Schelte von ganz oben: Wolfgang Schneiderhan, ranghöchster General der Bundeswehr, geht mit der Truppe hart ins Gericht.
Er beklagte mangelhaftes Verantwortungsbewusstsein von Soldaten für den Staat und Kommunikationsprobleme bis in die Führungsebenen hinauf und stellte die Frage, ob immer "die richtigen Leute in der Bundeswehr Spieß und Chef sind“ und "die Binnenkommunikation stimmt". Der Generalinspekteur ist der ranghöchste General der Bundeswehr und berät den Verteidigungsminister und die Bundesregierung in militärischen Fragen.
Er mahnte aber, auch die Bundeswehr müsse Kommunikation als Schlüsselkompetenz erkennen. Es gebe so viele Zuständigkeiten, dass sich "keiner mehr so richtig zuständig fühlt".
Sie erwarteten für ihren Dienst an dem Land ein "Rundum-Wohlfühlangebot mit Erfolgserlebnis". So sei die Bereitstellung ungeeigneter Schlafsäcke im Kongo-Einsatz womöglich von medialem Interesse, sollte aber "keine parlamentarische Betroffenheit auslösen". Einem Berufssoldaten, der sich über den dritten Auslandseinsatz beklage, solle man deutlich sagen, dass es keine Abhilfe geben werde - denn das sei sein Beruf.
Motivation: Geld
Es sei "erbärmlich", dass sie Soldaten nur mit Geld dafür motivieren könne.
Die Soldaten hätten ihm gesagt: "Wir bauen hier im Moment keine Brücken und bohren keine Brunnen. Herr Wehrbeauftragter, wir befinden uns hier im Krieg."