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Thema: Ist der Faschismus eine Option?

  1. #31
    Tragödie Benutzerbild von Pandulf
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Wer Sehnsucht nach Heroismus hat sollte einfach Banker in Frankfurt werden. In den himmelhohen Türmen herrscht Krieg pur. Gegen die internationale Konkurrenz, gegen die Kollegen, gegen den Chef. Wer Sehnsucht nach Krieg hat, findet hier alles. Kampf, aber auch Beute - viel Geld, Weiber und geselschaftliches Ansehen. Ganz ohne Schiessen.
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  2. #32
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Pandulf Beitrag anzeigen
    Wer Sehnsucht nach Heroismus hat sollte einfach Banker in Frankfurt werden. In den himmelhohen Türmen herrscht Krieg pur. Gegen die internationale Konkurrenz, gegen die Kollegen, gegen den Chef. Wer Sehnsucht nach Krieg hat, findet hier alles. Kampf, aber auch Beute - viel Geld, Weiber und geselschaftliches Ansehen. Ganz ohne Schiessen.
    Ich hatte mal einen [Links nur für registrierte Nutzer] gefunden, der argumentiert, das Feld der Wirtschaft sei nach der Kastration der Politik und anderer Felder nunmehr als dasjenige übriggeblieben, auf welchem der Mensch seinen Willen zur Macht ausleben könne.

    Man könnte argumentieren, daher wöllten Kommunisten die Wirtschaft vergesellschaften und verbänden ideologisch Faschismus immer mit dem "Finanzkapital" - in Wirklichkeit ginge es ihnen um die Abschaffung jeglicher Freiräume für Menschen, anders zu sein als andere, jeglicher Ungleichheit.

  3. #33
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Wie definierst du da die Metaebene? Gesamtgesellschaftlich?
    Ähm...
    Gute Frage, moment, muss ich erstmal lesen, wie ich vor ein paar Tagen drauf kam...


    Okay. Folgendes:

    "Faschismus" oder ein anderes politisch / gesellschaftliches / wirtschaftliches System hätten wir auf der Ebene konkreter - deswegen Objekt- - Regeln.
    Die Metaebene ist die, von der wir diese Regeln ableiten.
    Wir können da einen Vergleich machen mit meinetwegen Gesetzen und Verfassungsartikeln odgl.
    Die philosophische Metaebene ist diejenige, auf der wir dann sozusagen Regelfindungsregeln finden. Finden wir keine und können wir also keine Regeln finden, können wir auf den Gedanken kommen, sie zu erfinden.
    Und eben dieser Vorschlag wurde im Eingangsbeitrag gemacht.
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  4. #34
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Die Alltagserfahrung zeigt jedem: Weiber schnattern, gackern, mähen und muhen. Es ist Ausdruck ihres Wesens. Die Dialektik hält sich zwar für rational, jedoch beginnen sich die Aussagen nach und nach mit den Vorigen zu widersprechen. Schonmal mit Weibern diskutiert?! Politkaste in der BRD beobachtet?!
    Ich versuche, mit "Weibern" nicht zu diskutieren.
    Das bringt nur Missmut.

    Allerdings schreibst Du ja selbst: "hält sich für rational".
    Ist es also nicht.
    Und umgekehrt die ratio als mitnichten "weibisch".

    Männer bevorzugen das Handeln
    Man muss hier vielleicht ein Handeln im Sinne einer Aktion unterscheiden von einer Art Aktivismus um seiner selbst Willen, im schlechteren Falle überschwenglich und ziellos.
    Oder, anders, ein Tun von einem Machen.


