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Thema: Suizid

  1. #1
    meh
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    Standard Suizid

    Tach,

    Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.

    In Wiki hab ich dazu Folgendes von Nietzsche gefunden:

    „[...] Seinen Tod stirbt der Vollbringende, siegreich, umringt von Hoffenden und Gelobenden.
    Also sollte man sterben lernen; und es sollte kein Fest geben, wo ein solcher Sterbender nicht der Lebenden Schwüre weihte! [...]“
    „[...] Dass euer Sterben keine Lästerung sei auf Mensch und Erde, meine Freunde: das erbitte ich mir von dem Honig eurer Seele.
    In eurem Sterben soll noch euer Geist und eure Tugend glühn, gleich einem Abendroth um die Erde: oder aber das Sterben ist euch schlecht gerathen. [...]“ (Zitate aus Also sprach Zarathustra, Erster Teil, Vom freien Tode)

    Wer also tatsächlich sterben will, aus Überzeugung, nicht aus Angst, sollte man nicht dem diesen Wunsch freimütig einräumen? Ist es nicht unser eigenes Recht, uns selbst zu beenden? Ist Aufkärung über dieses Thema nicht viel wichtiger als es entweder ein "paar Spinnern" zuzuschreiben oder einfach zu ignorieren?

    Menschen, die sich den Großteil ihres Lebens wünschen, nie geboren worden zu sein, sollten im Supermarkt Selbstmordpillen kaufen können. Was passiert stattdessen? Sterben sie, werden sie als Spinner betrachtet, leben sie, werden sie zum Psychiater geschickt, die ihnen noch ein paar Jahre Qualen schenken, am besten auch noch auf Medikamenten. Nur - wozu? Wenn ein Mensch psychisch in eine dermaßen "falsche", also nicht gewollte, Richtung gelenkt wird, so ist dies nicht nur sein Fehler - wie könnte es - sondern zu großen Teilen der Fehler der Gesellschaft, allen voran der Eltern.

    Suizid ist der einzige sichere Weg, diese Gesellschaft zu verlassen.

    Das Kind muss unter den fehlenden Fähigkeiten der Eltern leiden - manchmal ein Leben lang, und das nur, weil ihm von früh an gelehrt wurde, dass "Selbstmord keine Lösung" sei. Und doch - es ist sogar die Lösung. Für alles.

    Und wer weiß - niemand kann es wissen - vielleicht liegt ja für gerade die, die das erkennen, ein Paradies danach.

    Über Gegenargumente dankbar,
    Leo

  2. #2
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Tach,

    Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.

    .....................

    Und wer weiß - niemand kann es wissen - vielleicht liegt ja für gerade die, die das erkennen, ein Paradies danach.

    Über Gegenargumente dankbar,
    Leo
    musel wissen das ............... und finden dann sauere weintrauben vor..............
    .


  3. #3
    meh
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von dimu Beitrag anzeigen
    musel wissen das ............... und finden dann sauere weintrauben vor..............
    .
    "Musel" sollten eigentlich nicht das Thema sein, auch wenn da diese Mentalität vorhanden ist.

  4. #4
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    "Musel" sollten eigentlich nicht das Thema sein, auch wenn da diese Mentalität vorhanden ist.
    schon klar.
    mit diesem beispiel drücke ich nur die enttäuschenden erwartungen für selbstmörder aus.
    .


  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Tach,

    Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.


    Wer also tatsächlich sterben will, aus Überzeugung, nicht aus Angst, sollte man nicht dem diesen Wunsch freimütig einräumen? Ist es nicht unser eigenes Recht, uns selbst zu beenden? Ist Aufkärung über dieses Thema nicht viel wichtiger als es entweder ein "paar Spinnern" zuzuschreiben oder einfach zu ignorieren?

    Menschen, die sich den Großteil ihres Lebens wünschen, nie geboren worden zu sein, sollten im Supermarkt Selbstmordpillen kaufen können. Was passiert stattdessen? Sterben sie, werden sie als Spinner betrachtet, leben sie, werden sie zum Psychiater geschickt, die ihnen noch ein paar Jahre Qualen schenken, am besten auch noch auf Medikamenten. Nur - wozu? Wenn ein Mensch psychisch in eine dermaßen "falsche", also nicht gewollte, Richtung gelenkt wird, so ist dies nicht nur sein Fehler - wie könnte es - sondern zu großen Teilen der Fehler der Gesellschaft, allen voran der Eltern.

    Suizid ist der einzige sichere Weg, diese Gesellschaft zu verlassen.

    Das Kind muss unter den fehlenden Fähigkeiten der Eltern leiden - manchmal ein Leben lang, und das nur, weil ihm von früh an gelehrt wurde, dass "Selbstmord keine Lösung" sei. Und doch - es ist sogar die Lösung. Für alles.

    Und wer weiß - niemand kann es wissen - vielleicht liegt ja für gerade die, die das erkennen, ein Paradies danach.

    Über Gegenargumente dankbar,
    Leo
    Holla, das ist jetzt aber mal ein Thema !

