Umfrageergebnis anzeigen: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

Teilnehmer
31. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja. Die liberale Demokratie tritt ihren Siegeszug um die Welt an

    0 0%
  • Ja. Die liberale Demokratie ist dynamisch und krisenfest. Sie wird nicht zerfallen

    0 0%
  • Nein. Die liberale Demokratie wird zerfallen, es kommt zur Renaissance des Faschismus

    10 32,26%
  • Nein. Die Weltentwicklung ist zu dynamisch und regional unterschiedlich. Sie ist nicht zu Ende

    15 48,39%
  • Nein. Nicht alle Völker werden in der Weltgesellschaft aufgehen und zerfallen

    11 35,48%
  • Andere Antwort (bitte nennen)

    6 19,35%
Multiple-Choice-Umfrage.
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Thema: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Es gibt ein interessantes Buch von Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte

    Ich habe es noch nicht gelesen, werde ich bei Gelegenheit mal nachholen. Jedenfalls habe ich einige seiner Thesen gelesen:

    Der politische Umbruch in Osteuropa und das Scheitern des Kommunismus als tragfähige politische Staatsform sind Ausgangspunkt von Fukuymas Auseinandersetzung mit der Frage: Ist die Geschichte eine unendliche Wiederholung von Aufstieg und Verfall, oder bewegt sich die Geschichte auf ein Ziel, ein Ende zu? In diesem, in Fachkreisen lebhaft diskutierten Werk, bezieht Fukuyama deutlich Stellung. Die weltweite Durchsetzung der liberalen Demokratie bedeutet für ihn den Endpunkt der Geschichte.

    (Aus der Rezension des Buches)

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    Fukuyama hat zwischenzeitlich zugegeben, dass er das Erstarken des islamistischen Gesellschaftssystems gegen den Gewinner des Kalten Krieges, das liberale christliche Bürgertum, nicht vorhersah. So müssten seine weiterhin optimistischen Prognosen nach hinten verschoben werden. Das Ende der Geschichte bestehe nun in der dynamischen Integration und Assimilation von nicht-westlichen Kulturen in die westliche Kultur, unter Preisgabe derer Grundsätze zugunsten von Freiheit und Menschenrechten.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Im Kern geht es darum: Nach dem Scheitern von Faschismus und Kommunismus sieht er die liberale Demokratie auf dem internationalen Siegeszug. Andere, noch existierende totalitäre Ideologien wie den Islam, müsse man nun integrieren und assimilieren, um zum Ende der Geschichte zu gelangen.

    Fukuyama vertritt praktisch die Neue Weltordnung: Das Ziel ist der Weltstaat mit dem Welteinheitsmenschen.

    Ist das zu verwirklichen? Was denkt ihr?

    Länder wie China machen ja scheinbar mit. Aber an dem Islam werden sich die Salonbolschewisten die Zähne ausbeißen. Er ist weder zu reformieren, noch zu integrieren, geschweige denn zu assimilieren. Und das ist auch gut so!

    Irgendjemand muß ja der Weltpest noch Widerstand entgegenbringen.

    Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, daß es in Europa zu einer Renaissance des Faschismus kommt (hoffentlich!).

    Umfrage folgt!

  2. #2
    Mitglied
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Ende der Geschichte wäre ja wohl das Ende der Menschheit. Welche Gesellschaftsform wir mal haben werden, weiß ich nicht. Ich bin ja schließlich kein Hellseher. Dass die Parteien"demokratie" sich überlebt hat, davon bin ich überzeugt. Es gibt ja nur noch "vor der Wahl" und nach der Wahl ist auch "vor der Wahl". Die sog. Demokratie, die nichts anders ist als Parteiengezänk hat abgewirtschaftet. Es geht doch nur noch darum, die Pfründe zu sichern. Bei den Wahlen gibt es nur noch die Entscheidung zwischen Pest und Cholera oder anders gesagt zwischen Teufel und Beezlebub.

  3. #3
    Kenshin-Himura
    Gast

    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Ich sehe es im Prinzip als richtige Analyse, dass das "Ende der Geschichte" (leider) gekommen ist. Nur finde ich es abwegig zu behaupten, die "liberale Demokratie" sei der Sieger dieses Vorgangs. Wir haben eben derzeit keine Blüte der liberalen Demokratie, sondern einen linken Totalitarismus. Die Linken sind die Sieger der Geschichte, nicht die Liberalen. Leider.

