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Thema: Köhler treibt Politiker voran

  1. #11
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    @Sodar...

    Nein. Er stellt die Tatsache fest, dass es Unternehmen sind, die Arbeitsplätze schaffen. Diese Unternehmen könnten mit weniger Bürokratie und geringeren Lohnnebenkosten recht gut leben, und ich auch.
    Unternehmen haben kein Interesse daran, Arbeitsplätze zu schaffen - sie wollen Gewinne einfahren; da gibt es doch den Spruch "ich bin Unternehmer und kein Sozialamt". Weniger Bürokratie find ich auch super... nur sind wir hier in Deutschland.

    In meinen Quellen war die Rede von GmbHs und AGs, die die rot-grne Regierung und die blaugelbschwarze Opposition gemeinsam entlasten wollen. Das sind 95 % aller Unternehmen. Immer noch die KMUs. Weshalb genau müssen 80% der weltweiten Steuerliteratur auf Deutsch sein? Aus sozialen Gründen? Größeren Blödsinn habe ich den ganzen Monat noch nicht gehört.
    Wie kommst du auf diese Zahlen? Ich kenne da ganz andere... Steuerliteratur auf Deutsch - du hast Recht. Ich bin auch für vereinfachte Steuersysteme. Aber in Wahrheit haben die großen Unternehmen da etwas dagegen, weil sie von diesem Dickicht unheimlich profitieren! Und ich habe da keinen Zusammenhang zum Sozialstaat gebracht!

    Dann hast Du nicht aufgepasst. In drei Stufen wurden etwa Einkommenssteuern gesenkt. Das hat noch nie jemand vorher gemacht, der Kündigungsschutz verbessert und die Rechte der Betriebsräte aufgestockt. Aber das kann man ja ruhig ausblenden, was?
    Man hat den Spitzensteuersatz massiv gesenkt. Die meisten Unternehmen in Deutschland (Personengesellschaften) zahlen Einkommenssteuern! Und wo wurde der Kündigungsschutz verbessert und die Rechte der Betriebsräte aufgestockt? Bitte um Info!

    Der Sozialstaat ist nicht zu erhalten, das weiß eigentlich jeder. Er ist schlicht pleite.

    Und deine Aufzählung ist großer Quatsch, wenn du das der Regierung anlastest. Schonmal was von Tarifautonomie gehört?

    Besonders lustig ist 'Senkung von Löhnen und Lohnnebenkosten'. Die Senkung von Lohnnebenkosten ist für die Arbeitnehmer wirklich richtig böse, nicht wahr? Ich würde ja so gerne höhere Lohnnebenkosten haben. Ist ja für einen guten Zweck: Meine arme Krankenkasse.
    Achso. Pleite, warum?! Nicht zu erhalten - warum?! Kann da das Missverhältnis von Arbeitslosigkeit und sozialversicherten Beschäftigten nicht eine Rolle spielen?! Und die Belastungen durch die deutsche Einheit, als man einfach die Sozialkassen geplündert hat?! Senkung der Lohnnebenkosten: Was nützt einem Normalbürger oder einem Rentner die Senkung der Krankenkassenbeiträge um 0,2 % - wenn er im Gegenzug dafür nun 40 Euro im Jahr Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlungen leisten muss?! Wäre ein solidarisch höherer Beitragssatz nicht sozialer?! Was nützt einem Arbeitslosen ein 0,75% niedrigerer AV-Beitrag, wenn er nach 1 Jahr in die Sozialhilfe stürzt?!

    Oder durch höhere Investitionen.
    Glaubensfrage. Warum wurde denn bislang trotz aller wirtschaftslastigen Refomen von den Unternehmen nicht mehr investiert, sondern Arbeitsplätze weiter abgebaut?! Warum sollte man eigentlich als Unternehmer in ein Land mit enormen Kaufkraftproblemen investieren?! Der Binnenmarkt liegt am Boden!

  2. #12
    Mitglied Benutzerbild von Lord Solar Plexus
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    Standard

    Zitat Zitat von Kalmit
    Unternehmen haben kein Interesse daran, Arbeitsplätze zu schaffen - sie wollen Gewinne einfahren; da gibt es doch den Spruch "ich bin Unternehmer und kein Sozialamt".
    Das ist zwar richtig, aber trotzdem irreführend. In aller Regel muss ich erstmal investieren und benötige Arbeitskraft, um etwas anzubieten, dass sich in Gewinnen niederschlägt. Außerdem ist der Srpuch ein dummer Spruch, denn Arbeitgeber und Arbeitnehmer nehmen einen Tausch auf Gegenseitigkeit vor: Zeit und Kraft gegen Geld. Niemand verlangt von ihnen, an alle bedürftigen Mindestsätze auszuzahlen.

