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:rolleyes:Die Mehrheit der türkischstämmigen Migranten guckt zwar sowohl deutsches als auch türkisches Fernsehen, 55% der türkischen Fernsehnutzer schauen jedoch mehr türkische als deutsche Programme. Zudem wird das türkische Fernsehen heute häufiger genutzt als noch vor einigen Jahren. Laut Studie fühlen sich die Türken vom deutschen Fernsehen nicht genügend unterhalten. Deutsches Fernsehen wird mit Sachlichkeit und Distanz assoziiert. RTL-Moderatorin Nazan Eckes bestätigt, "dass mit der oft nüchternen Erzählweise deutscher Produktionen viele meiner Landsleute sehr wenig anfangen können". Auch Gülcan Kamps guckt mit ihren Eltern oft Heimatprogramme, weil es "mehr Musik gibt, mehr Acts, mehr bunte Shows".
Migrationsexperte Klaus J. Bade bedauert das zunehmende Zapping auf türkische Heimatsender: "Unser Fernsehen ist in der Einwanderungsgesellschaft noch nicht angekommen." Zur Integration gehöre auch eine Vielfalt der Geschmäcker im Fernsehen, aber "wo die Einschaltquoten regieren, endet vielfach der Geschmack."
Migranten finden sich in deutschen Medien auch zu wenig wieder und fühlen sich oft negativ oder klischeehaft dargestellt. NRW-Integrationsminister Armin Laschet (CDU) sieht das als Alarmsignal: "Bereits heute stammen in vielen nordrhein-westfälischen Städten 40 bis 50 Prozent der Kinder aus Zuwandererfamilien. Wenn diese sich und ihre Lebenswirklichkeit in den deutschen Medien nicht wiederfinden, dann gehen dem deutschen Fernsehen langfristig Zuschauer aus."