Laut einem am Mittwoch von der EU-Kommission vorgelegten Bericht wurden 2008 fast 6.600 Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlung von Fördermitteln aufgedeckt. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf 783 Millionen Euro. Gleichzeitig entgingen der EU wegen Unregelmäßigkeiten bei der Eintreibung von Zöllen Einnahmen in Höhe von 351 Millionen Euro.
Deutschland liegt mit insgesamt 1.701 gemeldeten Unregelmäßigkeiten europaweit an der Spitze. 1.218 davon beziehen sich auf Probleme auf der Einnahmeseite, 483 auf die Auszahlung von EU-Fördermitteln. Rund zehn Prozent der Fälle wurden von den deutschen Behörden als gezielte Betrugsversuche eingestuft. Bei den meisten in Deutschland wie auch in den übrigen EU-Ländern gemeldeten Unregelmäßigkeiten handelt es sich dagegen um Fehler der Antragsteller oder der zuständigen Behörden, wie die Kommission betonte. Der durch betrügerisch erschlichene Fördergelder verursachte Schaden werde auf 77 Millionen Euro geschätzt, auf der Einnahmeseite seien der Gemeinschaft vermutlich 75 Millionen Euro durch gezielte Unterschlagung entgangen.