„Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
Robert A. Heinlein „Starship Troopers“
Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.
Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.
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Genau DAS ist doch eine Diskussion in Zimbelsterns Sinne - wer nicht seiner Meinung ist wird persönlich angegangen. Hatten wir hier doch schon oft genug. Nur wenn er selber Objekt persönlicher Kommentare wird fordert er "ad rem".
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So, und nun "ad rem": Natürlich ist Marx als Philosoph zu sehen. Das hat nichts mit "Erhöhung" zu tun - es gibt viele Philosophen, deren Werk ich als zumindest fraglich erachte. Wer Marx' (Haupt-)Werk heutzutage noch irgendeine Leitfunktion zugesteht, der ist in meinen Augen sicherlich auf dem falschen Dampfer; Man muss Philosophen jedoch auch immer im zeitlichen Kontext sehen, und hier kann ich manche von Marx' Thesen durchaus nachvollziehen. Das aber nur nebenbei.
Es ist ja auch kein Kriterium für die Einordnung in "Philosoph oder Nicht-Philosoph", ob man die Thesen des Einzuordnenden unterstützt - damit macht man es sich dann doch zu einfach. Kriterien, die ich hier aufstellen würde sind zum Beispiel: Unorthodoxheit der Ideen, Verbreitung (nicht nur zu Lebzeiten) und Wirkung der Werke (ebenfalls nicht nur zu Lebzeiten). Und hier muss man Marx zugestehen, dass in zumindest diesen drei Punkten - ganz ohne qualitative Bewertung der Thesen oder deren Wirkung auf die Gesellschaft(en) - er sicherlich zu den größten Philosophen zählt, die Europa in den letzten Jahrhunderten hervorgebracht hat.
Ich möchte nebenbei niemandem absprechen, einen Philosophen für überschätzt zu halten - das mache ich auch beizeiten - aber deswegen zu sagen er sei kein Philosoph (sondern ein was?) ist recht ... egozentrisch, auf kindische Art und Weise.
Gruß,
Soph.
Wenn meine Frau Klöße zubereitet, dann sind sie leicht und bekömmlich.
Ich halte an ihm fest. Grund: Lenin hat aus seiner Überzeugung Kohle gemacht. Marx war zu doof dazu. Um mal zu den Sozialdemokraten oder Grünen zu wechseln: Auch dort gibt es "blutleere Theoretiker" und Leutz, die sich mit Ihren Thesen vermarkten können/konnten... Genannt seien als Beispiele Fischer und Ströbele: Der eine schmeißt Steine gegen unsere Demokratie und verprügelt Polizisten, word dabei dann Außenminister unter Schröder und ist inzwischen Professor in Princetown, obwohl er es nicht mal zum ABI geschafft hat, der Andere vertrat u.a. die Auffassung "Gebt das Hanf frei" und hat nun ein Direktmandat im DBT.
sapere aude!
Die "EU" steht nicht für Europa!Die "UN" steht nicht für die Welt!
sapere aude!
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Sieh es doch mal so: Wenn Sogar Du, als strikter Gegner seiner Gedanken, Marx' Werk(e) gelesen hast, und über sie nachdenkst, dann kann man wohl die zumindest historische Evidenz Selbiger nur schwer in Frage stellen.
Wie ich schon bemerkte: Ich spreche seinem Hauptwerk keinerlei Leitfunktion für aktuelle Entscheidungsfindungen zu, aber das ist kein Kriterium für eine Qualifizierung "Philosoph oder Nicht-Philosoph". Jeder, der ernsthaft über Politik oder Ökonomie nachdenkt oder sogar professionell etwas davon verstehen muss, hat sich mit Marx' Ideen auseinandergesetzt. Selbst wenn er bei der Lektüre nur mit dem Kopf geschüttelt hat. Ich meine, das will was heißen.
Unzählige Philosophen in vielen Bereichen gelten heute als hoffnungslos überholt. Oft jedoch beeinflussen solche Werke jedoch auch Ideen anderer Denker, die unter Umständen Großartiges daraus erschaffen. Ein Beispiel wäre hier die Verbindung Russel - Wittgenstein. Ohne Russel kleinreden zu wollen - ein großer Philosoph war er sicherlich - im Gegensatz zu Wittgenstein verblasst er zur Unkenntlichkeit (in meinen Augen). Ohne Russel jedoch hätte es Wittgenstein so sicherlich nicht gegeben. Aber ich schweife ab.
Zusammengefasst (damit Du auch diesmal in Deiner Replik mit 2-3 Zeilen auskommen kannst): Ich denke nicht, dass persönliches Unterstützen der Gedanken eines Denkers über dessen Status entscheidet. Kriterien, welche ich anwenden würde habe ich zur Genüge dargelegt. Hier mag mir widersprochen werden, das ist in einer Diskussion nunmal so, und ich setze mich gerne mit solchen Widersprüchen auseinander - jedoch nicht auf solche plattem Niveau, wie in Deiner letzten Replik.
DU hast diese Diskussion angeregt; vielleicht solltest Du dann auch anfangen, sie wie eine wirkliche Diskussion zu führen. Aber dafür müsstest Du vielleicht mal Deine ideologischen Scheuklappen abnehmen. Ich hoffe wirklich, dass Du das kannst, daran glauben kann ich nicht. Aber ich werde gerne überrascht.
Gruß,
Soph.
Wenn meine Frau Klöße zubereitet, dann sind sie leicht und bekömmlich.
Eine "historische Evidenz" geht -zumindest für mich nicht- mit der Begründung des Status eines Philosophen einher. Bei Russel und Wittgenstein bin ich ehrlich und liefere Dir damit eine Flanke: Ich kenne beide nicht.
Was Marx und Lenin angeht: Natürlich habe ich deren Hauptwerke gelesen, rein darum, um gegen den Kommunismus anzutreten. Lest die Werke Eurer Feinde...
Ad Rem:
Ich verweise auf meine Vorbeiträge, in denen ich Stellung zum unternehmerischen Risiko nahm. Wenn ich ohne mich weiter zu rühren 10% Rendite an der Börse schaffe, wieso soll ich dann -wenn mir als Unternehmerziel nicht mindestens 11% nach Steuern winken-, überhaupt in ein Unternehmen investieren.
Vergeige ich mein Investment, bin ich auch noch Schuld an dem Schiksal meiner entlassenen Mitarbeiter.
sapere aude!
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