  4. #4
    Mitglied
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Zitat Zitat von Peiper Beitrag anzeigen
    Es gibt ein interessantes Buch von Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte
    Total veraltet.

    In der FAZ vom 10.07. gab es einen Artikel, der mich beeindruckt hat.

    Sozusagen das Ende der Geschichte als Anfang der Geschichte.

    Hier eine Slideshow mit Ton dazu:

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  5. #5
    Jetzt auch mit Avatar Benutzerbild von malnachdenken
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Zitat Zitat von Peiper Beitrag anzeigen
    Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, daß es in Europa zu einer Renaissance des Faschismus kommt (hoffentlich!).
    Achso, die undemokratische, einem Führer folgende Männerdomäne findest Du also geil.


    Dann folge wenigstens dem Richtigen:

    Der Liberalismus (lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) ist eine Geisteshaltung sowie die darauf aufbauende politisch-philosophische Lehre und politische Ausrichtung, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.

  6. #6
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Für ein paar Jahre sah es so aus... es schien, als gäbe es kein Kriegsbedürfnis, höchstens mal einen kleinen Jugoslawien- oder Somaliakrieg. Spätestens 2001 zeigte sich, dass Fukuyama Unrecht hatte.


    Freiheit oder AfD!

    "nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor

  7. #7
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Zitat Zitat von Peiper Beitrag anzeigen
    Es gibt ein interessantes Buch von Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte

    Ich habe es noch nicht gelesen, werde ich bei Gelegenheit mal nachholen. Jedenfalls habe ich einige seiner Thesen gelesen:

    Der politische Umbruch in Osteuropa und das Scheitern des Kommunismus als tragfähige politische Staatsform sind Ausgangspunkt von Fukuymas Auseinandersetzung mit der Frage: Ist die Geschichte eine unendliche Wiederholung von Aufstieg und Verfall, oder bewegt sich die Geschichte auf ein Ziel, ein Ende zu? In diesem, in Fachkreisen lebhaft diskutierten Werk, bezieht Fukuyama deutlich Stellung. Die weltweite Durchsetzung der liberalen Demokratie bedeutet für ihn den Endpunkt der Geschichte.

    (Aus der Rezension des Buches)

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    Fukuyama hat zwischenzeitlich zugegeben, dass er das Erstarken des islamistischen Gesellschaftssystems gegen den Gewinner des Kalten Krieges, das liberale christliche Bürgertum, nicht vorhersah. So müssten seine weiterhin optimistischen Prognosen nach hinten verschoben werden. Das Ende der Geschichte bestehe nun in der dynamischen Integration und Assimilation von nicht-westlichen Kulturen in die westliche Kultur, unter Preisgabe derer Grundsätze zugunsten von Freiheit und Menschenrechten.

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    Im Kern geht es darum: Nach dem Scheitern von Faschismus und Kommunismus sieht er die liberale Demokratie auf dem internationalen Siegeszug. Andere, noch existierende totalitäre Ideologien wie den Islam, müsse man nun integrieren und assimilieren, um zum Ende der Geschichte zu gelangen.

    Fukuyama vertritt praktisch die Neue Weltordnung: Das Ziel ist der Weltstaat mit dem Welteinheitsmenschen.

    Ist das zu verwirklichen? Was denkt ihr?
    Der Traum von der Weltherrschaft oder dem Weltstaat ist ja viel älter. Schon die persischen Großkönige träumten ihn (und scheiterten vor allem an den Griechen) und Alexander der Große hatte ähnliche Pläne (Indien, westl. Mittelmeerraum, Umfahrung Afrikas). Erst für die Mongolen schien das Ziel wieder in Reichweite zu liegen. Nimmt man den kapitalistischen Westen als eine Macht, so stand er 1914 der Weltherrschaft viel näher als heute. Und er entfernt sich jetzt mit hoher Geschwindigkeit immer weiter von diesem Zustand.


    Zitat Zitat von Peiper Beitrag anzeigen
    Länder wie China machen ja scheinbar mit. Aber an dem Islam werden sich die Salonbolschewisten die Zähne ausbeißen. Er ist weder zu reformieren, noch zu integrieren, geschweige denn zu assimilieren. Und das ist auch gut so!

