Zitat von
Chanan
Interessante Argumentation, demzufolge gab es also gar keinen Niedergang, weil es 1000 Jahre existiert hat. Gibt es da soetwas wie eine Mindestjahrzahl, die etwas bestehen muss, bevor es rein aus dieser Tatsache her als nie untergehend betrachtet werden kann?
Als Alarich Rom belagerte, waren die Römer dermaßen degeneriert, dass sie einfach nur in Ruhe gelassen werden wollten. Im Circus Maximus vegetierten bis zu 400.000 tagelang vor sich hin, vergleichbar etwa mit Mario Barth im "Signal-Iduna-Park" heute. Die Geburtenziffern hatten um 300 n.Chr. etwa westdeutsches Niveau ab 1970 erreicht. Die Gräber aus der Zeit um 400 n.Chr. weisen in etwa denselben Prozentsatz römischer Namen auf wie 2009 deutsche Namen in einem Frankfurter Kindergarten.
Die Belagerung verlief also ohne nennenswerten Widerstand weil dieser verlernt war. Man fiel dann in primitivste Verhaltensformen bis hin zum Kannibalismus zurück, als die gewohnten täglichen Essensausgaben aus Versorgungsmangel wegbrachen.
In der Folge wurden die Steinhäuser mit Zentralheizung und fließendem Wasser durch Holzhütten ersetzt, ganze Techniken wie das Töpfern wurden "verlernt", ganze Wissenschaftszweige wie die Astronomie und deren damalige Erkenntnisse gingen für 1000 Jahre verloren.
In der Hauptsache ist Rom an demographischen Gründen zugrunde gegangen. Diese wiederum werden in hohem Maße von sozioökonomischen Bedingungen determiniert.
Das kann man ja wertfrei so stehen lassen. Daraus folgt ja noch nicht der Schluss, Leute deshalb künstlich vom Überfluss fern zu halten. Man kann das ja trotzdem so wollen. Man muss nur wissen, wozu das immer geführt hat.