    Es ändert auch nichts daran, dass Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und niemand sonst. Das kann der Daimler oder Krupp sein, das kann ein 3-Mann-Familienbetrieb sein oder ähnliches. Und ohne Gewinne kann ich die Arbeitsplätze nunmal auch nicht halten.

    Weniger Bürokratie find ich auch super... nur sind wir hier in Deutschland.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Wie kommst du auf diese Zahlen? Ich kenne da ganz andere...
    Welche kennst Du denn? Ich habe keine Quelle, nur die ungefähre Größenordnung im Kopf. Ist die Aussage '95% (=symbolisch für eine große Mehrheit) der Unternehmen sind KMUs' falsch?

    Steuerliteratur auf Deutsch - du hast Recht. Ich bin auch für vereinfachte Steuersysteme. Aber in Wahrheit haben die großen Unternehmen da etwas dagegen, weil sie von diesem Dickicht unheimlich profitieren!
    Mag sein, aber da muss man halt hart bleiben. Ich gehe immer noch davon aus, dass die Mehrheit nicht in den Telekoms und Siemens besteht, und für kleinere Unternehmen ist der Wust oft unrentabel. Abgesehen von stupiden Vorschriften, aber für jede Vorschrift gibts auch eine Lobby.

    Und ich habe da keinen Zusammenhang zum Sozialstaat gebracht!
    Du hast ihn im Zusammenhang Deiner Kritik erwähnt:

    und alle anderen Methoden, die auf Erhalt des Sozialstaats setzen und eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik bedeuten würden, werden systematisch zerredet.
    Wäre es so weitergegangen wie immer, dann wäre er zusammengebrochen.

    Und wo wurde der Kündigungsschutz verbessert und die Rechte der Betriebsräte aufgestockt? Bitte um Info!
    War das nicht eine der ersten Amtshandlungen '98? Die Sache mit ab 10 Mitarbeiter muss es einen Betriebsrat gebe oder so ähnlich?

    Achso. Pleite, warum?!
    Weil weniger eingezahlt als ausgezahlt wurde.

    Nicht zu erhalten - warum?!
    Weil die Schuldenlast untragbar ist.

    Kann da das Missverhältnis von Arbeitslosigkeit und sozialversicherten Beschäftigten nicht eine Rolle spielen?!
    Sicher, ich habe nichts anderes behauptet. Dafür war der bestehende Sozialstaat nicht ausgelegt, also konnte er die Last nciht halten und musste umgebaut werden.

    Und die Belastungen durch die deutsche Einheit, als man einfach die Sozialkassen geplündert hat?!
    Das spielt nur insofern eine Rolle als das es die ganze Geschichte beschleunigt hat.

    Senkung der Lohnnebenkosten: Was nützt einem Normalbürger oder einem Rentner die Senkung der Krankenkassenbeiträge um 0,2 % - wenn er im Gegenzug dafür nun 40 Euro im Jahr Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlungen leisten muss?! Wäre ein solidarisch höherer Beitragssatz nicht sozialer?! Was nützt einem Arbeitslosen ein 0,75% niedrigerer AV-Beitrag, wenn er nach 1 Jahr in die Sozialhilfe stürzt?!
    1. Du hast kritisiert, dass die Regierung die Lohnnebenkosten gesenkt hat. Das ist falsch, die Regierung hat daran nichts gemacht. Es ist falsch, denn sie wurden überhaupt nicht gesenkt. Man überlegt immer noch. Und was nützt es der Volkswirtschaft, wenn insgesamt 0,1% weniger komsumtive Ausgaben entstehen? Nicht genug, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
    2. Die Senkung der Lohnnebenkosten macht Arbeit und Arbeitsprodukte günstiger. Ich würde nie im Leben einen Handwerker bezahlen oder einen Neuwagen kaufen. Ist mir einfach zu teuer.
    3. Ein solidarisch höherer Beitrag verteuert Arbeit und vernichtet Arbeitsplätze. Daran ist wenig sozial. Ich denke nicht, dass wir aus Gleichheitsgründen alle arbeitslos werden müssen.
    4. Einem Arbeitslosen nützen niedrigere Beiträge insofern, als dass sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er wieder Beschäftigung findet.

