Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken über den Klang von Wörtern und bin zu inneren logischen Zusammenhängen zwischen Anfangsbuchstaben und tieferliegendem Sinn von Wörtern gekommen.
1. Wörter, die mit W anfangen, bezeichnen etwas Unbestimmtes, etwas Nicht-Individuelles, etwas Nicht-Fassbares. Sie stehen aber auch für das Gute, weil sie mit einem weichen Buchstaben beginnen.
Weite, Wiese, Wald, Weide, Wüste, Wild(nis), Welt, Wolken, Welle, Wasser, Weg, Wunder, weich, warm, wir ...
Bezugnehmend auf die Unbestimmtheit erscheinen die mit W anfangenden Fragewörter, um das Subjekt, den Ort oder die Zeit zu bestimmen und Nicht-Individuelles in etwas Individuelles umzuwandeln.
Wo, Wer, Wann, Wie, Warum, Weil
Das Wort "Wort" selbst belegt dies, ist es doch die Kombination aus Unbestimmtheit und Bestimmtheit, nämlich das W an diesem Ort.
Das W selbst wird wie eine Welle geschrieben, die Welle steht für die Unbestimmtheit, nicht nur in der Quantenphysik.
2. Wörter, die mit einem harten Anfangsbuchstaben wie K anfangen, bezeichnen etwas Radikales und auch Unschönes.
Kraft, Krieg, König, Kälte, Krise, Kotze, Keim, Klage, Krach, Knochen, Kaos, Katastrophe, Kreuz, kühn, krank, krumm, klein, knapp, knarren, kriminell
Eine Ausnahme scheint mir hier Kind zu sein. Aber sind wir nicht alle Kinder des Krieges? Auch der Kuss ist etwas Radikales, denn er vereinnahmt einen fremden Menschen und drängt ihm den eigenen Willen auf.
Im Englischen nennt man den Schrei Cry, was auf die Lautverschiebung von Sch und K hindeutet, d.h. unsere Ahnen haben den Schrei ganz richtig mit K begonnen.
3. Wörter, die mit M anfangen, bezeichnen das Mütterliche, das Vollendete (oder was dazu führt).
Mutter, Mann, Mensch, Mitte, Malen, Musik, Mund, Mai, Morgen, Messer, Mord, machen, mir, mich
Der Mond beginnt mit M, und im Englischen deutet Mom and Moon auf die enge Verwandtschaft hin, die unsere Ahnen mit der Verehrung der Nacht und der Mütterlichkeit verbanden, aus deren Schößen der Tag und Welt entspringen.
4. Wörter, die mit F oder V anfangen, bezeichnen das Väterliche und das Kriegerische, das sich von dem Vaterland Entfremdende.
Vater, Familie, Volk, Freiheit, Fahne, Feuer, Flamme, Feind, Feld, Fuß, folgen, finster, feucht, fremd
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