Berlusconi droht Aufnahme unter "Feinde der Pressefreiheit"
Mit scharfen Worten hat die Organisation Reporter ohne Grenzen Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi zur Achtung der Pressefreiheit aufgefordert. Berlusconi stehe kurz davor, in die Liste der "Feinde der Pressefreiheit" aufgenommen zu werden, sagte der Generalsekretär der Organisation, Jean-François Julliard. Es wäre das erste Mal, dass ein europäischer Regierungschef in diese von Reporter ohne Grenzen erstellte Liste aufgenommen würde. Berlusconi solle seine "Angriffe gegen die nationale und internationale Presse" unverzüglich einstellen, forderte Julliard.
So habe Berlusconi gegen italienische und ausländische Zeitungen wegen deren Berichterstattung über private Skandale des Ministerpräsidenten Klagen eingereicht und übe auf das öffentliche Fernsehen Italiens "unaufhörlich" Druck aus. Schlimmer noch sei aber der Aufruf Berlusconis an Unternehmer, bei einigen regierungskritischen Zeitungen keine Anzeigen mehr zu schalten. Vergleichbare Vorgänge seien bislang nur aus Weißrussland und Simbabwe gemeldet worden. Am Samstag ist in Rom eine Demonstration für die Verteidigung der Pressefreiheit geplant.
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