    Glaubensfrage. Warum wurde denn bislang trotz aller wirtschaftslastigen Refomen von den Unternehmen nicht mehr investiert, sondern Arbeitsplätze weiter abgebaut?! Warum sollte man eigentlich als Unternehmer in ein Land mit enormen Kaufkraftproblemen investieren?! Der Binnenmarkt liegt am Boden!
    Das ist keine Glaubensfrage, das sind die beiden Seiten einer Medaille. Wirtschaft ist immer ein Kreislauf. Ich kann sehr wohl durch höhere Binnennachfrage der Endverbraucher die Wirtschaft stärken. Ich kann aber auch an jedem anderen Punkt des Kreises ansetzen. Wenn ein Unternehmen in Maschinen investiert, müssen die von irgendwem gebaut werden. Wenn ich mehr Nachfrage habe, brauche ich neue Maschinen. Ein Kreislauf. Zu behaupten, ausschließlich Nachfrageelemente könnten helfen, ist nur ein Teil der Wahrheit.

    D ist immer noch ein großer Markt. Unternehmerische Entscheidungen sind immer Wetten auf die Zukunft. Wenn ich sehe, dass sich etwas tut und wichtige Säulen neu aufgebaut werden, dann kann man das unternehmerische Risiko eingehen. Mit der Säule meine ich, das personalintensiver Arbeit zu teuer ist. Maschinen sind billiger. Ich will nicht die Nettolöhne drücken, sondern die Bruttolöhne. Das geht zum Teil über Steuersenkungen, aber dann habe ich weniger Geld und kann weniger Leistungen streuen. Oder es geht über Senkung der SV-Beiträge. Davon haben alle was, dennoch muss ich Leistungen kürzen. Das ist äußerst bedauerlich, auch für mich persönlich, aber wenn die Arbeit so teuer bleibt, gehen die Unternehmen entweder weg oder pleite, weil Konkurrenzprodukte günstiger angeboten werden.

  3. #13
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    Hehe! Ist ja ganz witzig die Rede vom Köhler Horst. Vor dem Arbeitgeberforum, nicht? Für den Reformbretter-Bohrauftrag hielten bestimmt schon ein paar ausgefuchste Manager im Publikum eine Lösung parat: "Den Auftrag geben wir nach China, die machen dat billiger und besser. Und schon sind wir wieder "on the way"!

  4. #14
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Sozialstaat

    Das ist zwar richtig, aber trotzdem irreführend. In aller Regel muss ich erstmal investieren und benötige Arbeitskraft, um etwas anzubieten, dass sich in Gewinnen niederschlägt. Außerdem ist der Srpuch ein dummer Spruch, denn Arbeitgeber und Arbeitnehmer nehmen einen Tausch auf Gegenseitigkeit vor: Zeit und Kraft gegen Geld. Niemand verlangt von ihnen, an alle bedürftigen Mindestsätze auszuzahlen.
    Nunja - besteht momentan aber nicht ein Überangebot an Waren und Dienstleistungen? Wir produzieren mehr, als die Menschen im Land konsumieren können. Deshalb der große Exportüberschuss bei gleichzeitigem Niedergang der Binnenkonjunktur. Warum also mehr produzieren, wenn keiner da ist, der konsumiert? Weil er kein Geld hat... Wie gesagt - Arbeitsplätze entstehen meiner Ansicht nach nur dann, wenn wieder mehr Nachfrage besteht. Aber da werden wir wohl nicht auf einen Punkt kommen - das meinte ich mit Glaubensfrage

    Welche kennst Du denn? Ich habe keine Quelle, nur die ungefähre Größenordnung im Kopf. Ist die Aussage '95% (=symbolisch für eine große Mehrheit) der Unternehmen sind KMUs' falsch?
    Genaue kenne ich nicht, ich weiß aber aus der Schule, dass in Deutschland die meisten Unternehmungen kleine Personengesellschaften sind. (eingetragene Kaufleute, OHG, KG, GBR).

