Da das Thema geschlossen wurde, eröffne ich es hier erneut.
Unter Helmut Kohl warteten alle auf den Aufschwung, er hatte es versprochen, den großen Ruck, einer der durch ganz Deutschland gehen sollte, hinauf in ein kapitalistisches Elysium aus Wohlstand, Frieden und Glückseligkeit. Deutschland ruckte mit und wählte ihn wieder. Passiert ist danach nichts.
Es stellte sich zum Verdruss der Bürger heraus, dass das Elysium schwer mit Hypotheken belastet war und schließlich der Subprime-Markt-Krise zum Opfer fiel. Der Schock war und ist groß. Dem hemmungslosen Konsumismus, mit dem sich das Volk so hervorragend von der Tatsache hat ablenken lassen, dass es eigentlich gar keine Macht hat, nichts zu entscheiden, dass es an allen Enden gegängelt, belogen, abkassiert und überwacht wird, wurde die Basis entzogen. Nein, nicht das Geld –so was kann man nachdrucken. Das Vertrauen. Und vertraut haben sie vielen. Den Politikern, den Managern der Großkonzerne, den Gewerkschaftsbossen und nicht zuletzt ihren Bankern. Der Elite des Volkes.
Jetzt soll wieder ein Ruck durch Deutschland gehen, wohin weiß niemand, eines wissen die Politiker und Gewerkschaftsbosse aber ganz genau: Auf keinen Fall nach rechts.
Letzten Endes geht es doch nur darum, eine kleine Elite -um es mit den Worten Walter Lippmanns zu sagen- vor dem „ Getrampel und Gebrüll einer verwirrten Herde“ zu beschützen. Und zurzeit wird das Gebrüll und Getrampel wieder lauter. Es wird versucht das Volk in Panik zu halten, damit es nicht darüber nachdenkt, wem es noch vertrauen kann.
Krisen werden und wurden schon immer instrumentalisiert um die jeweiligen Partikularinteressen durchzusetzen. Die Gewerkschaftsbosse unterstellen dem Rechtsruck per se die gewünschte Bedeutungshoheit: Rechts= Böse. An die Allgemeingültigkeit dieser These mag ich jedoch nicht mehr glauben. Insofern, um es kurz zu machen: Klaus Wiesehügel sollte lieber weiter Mörtel anrühren, anstatt das Volk aufzuhetzen.