    Ansonsten:

    Es darf die Wahrheit ausgesprochen werden, daß eine gesunde Kultur nicht möglich ist, wo neben dem Prinzip der Aktion nicht das der Kontemplation besteht.
    (Julius Evola)
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  5. #35
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Acheiropoietos Beitrag anzeigen
    Die Verwirklichung des Spenglerschen Caesarismus als Opfergabe des Fatalismus?
    Ein bisschen so ungefähr, ja.
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  6. #36
    Mitglied Benutzerbild von Humer
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Der Faschismus verzichtet auf die Kontrolle der Macht, sonst wäre er keiner. Faschismus light kann es nicht geben. Die Macht kontolliert das Volk, notfalls mit Terror. Weil Menschen fehlbar und egoistisch sind, kann es den idealen guten Führer nicht geben, die große Staats-Idee muss zur gewönlichen Diktatur verkommen. Der Mythologische Überbau ist nur noch für Sonntagsreden gut. Wer will das wirklich ?
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  7. #37
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    ...Aber im Grunde müsste man noch Liberalismus und Libertarismus unterscheiden. Und eigentlich müsste man diese Begriffe auch noch von der Demokratie abgrenzen, weil ich mittlerweile davon ausgehe, dass Liberalismus und Demokratie ganz streng genommen Gegensätze sind. Wenn sich 51% dafür aussprechen, dass du kein Bier mehr trinken darfst? Tjoa...
    Ich halte diese Auslegung für eine Pervertierung des Demokratiebegriffes. Insbesondere bei Linken wird der ungezügelte Mehrheitsentscheid über alles und jenes, der dann -oh Wunder- jedoch durch eine "Legislative" (oder Politbüro) genannte Minderheit im Namen der Bevölkerung durchgesetzt wird, als "demokratische Urform" favorisiert, weil er die Vorstufe vorgaukelt, aus der dann quasi alternativlos und logisch der Kommunismus zu entstehen habe.

    In meinen Augen widerspricht ein Mehrheitsentscheid aber den demokratischen Grundsätzen um so mehr, je weiter die Gewichtung des Stimmrechtes der Entscheider davon abweicht, wie sehr die gefällte Entscheidung sie selber betrifft.
    Obwohl in der Praxis eine ideale Umsetzung dieser Forderung oft an pragmatischen Notwendigkeiten scheitern muß, gilt aber dennoch die Minimalforderung: soviel individuelle Entscheidungsfreiheit wie möglich, soviel Mehrheitsentscheid wie nötig. Mehrheitsentscheidungen dürfen niemals die Regel werden.

    Typisches Beispiel: Wehrpflicht in Deutschland! Von den 100% der Wählenden ist selbst nur ein Bruchteil von der Entscheidung betroffen, obwohl für diesen Mißstand keine wirkliche Notwendigkeit besteht. Praktisch alle Staaten mit wirklich demokratischer Unterfütterung haben dies erkannt und sich diesbezüglich längst verbessert. Demokratie ohne Liberalismus halte ich für eine Farce.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  8. #38
    marc
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Manfred_g Beitrag anzeigen
    Demokratie ohne Liberalismus halte ich für eine Farce.
    Genau das ist ja mein Punkt! Ich rede ja nicht der Massendiktatur das Wort, sondern quasi einer liberalen Zähmung, wenn man so will. Also zumindest, wenn es um "innere Logik" geht.
    Natürlich ist die Frage interessant, welcher Demokratiebegriff der "richtige" sei und welcher die pervertierte Form davon. Vielleicht auch: wie wir das Ganze dann nennen. Aber ausnahmsweise habe ich jetzt mal keine Lust auf theoretische Grundsatzdiskussionen, weil ich aufräumen muss. :P

