Ok, und warum erzählst Du uns das?
Von etwas anderem ist ausser Dir wohl niemand ausgegangen.
Schon klar, es ging nur um die Grössenordnung und Deine provokante These, dass Parathion bei geringer Konzentration unbedenklich sei. Abgesehen davon sind ganz kleine Meschen auch normale Menschen. 25 mg sind dann schon nicht mehr ganz so "reichlich".
Um 90 zu werden braucht es schon mehr als "TROTZ des Essens".
Irgendein Futter voller Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe bringt einen nicht um. Das Einseifen mit einer seltsamen Schmierseife - deren Duft Frauen provozieren soll - auch nicht, etc.
Es geht eher darum, insgesamt möglichst gesund zu leben.
Weils darum ging
Es schrieb außer dir ja auch keiner was über LD50.
Da müßten die ganz kleinen Menschen mit 7 kg immer noch 2 kg türkische Birnen mit E605 verzehren, was erstens aufgrund der Nichtanwendung auf Birnen und zweitens der Menge an Obst eher unwahrscheinlich ist.
Insofern bleibt meine provokante These mit der Konzentration richtig.
Als sozusagen Hobbybauer gebe ich mal meinen unwissenschaftlichen Senf dazu: Beim Bio-Landbau befinden sich Millionen verschiedener Bakterien, Nemathoden, Würmer usw. im Boden, die alle in einer Wechselbeziehung zueinander stehen. Da gibt es zum einen die "good guys", die zersetzen den Kompost und machen die Nährstoffe erst pflanzenverfügbar. Dann sind da die "bad guys", die u.a. für Pflanzenkrankheiten usw. sorgen. Im Normalfall überwiegen aber die Guten.
Das Problem liegt nun darin, dass diese Wechselwirkungen weitgehend unbekannt sind, da sich die Zusammensetzung der Bodenlebewesen ständig ändert. Deshalb ist bei Kompostdüngung nur schwer abzuschätzen, wann wieviel Nährstoffe wirklich pflanzenverfügbar sind. Es ist sozusagen ein Dosierungsproblem.
Wenn ein Acker ständig mit Herbiziden und Kunstdünger behandelt wird, reduziert sich nicht nur die Gesamtzahl der Bodenlebewesen drastisch, sondern auch die Zahl der verschiedenen Arten und damit die Zahl der Wechselwirkungen. Deshalb kann man Kunstdünger relativ genau dosieren und die Ernteerträge sind in der Regel höher als beim Biolandbau.
Beide Methoden haben also Vor- und Nachteile. Auf unserer Farm versuchen wir diese Methoden zu kombinieren. Das funktioniert bislang auch sehr gut. Wir konnten den Kunstdüngereinsatz bis zu 90% reduzieren, bei gleichen Erträgen, teilweise sogar höher. Der Teufel steckt aber im Detail und ich sage ganz ehrlich, dass wir ohne die Mithilfe von Wissenschaftlern da nie drauf gekommen wären.
Mir ist weiterhin bekannt, dass auch große Agrarkonzerne und Forschungsinstitute in dieser Richtung arbeiten. Von den Ergebnissen dieser Forschungen wird es abhängen, ob es auch in Zukunft genug Nahrungsmittel für alle Menschen geben kann. Auch verhehle ich nicht meinen Stolz, da einen klitzekleinen Beitrag zu leisten.
Ich wage mal die Aussage, dass es in 10 oder 20 Jahren den Gegensatz Bio - Konventionell nicht mehr geben wird. Was nämlich oft in der Diskussion übersehen wird ist die Tatsache, dass sich Agrarproduktion wirtschaftlich rechnen muß, um die notwendigen Mengen zu erzeugen. Die Rollkragen-Bioesotheriker mit ihren 100 qm Gärten werden das mit Sicherheit nicht schaffen.
Auf jedem Schiff das schwimmt und schwabbelt,
ist einer drauf, der dämlich sabbelt!
Na dann koch mal 2 kg türkische Birnen mit E605 zu Kompott ein und verfüttere ihn an Deine Enkelkinder (sofern Du welche hast). Und schon ist deine provokante These mit der Konzentration im Eimer, weil die Hälfte der Kids den Löffel abgebeben hat. Und dabei haben wir noch nicht einmal berücksichtigt, dass die LD50 bei Kindern wesentlich geringer als bei Erwachsenen sein kann, von den Effekten die bereits beim LOEL auftreten ganz zu schweigen.
Geändert von cycloclasticus (27.10.2009 um 21:17 Uhr)
Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!Mitglied der FDL
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