Einen guten Kommentar dazu war in der FAZ zu lesenZitat von obwohlschon
"Aufbruchsstimmung
Verblüffend zügig, leicht und in freundlicher Atmosphäre haben CDU und SPD in Schleswig-Holstein die Vorgespräche für eine Koalitionsbildung hinter sich gebracht. Vor allem wurde konstruktiv verhandelt. Der CDU-Vorsitzende Carstensen war klug genug, jetzt nicht großspurig aufzutreten. Er hat gesagt, man dürfe den künftigen Partner nicht zwingen, allzu saure Äpfel zu schlucken - so daß dieser Partner mit Magenverstimmung ausfalle, wenn man ihn brauche. Der SPD-Vorsitzende Möller wiederum war klug genug, nicht aus dem Schmollwinkel heraus zu agieren. Nach ihrem Wahldesaster im Landtag vermittelten die Äußerungen der führenden Kieler Sozialdemokraten den Eindruck, die hätten die Lage immer noch nicht erkannt - heute scheint es so, als schüttele die SPD-Führung Heide Simonis, die schon nach der Wahlniederlage ein Bleigewicht geworden war, ganz gern ab. Mit ihr reißt auch die Bindung an die Grünen, und für die SPD ergeben sich neue Möglichkeiten, beispielsweise in der Verkehrspolitik. Glaubt man den Umfragen, dann geht es einer beträchtlichen Mehrheit im Lande so: Man trauert der "Ära" und Person Simonis nicht nach, statt dessen entsteht so etwas wie Aufbruchsstimmung."
F.A.Z., 26.03.2005, Nr. 71 / Seite 10