Sehr guter Beitrag von NITUP.
In einer Welt, die keine wirklichen Ziele mehr verfolgt, kann man allerdings schlecht "die Pflicht" festlegen. Wir befinden uns in einer Zeit, in der die Menschen vor sich hindümpeln, wo es keine großen Ideen und Ideale gibt, die man verwirklichen will. Das einzige Ideal ist das möglichst bequeme Leben, der immer größere Wohlstand im Hier und Jetzt. Demokratische Gesellschaften sind arg gegenwartsbezogen. Weiter als bis zur nächsten Wahl wird nicht gedacht.
Es ist doch gerade eine (fragwürdige) Errungenschaft des Liberalismus, dass sie jeden Menschen von einer etwaigen Pflicht ausgenommen hat und ihm seine Freiheit tun und lassen zu können, was er will, gegeben hat. Wir wandern ziellos umher und kümmern uns um Lapalien, Nichtigkeiten und Banalitäten. Sobald der moderne Mensch in die Pflicht gegenüber Volk und Staat genommen wird, jault er auf. Man will sich im Grunde niemandem mehr unterordnen, sondern frönt dem hemmungslosen Individualismus und der Selbstverwirklichung.
Wo alle Menschen gleich sind, ist niemand in der Pflicht. Die demokratischen Gesellschaften negieren die Grundsätze einer natürlichen Hierarchie, wodurch es nur noch Könige gibt, aber keine Diener (überspitzt formuliert). Ohne Religion (Gott als höchstes Wesen) oder ohne einen hierarchische Ordnung, verliert der Mensch seine Demut und ergeht sich in grenzenloser Hybris.
Das Geschwafel von Gleichheit und die Auslöschung der Religion sind also für diese Entwicklung verantwortlich. Will man also die Pflicht des Einzelnen festlegen, bedarf es klarer Strukturen, einer gottgebenen Ordnung und die Aufhebung der Gleichheit.