In einer Situation in der die Sinnlosigkeit unserer Existenz, ausgehend von der Idee daß wir ein willenlos agierender Haufen Fleisch sind, zum Common Sense mutiert, innerhalb der westlichen Gesellschaften die letzten religiösen Sicherungen ganz offensichtlich durchbrennen, selbst die Familie als allerletzter Hort irgend einer Art von Überindividualismus mehr und mehr als Irrtun ,,erkannt" und folgerichtig aufgegeben wird, muß ein Überlegen ansetzen.
Denken wir die Zustände zu Ende, führt das - wenn mich nicht alles täuscht - zu einem wenigstens für Westeuropa zutreffenden Zustand von radikalem Kosmopolitismus, Individualismus, moralischer Ungebundenheit, Pazifismus; einem Seinszustand, der seine höchste Erfüllung in der Lustbefriedigung sieht ( denn schließlich ist alles, Liebe, Gottglauben, Schönheitsempfinden, Entrückung genauso Ergebnis körperlich, d.h. fleischlicher Prozesse wie das Gefühl der Lust, und letzteres ist das angenehmste; es verwundert nicht, daß die ganzen Aufklärer das große Schwein Epikur wieder ausgraben, dieses Sinnbild von Verweichlichung )...wie gesagt, wenn ich mich nicht irre, ist das das Angebot der sogenannten Aufklärung : im Endeffekt ist alles sinnlos, alles, was die Menschen bis dato für höhere Gefühle gehalten haben, ist ein Trug und darum richten wir es uns hier denn bis wir im Nichts unvergessen verschwinden so bequem wie möglich ein. Das ist eine Option für Weiber.
Vor diesem Hintergrund, und dem Setzen des Umstandes daß eine religiöse bzw. metaphysisch motivierte Erneuerung der europäischen Menschheit absolut unrealistisch ist, wird der Faschismus, d.h. das Eingeständnis, daß diese grundsätzlichen Voraussetzungen der Aufklärer nicht ganz falsch sind, man aber wenn schon alles sinnlos dann doch wenigstens heroisch und ästhetisch untergehen möchte, zu einer ganz natürlichen Option, oder nicht?
Ich denke, der Faschismus, d.h. natürlich nicht eine Wiederholung des Faschismus, sondern eine den Umständen entsprechende Aufnahme der urfaschistischen Gefühls- und Gedankenwelt, stellt gerade für den weniger schlechten Teil junger Männer, und damit für den maßgeblichen Teil der Menschheit früher oder später eine Wahlmöglichkeit dar; denn wenn die Ergebnisse der modernen Naturforschung und ihre gezogenen Konsequenzen ( Singer ) für bare Münze genommen werden, will heißen : den Grund unseres Denkens und Tuns darstellen, nicht mehr bezweifelt werden, man gleichzeitig - wie es nur allzu selbstverständlich ist - aber nicht bereit ist sich einzureihen in die Front eines spießbürgerlich-liberalhedonistischen Lebens, weil dieser - zumindest auf mich - völlig unästhetisch und verweichlicht wirkt, weil sich ein überrationaler Reflex gegen die künstlerisch und gesellschaftlichen Auswüchse des modernen Seins längst unauslöschlich in das eigene Seelenleben hineingefressen hat, man die Kraft aber nicht mehr findet die Dekadenz mit der Hilfe des Glaubens an Gott zu überwinden, dann ist die faschistische Revolte eine Option für den Mann.