Ich denke, dass die Deckelung von Mieten in Berlin, die einer teilweisen, kalten Enteignung entspricht, tatsächliche Verwerfungen umdeutet und eine eindimensionale Denkweise, die nahe liegt, nährt. Risiko ist allgemein ohnehin ein Gebiet, das die Masse der Menschen nicht korrekt bewertet. Zu bedenken ist, dass Entscheidungen über Risiken anhand ihrer Auswirkungen maximal als falsch identifiziert werden können (wenn der wirtschaftliche Totalschaden eintritt).
Dass Immobilienpreise in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer gestiegen sind, impliziert nicht, dass Immobilieneigentümer in ihrer Entscheidung für Immobilien kategorisch richtig gehandelt haben.
Indem Risiko und Ertrag nur zwei Seiten einer Medaille bilden, wird damit ein verzerrtes Bild vermittelt. Risiko wird in Propagandamedien grundsätzlich nicht thematisiert, sondern ausgeblendet. Wenn überhaupt werden einzelne Risiken in ihrer Relevanz völlig verzerrt, um eine politische Absicht zu verfolgen.
Ein Immobilieneigentümer ist beispielsweise dem erheblichen Risiko von fallenden Immobilienpreisen ausgesetzt. Für einen nicht unüblichen Eigenkapitalanteil von 20% wäre ein geringfügiger Preisverfall hinreichend, um eine Überschuldung, sinkende Mieteinnahmen und Zahlungsverzug zu verursachen. Die oftmals signifikanten Preisabschläge in Zwangsversteigerungen führen zu einem realen Risiko verbleibender Restschulden, die den wirtschaftlichen Totalschaden problemlos auslösen können.
Sollte die Regelung in Berlin tatsächlich gültig werden, wird es in Berlin massenweise zu Insolvenzen und Zwangsversteigerungen kommen. Die Implikationen für den Immobilienmarkt insgesamt sind noch nicht abzusehen.
Ich schrieb bereits [Links nur für registrierte Nutzer] etwas über Hong Kong.