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Thema: Es gibt keine Politik ohne Religion

  1. #1
    CIA Benutzerbild von cinema
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    Standard Es gibt keine Politik ohne Religion

    Man kann das so sehen.

    Die Bibel ist das Grammatikbuch der christlichen Sprache.

    Zu jedem Grammatikbuch gehört ein Übungsteil.

    Angewandte Grammatik der christlichen Sprache = Politik. Sie (die Politik) ist der Versuch, die gelernten Grammatikregeln (Theorie, Religion), im Übungsteil (die Geschichte der Menschheit) richtig anzuwenden.

    Wenn wir in der Lage sind, die Übungen des göttlichen Aufgabenhefts richtig zu lösen, dann erst sind wir der göttlichen Sprache mächtig.

    Deswegen denke ich, dass es keine Politik ohne Religion geben kann sowie es keine Sprache ohne Grammatik gibt.

    Und ich frage mich, ob die Demokratie, wie sie heute ist ( die Diktatur der Mehrheit, die Mehrheit, die Jesus gekreuzigt hat) die einzige Lösung der Grammatikübungen ist, die uns Gott aufgegeben hat.

    Was sagt das Lösungsheft dazu?

    Was würde Jesus, wenn er heute leben würde, zu der politischen und wirtschaftlichen Lage in Europa und der Welt sagen?
    Wer Alfred Hitchcocks Film "die Vögel" gesehen hat, hat auch die Apokalypse des Johannes gelesen.

  2. #2
    Der Richtige Benutzerbild von Sven71
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zunächst ist festzustellen, daß Demokratie alleine nicht der Weisheit letzter Schluß ist, insbesondere wenn sie keine direkten Elemente aufweist. Mit Mehrheitsbeschlüssen kann man auch gröbsten Unfug legitimieren. Es gehören auch ethische Grundwerte dazu und die politische Macht sollte vom Souverän i. S. e. Republik im Zaum gehalten werden können.

    Ob Politik unbedingt Religion braucht oder ob eher säkular geprägte, ethische Wertvorstellungen, wie sie seit der Aufklärung entwickelt wurden (insbesondere der Gedanke der Freiheit), Grundlage politischen Handelns sein können, kann an dieser Stelle diskutiert werden.
    Fokussiert auf das Christentum stellt sich auch wiederum die Frage, welchen Einfluss die Konfessionen auf die Politik hatten. Martin Luthers Reformation hat die Einstellung zum bis dato eher negativ konnotierten Begriff der "Arbeit" besipielsweise erheblich verschoben. Der asketische Protestantismus hat die eine planende, vorausschauende Lebensweise als Bewährungsprobe angesehen.
    Die Entwicklung anhaltenden Wohlstands durch eine seither veränderte Arbeits- und Berufsmoral ist anteilig auch der Reformation geschuldet. Man muß davon ausgehen, daß die Politik davon freilich nicht unberührt geblieben ist.

    Die Dekadenz der auf diesen Pfeilern gewachsenen Wohlfahrtsstaaten, in denen eine Art "Recht auf Faulheit" durchgesetzt werden soll und eine Ungleichverteilung der Vermögen beklagt wird, während man die Ungleichverteilung des unternehmerischen Risikos billigend in Kauf nimmt und sich in die soziale Hängematte legt, zeigt nur eines: Wir sind auf dem Rückzug aus Reformation und Aufklärung. Arbeit ist nicht mehr Berufung, sondern wird wieder zur der göttlichen Schickung, als die sie vor der Reformation gesehen wurde. Und das durchaus auch von germanischen Heiden; der Begriff Arbeit soll sich ja möglicherweise aus dem germanischen "orbu" (Knecht) ableiten.