    Mag sein, aber da muss man halt hart bleiben. Ich gehe immer noch davon aus, dass die Mehrheit nicht in den Telekoms und Siemens besteht, und für kleinere Unternehmen ist der Wust oft unrentabel. Abgesehen von stupiden Vorschriften, aber für jede Vorschrift gibts auch eine Lobby.
    Okay, ich bin wie gesagt auch der Meinung, dass das Steuersystem vereinfacht werden muss. Und zwar zu Lasten von Firmen wie Siemens oder DB. ich bin da aber skeptisch, weil gerade die großen Unternehmen inzwischen durch Lobbyismus derart Macht besitzen, dass sich daran nix ändern wird. Ich finde es auch schlecht, wenn KMU eine höhere Steuerbelastung haben als Global Player! Die sich vom eigenenen Mitarbeiter über die Steuer die Verlagerung der Arbeitsplätze in Billiglohnländer bezahlen lassen!

    War das nicht eine der ersten Amtshandlungen '98? Die Sache mit ab 10 Mitarbeiter muss es einen Betriebsrat gebe oder so ähnlich?
    Hat man das inzwischen nicht schon lange wieder revidiert?! Und die Realität sieht anders aus. Die Leute werden so eingeschüchtert, dass sich gar keiner mehr traut, einen BR zu gründen. Das habe ich im Betrieb miterlebt, in dem ich meine Ausbildung gemacht habe!

    Sicher, ich habe nichts anderes behauptet. Dafür war der bestehende Sozialstaat nicht ausgelegt, also konnte er die Last nciht halten und musste umgebaut werden.
    Umbau bedeutet scheinbar für viele aber schlicht Abbau... Ich sehe einfach nicht ein, warum ein bewährtes System wegen der Misswirtschaft der Politik und Unternehmen verschwinden soll.

    1. Du hast kritisiert, dass die Regierung die Lohnnebenkosten gesenkt hat. Das ist falsch, die Regierung hat daran nichts gemacht. Es ist falsch, denn sie wurden überhaupt nicht gesenkt. Man überlegt immer noch. Und was nützt es der Volkswirtschaft, wenn insgesamt 0,1% weniger komsumtive Ausgaben entstehen? Nicht genug, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
    2. Die Senkung der Lohnnebenkosten macht Arbeit und Arbeitsprodukte günstiger. Ich würde nie im Leben einen Handwerker bezahlen oder einen Neuwagen kaufen. Ist mir einfach zu teuer.
    3. Ein solidarisch höherer Beitrag verteuert Arbeit und vernichtet Arbeitsplätze. Daran ist wenig sozial. Ich denke nicht, dass wir aus Gleichheitsgründen alle arbeitslos werden müssen.
    4. Einem Arbeitslosen nützen niedrigere Beiträge insofern, als dass sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er wieder Beschäftigung findet.
    1. Sie hat Reformen beschlossen mit dem Ziel, diese zu senken. Das die Krankenkassen machen was sie wollen lässt die Unfähigkeit dieser Regierung erahnen. 2. Wirklich? Warum kauft dann das Ausland trotz eines schwachen Dollars wie verrückt unsere maßlos überteuerten Produkte? Und warum willst du diese Preise nicht bezahlen? Kaufst du dir ein Produkt, dass in Billiglohnländern produziert wurde, subventionierst du deinen eigenen Arbeitsplatzverlust - und trägst dazu bei, dass das Missverhältnis von Sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen (Einzahlern) und Arbeitslosen (Beziehern) weiter auseinanderklafft!
    3. Tut er nicht, wenn man den Arbeitgeberanteil einfriert. Zudem wäre ich für eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze!
    4. Die realen Lohnkosten u. Lohnstückkosten sind in D seit Jahren rückläufig - trotzdem passiert auf dem Arbeitsmarkt nichts - wie kann das sein?
    Geändert von Kalmit (19.03.2005 um 09:17 Uhr)

  5. #15
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    i8ch habe bei köhler des öfteren das gefühl er ist bundespräsident der wirtschaft und nicht der deutschen.

    die zeiten, wo gewinn der firma neue arbeitsplätze bedeutete, sind doch vorbei. heute heißt es gewinn = größere dividende.

  6. #16
    Leyla
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von mauerfall
    i8ch habe bei köhler des öfteren das gefühl er ist bundespräsident der wirtschaft und nicht der deutschen.
    Was hast Du erwartet? Das Huhn kehrt immer zurück auf die Stange.

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