Gierige Bänker
Wenn am Wochenende deutsche Politiker die neuerliche Jagd der Bänker nach Bonuszahlungen gegeißelt haben, dann sind das bloß Wahlkampftöne. Im Nachbarland wird im September ein neuer Bundestag gewählt, und da bringen Sprüche gegen gierige Manager womöglich Stimmengewinne.
Frankreichs Staatspräsident hat jedoch klar gesagt: Die Staaten versagen im Kampf gegen die Unsitte, für riskante Finanzgeschäfte auch noch irrwitzig hohe Boni auszuloben. Wenn es keine einheitlichen internationalen Spielregeln gibt, wird dieses Wettrennen fortgeführt.
Irrwitz ist die richtige Bezeichnung: Die US-Regierung hat neun wichtigen Banken am Gipfel der Finanzkrise 175 Milliarden Dollar aus der Kasse der Steuerzahler gewährt. Beinahe 33 Milliarden haben die Institute prompt an ihre besten Umsatzbringer weitergereicht, als Boni.
Hier steckt die Wurzel des Übels. Es geht ums ganz große Geld, auf das die Bankvorstände bonusgetriebene Topleute ansetzen. Weil sie mitnaschen, werden sie dieses System selbst nicht abstellen. Es muss von den Aufsichtsorganen reformiert werden, weil es sonst direkt in die nächste Krise führen wird.
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