    Auch diese Rückwärtsentwicklung wird politisch begleitet und gestützt. Im Extremfall bis hin zu einer egalitaristischen Ruinwirtschaft à la DDR. Daher denke ich, daß Politik wohl doch auch ohne Religion möglich ist.
    Schwer fällt die Entscheidung, was besser ist: Zwischen fundamentalistisch-religiöser Politik, die wie im Iran den Radiergummi gegen religiös nicht korrekte Staaten richten will, und einem irgendwo zwischen soft-sell-Jesus, Atheismus und völliger Verwirrung pendelnden Gutmenschenstaat, der seine Verbotswut gegen politisch nicht korrekte Elemente im eigenen Land richtet, mag man sich kaum entscheiden.
    "200 goals isn't a plan. It's a wishlist!"
    Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens



  3. #3
    hardcore Atheist Benutzerbild von Dingo
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Wie kann man nur diese engstirnige Meinung vertreten? Es waere doch mehr als wuenschenwert sich der Zwangsjacke einer (egal welcher) Religion zu entledigen. Der moderne Mensch, falls er etwas Intelligenz besitzt, ist in der Lage sein Leben selbst zu gestalten, ohne staendig von einem religioesen Einpeitscher in eine bestimmte Ecke gedraengt zu werden. Aber fuer manche Menschen ist es offenbar wichtig gefuehrt und gegaengelt zu werden. Welch ein armes Leben, ohne Selbstverwirklichung, ohne Eigenverantwortung.
    "Glaube und Hoffnung sind keine Lebensstrategien. Wissen, Weitblick und der feste Wille zur Realitaet fuehren ans Ziel."

  4. #4
    CIA Benutzerbild von cinema
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von Dingo Beitrag anzeigen
    Wie kann man nur diese engstirnige Meinung vertreten? Es waere doch mehr als wuenschenwert sich der Zwangsjacke einer (egal welcher) Religion zu entledigen. Der moderne Mensch, falls er etwas Intelligenz besitzt, ist in der Lage sein Leben selbst zu gestalten, ohne staendig von einem religioesen Einpeitscher in eine bestimmte Ecke gedraengt zu werden. Aber fuer manche Menschen ist es offenbar wichtig gefuehrt und gegaengelt zu werden. Welch ein armes Leben, ohne Selbstverwirklichung, ohne Eigenverantwortung.
    Ich glaube, dass Christus unser Retter war, deshalb.
    Wer Alfred Hitchcocks Film "die Vögel" gesehen hat, hat auch die Apokalypse des Johannes gelesen.

  5. #5
    Freidenker Benutzerbild von Landogar
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von cinema Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass Christus unser Retter war, deshalb.

    Dieser Glaube sei dir unbenommen; jedoch wirst du akzeptieren müssen, dass andere Menschen (wie zum Beispiel meine Wenigkeit) diesen Glauben nicht teilen. Darum kann Religion nicht als tragfähiges Fundament einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren fungieren.
    Wir müssen jenseits religiöser Überzeugungen einen gesellschaftlichen Grundkonsens finden, basierend auf glaubensübergreifender Ethik. Dass diese zwangsläufig Überschneidungen mit religiösen Überzeugungen wie dem christlichen Verhaltenskodex (soweit definierbar) aufweisen wird, liegt in der Natur der Sache und ist ja auch durchaus wünschenswert. Für mich sind ein Teil der 10 Gebote (nicht stehlen, morden oder Ehe brechen) in erster Linie keine religiösen Werte, sondern menschliche, die auch ohne religiöse Vorstellungen praktiziert werden sollten, da sie schlicht und ergreifend auf gesundem Menschenverstand basieren.

    Lascia Amor, e segui Marte,
    Va! Combatti, combatti per la gloria.


    Slawa Ukrajini!

