Diese Kritik an der Ökonomisierung der Lebenswelten teilt die "konservativ-antimoderne Speerspitze" durchaus.
Man muss aber zu Deinen Ausführungen anmerken, dass der neue Geldadel vielleicht was die Einkommensverteilung angeht eine "Elite" darstellt, nicht aber eine "Elite" in dem Sinne, wie der Begriff im Artikel gebraucht wurde. Die Eliten, um die es hier geht, sind die ethisch-sittlichen Vorbilder für eine Gesellschaft und wirken dadurch kulturprägend. Von modernen Medienmogule oder Aktienmillionären kann man das nicht behaupten.
Dass ein Sony-BMG-Boss Interesse daran hat, dass sein Kunstprodukt, welches er verkauft, durch jeden erdenklichen Weg - z.B. durch Drogenskandale, Internetpornos, homophobe Texte usw. - Aufmerksamkeit und Verkaufszahlen zu schaffen versucht, ist klar. Aber woran liegt das? Dass die Masse auf dieses Zeugs abfährt. Zu Goethes Zeiten hätte sich um die primitiven Ergüsse, die heute die Verkaufsschlager sind, keine Sau (außer den Behörden) gekümmert, weil man sie für unkultivierten Müll gehalten hätte.
Dass Müll ungehindert massentauglich wird, zeigt, dass schon etwas an der Gesellschaft kaputt ist, nicht umgekehrt.