Experte schlägt Alarm
Alarm geschlagen hat wegen der Vorgänge in der Prignitz als erster der Rechtsextremismusexperte Günther Hoffmann aus Anklam. Er befasst sich seit Jahren mit einer eigenartigen rechten Szene, die sich im Internet rasant entwickelt - den "Reichsbürgern". "Das sind Verschwörungstheoretiker, die die BRD ablehnen und behaupten, das Deutsche Reich bestehe fort", sagt Hoffmann. Ihre Gallionsfigur sei der einstige RAF-Terrorist und heutige Neonazi Horst Mahler. Das Fürstentum Germania ist der erste große Auftritt der "Reichsbürger". Hoffmann schätzt die Zahl der aktiven Reichsbürger auf 40 000. "Da wächst etwas Gefährliches heran", sagt er. "Das Fußvolk ist naiv, aber die Hintermänner sind es nicht."
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Verschwörungstheorie
Dann beugt sich Haberschuss verschwörerisch nach vorne. Die EU, der Euro und die Nato würden noch dieses Jahr zusammenbrechen. Wer seiner Meinung nach hinter der Krise steht, sagt er nicht. Aber er erwähnt die "Hochfinanz" und die "Illuminaten". Die Illuminaten sind in der Esoterikszene eine Chiffre für die Einflussreichen, den Finanzadel, letztlich die Juden. Haberschuss raunt, es sei doch kein Zufall, dass ausgerechnet in der Pleitebank Hypo Real Estate "der Knobloch" an der Spitze stehe. Bernd Knobloch ist der Sohn der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch.
Die antisemitische Internetzeitung "Deutsches Volksblatt", herausgegeben vom Vize-Fürsten Jessie Marsson, belässt es nicht bei Andeutungen: Es seien jüdische Familien wie die Knoblochs, die das deutsche Volk in die Finanzkrise trieben, wird dort nahegelegt.