Zitat von
Freier Nationalist
Umstrittenes Luxushotel auf Obersalzberg öffnet seine Türen
Berchtesgaden (AP) Auf dem Obersalzberg, Hitlers zweiter Machtzentrale hoch über Berchtesgaden, hat ein umstrittenes Luxushotel seine Türen geöffnet. Der «Ort der Täter» fordere einen sensiblen Umgang, mahnte der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) am Donnerstag bei der Pressevorstellung. Das Hotel werde das Interesse am benachbarten NS-Dokumentationszentrum steigern. Unterdessen wurde erneut Kritik laut.
Die britische Intercontinental-Gruppe betreibt das Fünf-Sterne-Hotel in Erbpacht, das Gelände gehört dem Freistaat Bayern, der 1999 die Dauerausstellung vom renommierten Institut für Zeitgeschichte entwickeln ließ. «Das Brandmal des Täterortes ist geblieben und wird bleiben», sagte Faltlhauser.
Hitler ließ seine bevorzugte Sommerresidenz ab 1933 zum zweiten Regierungssitz neben Berlin ausbauen und kilometerlange unterirdische Bunker anlegen. Auf dem Obersalzberg soll er den Überfall auf Polen geplant haben. Außerdem inszenierte sich Hitler dort als Staatsmann, Kinder- und Naturfreund. Noch heute ist das Gelände Ziel für Alt- und Neonazis.
«NS-Orte entmystifiziert man am besten, indem man das normale Leben einziehen lässt», sagte Volker Dahm, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte. Faltlhauser sagte, er dürfe keine Vertuschung und erst recht keine Verherrlichung des Nazi-Regimes geben. Der Minister betonte die Bedeutung der Dauerausstellung, die bisher mehr als 600.000 Menschen besucht haben. Im Juni wird ein Erweiterungsbau eröffnet.
Rabbi Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, lobte das Hotelprojekt: «Je mehr Leute herkommen, umso mehr werden das Dokumentationszentrum sehen.» Es gebe keinen Grund, den Obersalzberg nicht touristisch zu nutzen, nur «weil die 'Herren der 1.000 Jahre' zwölf Jahre, vier Monate und acht Tage hier gehaust haben».
Die Fremdenverkehrstradition in dem landschaftlich reizvollen Gelände reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nach der Zerstörung durch die Alliierten 1945 nutzten die Amerikaner den Obersalzberg bis 1995 als Erholungszentrum für Soldaten. Ein Jahr später ging das rund 100 Hektar große Areal in den Besitz des Freistaats über.
Mit der besonderen Vergangenheit will auch das Intercontinental sensibel umgehen, wie Hotelchef Jörg Böckeler betonte. Die 140 Mitarbeiter wurden vom Institut für Zeitgeschichte geschult. Auf jedem Zimmer liege eine Dokumentation über die NS-Geschichte des Ortes aus.
Das Luxushotel verfügt über 138 Zimmer und Suiten, Konferenz- und Wellness-Räume sowie einen eigenen Golfplatz. Eine Übernachtung kostet zwischen rund 200 und 2.500 Euro. Ab 1. März werden die ersten Gäste empfangen. Böckeler rechnet mit rund 20.000 Übernachtungen im laufenden Jahr. Der Großteil der Gäste seien voraussichtlich Deutsche, aber auch Amerikaner, Briten und Araber würden erwartet.
Der frühere Vize-Präsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, übte scharfe Kritik: «Der Bau eines Luxushotels auf dem Obersalzberg ist geschmacklos und eine Enthistorisierung des Ortes.»
Marian Offmann, Vize-Präsident der israelitischen Kultusgemeinde München, sagte im Namen des Zentralrats der Juden in Deutschland, man könne niemanden vorschreiben, dort nicht zu wohnen: «Ich selbst möchte dort allerdings niemals wohnen. Der Ort ist ein Unort.»
man als ob diese Welt keine anderen Probleme hätte ...............