  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von Landogar Beitrag anzeigen
    Dieser Glaube sei dir unbenommen; jedoch wirst du akzeptieren müssen, dass andere Menschen (wie zum Beispiel meine Wenigkeit) diesen Glauben nicht teilen. Darum kann Religion nicht als tragfähiges Fundament einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren fungieren.
    Wir müssen jenseits religiöser Überzeugungen einen gesellschaftlichen Grundkonsens finden, basierend auf glaubensübergreifender Ethik. Dass diese zwangsläufig Überschneidungen mit religiösen Überzeugungen wie dem christlichen Verhaltenskodex (soweit definierbar) aufweisen wird, liegt in der Natur der Sache und ist ja auch durchaus wünschenswert. Für mich sind ein Teil der 10 Gebote (nicht stehlen, morden oder Ehe brechen) in erster Linie keine religiösen Werte, sondern menschliche, die auch ohne religiöse Vorstellungen praktiziert werden sollten, da sie schlicht und ergreifend auf gesundem Menschenverstand basieren.
    Ich sehe es ein wenig anders als du: Staat und Kirche sollen getrennt sein, keine Frage. Allerdings sollten Festakte usw. einen kirchlichen Rahmen haben. Das ist in meinen Augen heute wichtiger denn je. Sonst kann es uns eines Tages passieren, dass sich eine fremde, angebliche "Religon" hier breiter macht, als sie schon ist. Nein, ich möchte nicht von einem menschlichen Hahn geweckt werden. Da ziehe ich die Kirchenglocke vor.

  7. #7
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von cinema Beitrag anzeigen

    Was würde Jesus, wenn er heute leben würde, zu der politischen und wirtschaftlichen Lage in Europa und der Welt sagen?
    Er würde seinen Vater bitten, dem Spuk umgehend ein Ende zu machen und diese ganze Farce endlich dorthin schicken wo sie hingehört - in den 7. Kreis der Hölle!
    When the night is done the sun starts smiling
    The ocean kisses the sky and the horizon

    It‘s a lovelee dae – and the sun is shining
    Everywhere I go – I see children smilin‘

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von Landogar Beitrag anzeigen
    Dieser Glaube sei dir unbenommen; jedoch wirst du akzeptieren müssen, dass andere Menschen (wie zum Beispiel meine Wenigkeit) diesen Glauben nicht teilen. Darum kann Religion nicht als tragfähiges Fundament einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren fungieren.
    Wir müssen jenseits religiöser Überzeugungen einen gesellschaftlichen Grundkonsens finden, basierend auf glaubensübergreifender Ethik. Dass diese zwangsläufig Überschneidungen mit religiösen Überzeugungen wie dem christlichen Verhaltenskodex (soweit definierbar) aufweisen wird, liegt in der Natur der Sache und ist ja auch durchaus wünschenswert. Für mich sind ein Teil der 10 Gebote (nicht stehlen, morden oder Ehe brechen) in erster Linie keine religiösen Werte, sondern menschliche, die auch ohne religiöse Vorstellungen praktiziert werden sollten, da sie schlicht und ergreifend auf gesundem Menschenverstand basieren.
    Der gefettete Satz ist typische BRD-Politikersprache. Solche Gedanken sind der Grund für die große gesellschaftliche Gleichmacherei. Statt Werte nach gut oder schlecht zu werten werden alle Werte als gleichberechtigt akzeptiert. Deshalb ist Homosexualität gleich Heterosexualität, Christentum gleich Islam, Deutscher gleich Ausländer und am Ende ist gar nichts mehr etwas wert.

  9. #9
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von Landogar Beitrag anzeigen
    Wir müssen jenseits religiöser Überzeugungen einen gesellschaftlichen Grundkonsens finden, basierend auf glaubensübergreifender Ethik.
    Das halte ich für schwer möglich.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  10. #10
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    Standard AW: Es gibt keine Politik ohne Religion

    Zitat Zitat von Dingo Beitrag anzeigen
    Wie kann man nur diese engstirnige Meinung vertreten? Es waere doch mehr als wuenschenwert sich der Zwangsjacke einer (egal welcher) Religion zu entledigen.
    Wenn ich bedenke, was die zunehmende Glaubenslosigkeit aus der Gesellschaft macht und in welchem Ausmaß sie auch die Herrschaft der weltlichen Obrigkeit deutlich ausweitet, neige ich dazu, in ihr die eigentliche Zwangsjacke zu sehen, die keinen Ausbruch erlaubt. Ich kann auch nicht behaupten, mich in der Religion unfrei zu fühlen, ganz im Gegenteil, die Rückannäherung an sie nach einer langen Phase der Glaubenslosigkeit habe ich als einen Akt von Selbstverwirklichung erlebt.
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