    Zitat Zitat von PSI Beitrag anzeigen
    PolPot würde, hätte er mehr Zeit gehabt bestimmt Hitler, vllt. sogar Stalin überholt haben....
    Geht nicht, zuwenige Kambodschaner.

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  6. #6
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Echte Kommunisten sind gute Kommunisten, gute Kommunisten gibt es aber nur da, wo sie nicht die Macht haben.
    Wenn die Kommunisten an der Macht sind, zeigen sie ihr wahres Wesen.
    Gute Kommunisten sind so etwas wie [Links nur für registrierte Nutzer]
    Ich denke gerade Vietnam ist ein Gegenbeispiel.

    Abgesehen von den Kiegsjahren und der durchaus verständlichen Abrechnung danach, hat sich das Land unter den "bösen Kommunisten" ganz gut gemacht.


    Es gibt dort sogar Wahlen, bei denen 25% der Kandidaten nicht auf der KPV kommen.



    Wer jetzt wegen den Boat People rumheult:
    1. Die waren frewillig so dumm....
    2. jedes Land & jede Regierung hat ihre Fehler, aber man sollte ermal vor der eigenen Tür aufräumen, bevor man über andere herzieht.


    Zudem treten auch in Vietnam die Fehler des Kalten Krieges auf, wie etwa die nicht-kommunistische Idee eines Ein-Parteien-Staats.
    Allerdings ist es hier, wie oben erwähnt, auch möglich als Nicht-Parteiler politisch aktiv zu werden.
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  7. #7
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Das haben die Vietnamesen wohl eher deshalb getan, weils traditionell für einen Vietnamesen dazugehörte, Kambodscha zu überfallen. Erst 1989 sind die Besatzer dann aus Kambodscha raus (weil die Unterstützung durch den großen Bruder ausblieb). Die rote Brut hatten sie vorher selbst unterstützt.
    Wohl erher weil die Roten Khmer unschuldige Zivilisten in Vietnam überfielen....

    Trotzdem spricht das Ergebnis für sich.

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Geht nicht, zuwenige Kambodschaner.
    Es gab ja noch Laos und Vietnam als "Spielplatz".
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  8. #8
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von Felidae Beitrag anzeigen
    Der Westen hat hier tatsächlich kriminell reagiert, als er Pol Pot gegen Vietnam unterstütze. Vietnam hat Recht getan, als sie dieses Monster und seine Angkar-Truppen stürzten.
    Schön das wir uns da einig sind.
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  9. #9
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von PSI Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich halte ich die Khmer Rouge für keine echten Kommunisten.[...]
    Das sagen sie immer, wenn die Kommunisten, um die es geht, unpopulär geworden sind. Ich frage mich mal, wie solche wie du in 20 Jahren über Chavez oder Castro reden...
    ____________________________________________
    Der Westen hätte diesen Wixxer nicht ünterstützen sollen. Und Er wurde gestürzt, weil China ncih' mehr half.
    Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
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  10. #10
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    Standard AW: Roten Khmer (franz. Khmers rouges) & ihre Entmachtung durch die Viet. Volksarmee

    Zitat Zitat von borisbaran Beitrag anzeigen
    Das sagen sie immer, wenn die Kommunisten, um die es geht, unpopulär geworden sind. Ich frage mich mal, wie solche wie du in 20 Jahren über Chavez oder Castro reden...
    ____________________________________________
    Der Westen hätte diesen Wixxer nicht ünterstützen sollen. Und Er wurde gestürzt, weil China ncih' mehr half.
    Du hast kein Gegenargument zu meiner Begründung, was ich wiedermal typisch finde!

    Castros Cuba ist auch nicht kommunistisch.

    Chavez macht gut Ansätze; aber es ist sehr simpel:
    Wenn man wichtige kommunistisch Ideale nicht befolgt z.B. Basisdemokratie; VOLKSwirtschaft; Meinungsfreiheit usw., DANN ist man auch kein Kommunist.

    Vietnam wurde sogar deshalb von China angegriffen.
    PolPot wurde besiegt, weil sich die Vietnamese als Erste erbarmten, kambodschanisch Widerstandskämpfer ausbildeten und zum Gegenangiff und zur Rettung der Menschen dort einschritten.

    Es hätte inen ja sonst reichen können Kambodscha einfach zu bombadieren, aber sie haben sich expliziet für die Befreihung diese Landes eingesetzt.

    Daran gibt es nichts rumzudeuten.

    Und der Westen hat sein Fähnchen schon immer willkürlich nach dem Wind gereckt.
    Geändert von PSI (17.03.2009 um 15:16 Uhr)
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