    Irgendjemand muß ja der Weltpest noch Widerstand entgegenbringen.

    Bewusst oder unbewusst trägt die chinesische Führung der historischen Erfahrung Rechnung, dass die Weltmacht nicht durch den Versuch errungen werden kann, das "Weltsystem" zu zerstören, sondern nur dadurch, [B]in ihm[B] zur führenden Macht aufzusteigen.

    Ich habe keinen Zweifel daran, dass China zur führenden Weltmacht aufsteigen wird. Die offenen Fragen sind: 1. Werden die USA eine Weltmacht bleiben und 2. wird Indien - wenn auch in einem gewissen Abstand - folgen?


    Zitat Zitat von Peiper Beitrag anzeigen
    Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, daß es in Europa zu einer Renaissance des Faschismus kommt (hoffentlich!).

    Umfrage folgt!

    Ganz sicher nicht. Der Faschismus ist an eine an einen bestimmtem Entwicklungsstand und einen bestimmten kulturellen Hintergrung gebundene Reaktion auf die Modernisierung.

    Das ist schlimmer als ein Verbrechen, das ist ein Fehler!

    (Talleyrand)

  8. #8
    Mitglied
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Naja, man kann Fukuyama als einen der vielen vom Sieg der westlichen Welt trunkenen Theoretiker der 90er Jahre einordnen. Er ist stark beeinflusst von klassischen us-amerikanischen Prinzipien die die Menschen dieses Landes seit 200 Jahren lenken. Gerade der Unversalismus Gedanke, das man also glaubt das jeder Mensch, so denn er die freie Wahl hätte, sich immer dafür entscheiden würde amerikanischer Bürger zu werden, oder eben der Glaube an die Universalität der Demokratie und ein damit einhergehendes Senungsbewusstsein zeigen sich deutlich.

    Es war eben jener Gegensatz der letztendlich Huntingtons Werk so berühmt gemacht hat, man kann gut erkennen das Huntington mit Clash of Civilizations die Position u.a. Fukuyamas angreift. Wie dem auch sei, beide abstrahieren zu stark als das ihre Prognosen zutreffend hätten sein können. Bei Fukuyama war es eigentlich schon sofort klar dass es nix mehr wird, mit der Eröffnung vieler Konflikte in Afrika und Asien.

    Obs denn möglich ist, dazu sage ich ein klares ja, in der "Vorgeschichte" gab es keine Kulturen und daher eben auch keine Geschichte im klassischen Verständnis, d.h. sollten wir wieder in einen solchen Zustand zurückkehren wäre es das Ende der Geschichte - im genannten Sinn.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Definitiv nein! Das Leben ist immer für Überraschungen gut, kann jeder in seinem eigenen Leben nachvollziehen, so auch in der Gesellschaft. Das einzig Stabile ist die Instabilität, oder wie Schopenhauer es ausdückte (den ich zum Überdruss vieler hier so oft zitiere).

    Viele Millionen,
    zu Völkern vereinigt, streben nach dem Gemeinwohl,
    jeder Einzelne seines eigenen wegen; aber
    viele Tausende fallen als Opfer für dasselbe. Bald unsinniger
    Wahn, bald grübelnde Politik, hetzt sie zu
    Kriegen auf einander: dann muß Schweiß und Blut
    des großen Haufens fließen, die Einfälle Einzelner
    durchzusetzen, oder ihre Fehler abzubüßen. Im Frieden
    ist Industrie und Handel thätig, Erfindungen thun
    Wunder, Meere werden durchschifft, Leckereien aus
    allen Enden der Welt zusammengeholt, die Wellen
    verschlingen Tausende. Alles treibt, die Einen sinnend,
    die Andern handelnd, der Tumult ist unbeschreiblich.
    – Aber der letzte Zweck von dem Allen,
    was ist er?


    ---
    Geändert von Klopperhorst (11.07.2009 um 09:29 Uhr)

  10. #10
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    19.530

    Standard AW: Ist das Ende der Geschichte gekommen?

    Die Gesellschaftsform hängt vom technologischen Entwicklungsstand der Gesellschaft ab.

    Wenn wir di KI haben wird der Staat absterben, denn es muss niemand mehr arbeiten, also muss keiner Steuern zahlen, Brände löschen sich von alleine und keiner braucht mehr ein Verbrechen zu begehen.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

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