Berlin. Drei Wochen vor der Bundespräsidentenwahl sinken die Aussichten für Gesine Schwan. Einige SPDler verweigern ihr die Stimme. Selbst für SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ist Schwan nicht die erste Wahl.
Die SPD-Kandidatin kann einem Bericht der „FAS” zufolge nicht mit allen Stimmen von SPD und Grünen in der Bundesversammlung rechnen. Danach wollen die SPD-Bundestagsabgeordneten Gunter Weißgerber und Rainer Fornahl sowie die Grünen-Abgeordnete Uschi Eid die Kandidatin nicht wählen.
Außenminister Frank Walter Steinmeier (SPD).
Die Zeitung meldet zudem, dass der heutige SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier lieber seinen Vorgänger im Auswärtigen Amt, den Grünen Joschka Fischer, gegen Bundespräsident Horst Köhler aufgestellt hätte. Steinmeiers Vorschlag sei an Ex-SPD-Chef Kurt Beck gescheitert.
"Köhler ist zum richtigen Bundespräsidenten geworden”
Der SPD-Politiker Egon Bahr sprach sich am Sonntag für Köhler aus. Bahr sagte in einem Rundfunk-Interview, Horst Köhler sei ein hochrangiger internationaler Finanzbeamter gewesen. „Aber er ist zum richtigen Bundespräsidenten geworden.” Bahr fügte hinzu: „In dieser Zeit ist es gut, an der Spitze des Staates jemanden zu haben, der von Finanzen und internationalen Finanzen eine Ahnung hat.”
Union, FDP und die Freien Wähler in Bayern stehen mit 614 Delegierten öffentlich geschlossen hinter Köhler. Im ersten Wahlgang ist die Mehrheit von 613 der 1224 Delegierten für die Wahl erforderlich.