Die Entnazifizierung schreitet voran, auch wenn sich einige mit Händen und Füssen dagegen wehren!

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"Es gibt rassische Hochwertigkeit. Sie verpflichtet!" ist der Titel einer Veröffentlichung von 1941, für die Petersen bisher nicht bekannt war. Kaum einer wusste von ihr, und wenn doch, so schwieg er.

Seit einigen Wochen herrscht jetzt Sprachlosigkeit in einem ganz anderen Sinne. Der Frankfurter Antisemitismus-Forscher Benjamin Ortmeyer veröffentlichte das Buch "Mythos und Pathos statt Logos und Ethos". Darin: wiederentdeckte Aufsätze von Petersen, die eine frappierende Nähe zur Nazi-Ideologie aufweisen. Sie zeigen den Reformpädagogen als, so Ortmeyer, "üblen" Rassisten und Antisemiten.

Die Enthüllung löste bundesweit Unruhe aus. Von Köln bis Berlin, von Hamburg bis Mannheim sind Schulen nach Petersen benannt. In Jena, wo Petersen rund 30 Jahre lang an der Universität lehrte, gibt es ihm zu Ehren einen Petersenplatz.

Der Pädagoge ist nicht der einzige dubiose Ahne, der einer deutschen Schule seinen Namen leiht. Allein unter den Namenspaten der rund 2000 Schulen in Sachsen finden sich acht ehemalige NSDAP-Parteiangehörige, drei SA-Mitglieder und ein SS-Mann, wie der Chemnitzer Historiker Geralf Gemser ermittelte. Unter den Schul-Namenspaten im Osten wie im Westen sind erstaunlich viele fragwürdige Altlasten, etwa Klaus Riedel, Raketenbauer der Nazis oder dessen Chef Wernher von Braun. Ähnliche Probleme gibt es an deutschen Universitäten - einige sind nach Judenhassern wie Ernst Moritz Arndt, Herzog Ludwig dem Reichen oder Wilhelm II. benannt.
Der Artikel ist leider unvollständig. Nicht nur sind viele deutsche Lehranstalten nach NSDAP und Nazigrössen benannt, sondern auch Kirchen!

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Heikle Immobilie

Würden Sie eine Nazi-Kirche kaufen?

SA-Offiziere im Torbogen, Soldaten am Altar, Hitlerjungen als Dekoration: Die Martin-Luther- Gedächtniskirche im Berliner Stadtteil Mariendorf ist eine heikle Immobilie – und baufällig. Das im "Dritten Reich" gebaute Gotteshaus soll nun verkauft werden. Was angesichts der nationalsozialistischen Ausstattung schwierig ist.
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Die Rede ist von der evangelischen Martin-Luther-Gedächtniskirche im Berliner Stadtteil Mariendorf, erbaut zwischen 1933 und 1935. Unter dem Einfluss seiner Zeit fügte der damalige Kirchenbauamtsleiter Curt Steinberg zum Beispiel einen Soldaten und einen Hitlerjungen in die Kanzel ein. Im "Triumphbogen" der Kirche erkennt man Soldaten und SA-Offiziere. "Und der Christus in der Kirche ist sehr untypisch, er leidet nicht, sondern es ist ein Heldenchrist", erzählt Pfarrer Hans-Martin Brehm.