    Grundsätzlich steht es doch jedem frei über sein Ableben selbst zu bestimmen, sofern er psychisch und körperlich in der Lage ist dazu.

    Und, im Normalfall halte ich Selbstmord nicht für DIE Lösung weil es ein entgültige Sache ist und niemand davor gefeiht ist, nicht wirklich alles unternommen zu haben um die angeblichen Gründe dafür wirklich als lösbar zu halten.
    Dein Beispiel mit dem Kind kann ich nun nicht nachvollziehen, denn Unfähigkeit der Eltern ist ja nun kein Grund sich das Leben zu nehmen.
    Übrigens ist der Selbstmord nicht unbedingt das sicherste Mittel zu sterben, es mißglückt oft genug und die Folgen dessen sind dann allerding häufig ein wirklicher Grund zum sterben.
    Wenn wir nun mal schwere und unheilbare Erkrankungen ausnehmen gibt es eigentlich keinen Grund aus dem Leben scheiden zu wollen, es ist lediglich die momentane Unfähigkeit mit einer Lebenssituation umzugehen.
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  6. #6
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    Standard AW: Suizid

    Unter der Prämisse, dass nach dem Tod noch etwas kommt, ist der Suizid potentiell keineswegs die Lösung für alles.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  7. #7
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Wenn wir nun mal schwere und unheilbare Erkrankungen ausnehmen gibt es eigentlich keinen Grund aus dem Leben scheiden zu wollen, es ist lediglich die momentane Unfähigkeit mit einer Lebenssituation umzugehen.
    Das wiederum sehe ich anders. Mir fielen so einige Dinge ein, die subjektiv -und darauf kommt es ja letztlich an- das Leben restlos entwerten bzw die positive Kompensation des Elends beseitigen können.
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  8. #8
    meh
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Holla, das ist jetzt aber mal ein Thema !

    Grundsätzlich steht es doch jedem frei über sein Ableben selbst zu bestimmen, sofern er psychisch und körperlich in der Lage ist dazu.

    Und, im Normalfall halte ich Selbstmord nicht für DIE Lösung weil es ein entgültige Sache ist und niemand davor gefeiht ist, nicht wirklich alles unternommen zu haben um die angeblichen Gründe dafür wirklich als lösbar zu halten.
    Dein Beispiel mit dem Kind kann ich nun nicht nachvollziehen, denn Unfähigkeit der Eltern ist ja nun kein Grund sich das Leben zu nehmen.
    Übrigens ist der Selbstmord nicht unbedingt das sicherste Mittel zu sterben, es mißglückt oft genug und die Folgen dessen sind dann allerding häufig ein wirklicher Grund zum sterben.
    Wenn wir nun mal schwere und unheilbare Erkrankungen ausnehmen gibt es eigentlich keinen Grund aus dem Leben scheiden zu wollen, es ist lediglich die momentane Unfähigkeit mit einer Lebenssituation umzugehen.
    Was ich eher meinte.

    Die meisten Suizidalen in unserer Gesellschaft sind "Ausgeschlossene". Sie fühlen sich unterdrückt und haben häufig nie richtig gelernt, sich im sozialem Umfeld zurechtzufinden - sie sind wahnsinnig unsicher. Für viele dieser Menschen ist das ganze Leben schon die Hölle. Wer morgens mit dem Gedanken aufwacht, sterben zu wollen, und abends mit dem Gedanken einschläft, sterben zu wollen, weil ihm jeder Tag in seinem Leben nichts als Verdruss und Qualen bringt - ist es dann nicht rational, wenn dieser Mensch seine Mitmenschen von seiner Anwesenheit erlöst?

    Solche Menschen haben ja auch ein völlig falsches Bild von sich, sie denken, sie seien allen völlig verhasst. Solche Gedanken sollen dann wiederrum dadurch gelindert werden, dass sie sich mit anderen Menschen auseinandersetzen und ihnen ihre Gedanken erläutern, doch weil sie ja sozial solche Idioten sind, werden sie wiederrum missverstanden und fühlen sich daraufhin noch weiter gedrängt.

    Die Alternative ist der Psychiater; Medikamentchen, die Dich glücklich machen sollen, letzten Endes aber Deine ganze Persönlichkeit über den Haufen werfen. Meiner Meinung nach die weit schlechtere Alternative.

    Ich habe übrigens gerade [Links nur für registrierte Nutzer] gelesen - falls es interessiert.

  9. #9
    meh
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Unter der Prämisse, dass nach dem Tod noch etwas kommt, ist der Suizid potentiell keineswegs die Lösung für alles.
    Auf "dieser" Welt dann doch schon.

  10. #10
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    Standard AW: Suizid

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Auf "dieser" Welt dann doch schon.
    Sicher. Aber sofern das eigentlich Ich bestehen bleibt, nimmt man all seine unerträglichen Erinnerungen und Frustrationen dahin, wohin man dann geht, mit.
    Und als die große Selbstausknipsung, die mancher gerne unternehmen würde, wäre der Suizid damit untauglich.
    EInmal ganz abgesehen von der Frage, was der etwaige Gott eigentlich zu diesem Thema meint.
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