    Aber ich finde (ehrlich gesagt) mein Bierbeispiel auch gar nicht so polemisch, weil es nunmal Bereiche gibt, die individuell sind und persönlich ("Körperpolitik"), aber die demokratisch, mit Mehrheitsentscheid und Wahlrecht und was weiß ich noch völlig antiliberal reglementiert werden können. Linke haben mit diesem Punkt vielleicht auch deshalb ein Problem, weil die logische Schlußfolgerung ein freies Wirtschaftssystem beinhalten müsste.
    Ich meine, jemand wie Milton Friedman ode so hat schon sehr früh für Drogenfreigabe plädiert - aber sowas kann (bzw. sollte!) man nicht kombinieren mit einer staatlichen Garantie für lebenslange Luxusrente und's Häusle am Meer.
    Mh, ist das jetzt ein gutes Beispiel? Keine Ahnung, aber ich glaube, so ungefähr sollte deutlich sein, was ich meine. Jedenfalls hat eine liberale Demokratiekritik ja auch Tradition, von Tocqueville über Hayek, Mises usw.
    Geändert von marc (20.05.2009 um 22:21 Uhr)

  9. #39
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Genau das ist ja mein Punkt! Ich rede ja nicht der Massendiktatur das Wort, sondern quasi einer liberalen Zähmung, wenn man so will...
    Jaja, das ist bei mir auch so angekommen. Dein Beitrag hat mich lediglich dazu veranlaßt, meine Meinung deutlich vorzubringen, aber meine Kritik bezieht sich nicht auf deine Haltung. Ich habe es so aufgefaßt, daß du diesbezüglich einen ähnlichen Standpunkt vertrittst wie ich.
    "Free your mind - and your ass will follow"
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  10. #40
    Mitglied Benutzerbild von Ajax
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Wir leben in einer Zeit, in der jegliche Werte abhanden gekommen sind, wo keine wirklichen Staatsmänner unser Land regieren, wo der Atheismus die Religion als sinnstiftendes Element verdrängt hat und der Mensch nun in einem liberalen Chaos herumtaumelt, eingepfercht in eine drastisch ökonomisierte Welt, die das Leben bis in kleinste Detail in wirtschaftlicher Hinsicht regelt, den Menschen zum Sklaven des Kapitalismus macht, wo er sich zwar frei glaubt, aber in Wirklichkeit doch Gefangener ist in einer Welt, in der der Konsum die Ersatzreligion, das sinnstiftende Element darstellt. Geistig ist unsere Gesellschaft arm, wenn nicht gar am Ende ihrer Schaffenskraft angelangt.

    Unser Weltbild wird bestimmt von rationalen Gesichtspunkten, von Technik und Naturwissenschaften, die uns zwar Erklärungen liefern, aber essentielle Fragen des menschlichen Lebens nicht beantworten können. Der Faschismus bildet einen Ersatz für diese Sinnentleertheit, indem er den Führerkult und die Ideologie quasireligiös erhebt und dem Menschen wieder ein Stückchen Sinn und den alten Glanz wieder zurückzubringen versucht.

    Der Faschismus steht dem modernen Weltbild konträr gegenüber. Er strebt nach Aufbruch, nach Größe, nach Höherem. Die Demokratie bejubelt das Niedrige, das Perverse, das Triebhafte und Materielle, kurz das Vergängliche und Nichtige.

    Wahrscheinlich wird jedoch auch ein wiederauflebender Faschismus erneut scheitern, da die Identifikation fehlt. Entweder ist er zu stark auf eine Person (den Führer) gerichtet, mit dessen Ableben die gesamte Ideologie in sich zusammenfällt oder ihm fehlt der Mythos, der ihn legitimiert. Es ist schwer heute irgendetwas zu finden, dass einen Bezug zur Vergangenheit herstellt und auch irgendwie begründbar als neue Weltanschauung umgesetzt werden kann. Da unsere Weltsicht sehr naturwissenschaftlich geprägt und die Religion weitestgehend aus dem Alltag verschwunden ist, wird sich ein mythologisch-religiöser Anspruch kaum finden, geschweige denn eine Person aus der dumpfen Masse, die sich heroisch von den anderen absetzt und als neuer Heilsbringer in Erscheinung tritt. Die Folge wäre eine "normale" Diktatur.

    Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
    Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
    Deutsches Volk, du konntest fallen,
    Aber sinken kannst du nicht!

    Theodor Körner

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